Was bedeutet dich selbsterkenntnis ist wichtig unwichtig leicht schwer wozu gut

Wenn ich meine Gedanken zu dieser Frage zur Diskussion stelle, dann tue ich das nicht als Mitglied einer Kirche oder Sekte. Ich will auch niemanden überzeugen. Und ich will auch niemanden verletzen. Wer mit mir darüber diskutieren will ist herzlich willkommen. Die zur Diskussion stehenden Gedanken stammen nicht alle von mir. Sie sind entlehnt von Aristoteles, Aischylos, Goethe, von Dethlefsen, Dahlke. von Capra, Laotse, Khalil Gibran und vielen Nachbarn, mit denen ich Gedanken ausgetauscht habe. Aber immer habe ich diese Gedanken „nachgedacht“ im Goetheschen Sinne: Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen. Am Eingang des Tempels zu Dehli standen einst die Worte: „Erkenne Dich selbst“, aber kam der Mensch dann in das Innere des Tempels ging der Satz weiter: „damit Du Gott erkennst!“ Das sagt, Selbsterkenntnis führt zur Gotteserkenntnis. Paracelsus hat eine dementsprechende Formulierung benutzt: „Mikrokosmos ist gleich Makrokosmos.“ Das ist wiederum nur eine andere Formulierung eines uralten esoterischen Grundaxioms, das von Hermes Trismegistos stammt: “Das was oben ist, ist gleich dem, was unten ist, und das was unten ist, ist gleich dem, was oben ist, um zu vollbringen die Wunderwerke eines einigen Dinges“. Volkstümlich verkürzt: „Wie Oben, so unten!“, und im christlichen Selbstverständnis finden wir denselben Gedanken im Gebet: „Die Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden!“ So haben wir verschiedene gleichartige Grundgedanken von dem Ausgangspunkt „Selbsterkenntnis führt zu Gotterkenntnis“; d.h. würde der Mensch es schaffen sein eigenes umgrenztes Sein wirklich zu erkennen, so würde das zu einem Tor werden um das Allumfassende, das Unbegrenzte zu erkennen; hier Gott genannt. Bei Paracelsus finden wir die Gleichsetzung von Mikrokosmos = Mensch und Makrokosmos = Gott; das Kleine ist identisch mit dem Allumfassenden, mit dem Großen. Wie oben – so unten. Bei allen Vorstellungen finden wir keine Kausalität als Grundlage des Denkens, nein, sie sind aufgebaut auf der Analogie, dem Denken in „Entsprechungen“. Wenn jemand aufgefordert wird, sich selbst zu erkennen, dann meint er meist eine leicht lösbare Aufgabe vor sich zu haben. In irgendeiner Form haben wir alle schon mal über uns nachgedacht, mit Freunden über uns gesprochen, wir meinen im Großen und Ganzen kennen wir uns schon ganz gut. Ich meine aber, wenn wir wirklich Ernst machen mit dieser Aufforderung: „Erkenne Dich selbst“, dann haben wir eine der schwersten Aufgaben unseres Lebens vor uns. Warum? Selbsterkenntnis und Polaritätsgesetz. Wenn ich versuche, mich selbst kennen zu lernen steht mir ein Gesetz im Wege. Und für den, der es nicht ganz verstanden hat tauchen bald unüberwindlich erscheinende Schwierigkeiten auf. Es geht um das Polaritätsgesetz. Dahinter steht die Erkenntnis, dass das menschliche Bewusstsein polar ist. Ich sage nicht, dass der Kosmos, oder die Welt polar sind. Aber der Mensch kann während er Mensch ist keine EINHEIT wahrnehmen. Er kann sie sich nicht denken, nicht beschreiben. Er muss, um die Einheit überhaupt vermittelbar zu machen zu Paradoxien greifen, zu Bildern, um überhaupt eine vage Vorstellung zu haben. Nicht umsonst heißt es in vielen Religionen „Du sollst Dir keine Bildnis von Gott machen“. Oder wer behauptet „Die WAHRHEIT zu kennen lügt“. Geometrisch heißt das in der Analogie, dass der Mensch den Punkt nicht denken kann. Der Punkt als Schnittstelle zweier Geraden hat keinerlei Dimensionalität. Wenn wir aber über den Punkt reden, dann ist er entweder kreisförmig oder eine kleine Kugel. Damit ist er aber kein Punkt mehr. Könnte sich jemand den reinen Punkt vorstellen, dann befände er sich in der Einheit, dann hätte er den Punkt gefunden. Wird fortgesetzt

11 Antworten zur Frage

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Was bedeutet für Dich Selbsterkenntnis? Ist das wichtig oder unwichtig, leicht oder schwer, ja wozu soll das gut sein?

Ich denke, die erste Schwierigkeit bei der Frage von Erkenntnis ist generell die, dass die Dinge ja nur im Moment so sind wie sie sind.
Das Universum, dieser Planet, unser land, meine Stadt, mein Haus, meine Familie und ich selbst sind in ständiger Veränderung.
Das heißt, auch der Prozess der Selbsterkenntnis ruft eine Veränderung hervor. Das was ich also erkannt habe stimmt nach der Erkenntnis schon wieder nicht mehr.
Das zweite Problem ist, dass Selbsterkenntnis kein losgelöster Prozess sein kann. Ich selbst existiere nicht losgelöst von der Welt. Ich bin ein Teil der Welt und die Welt ist ein Teil von mir.
Dies ist auch einer der wirklich faszinierenden Gedanken in der Germanischen Mythologie.
An der Wurzel der Weltenesche Ygdrasil ist ein Brunnen, an dem drei Nornen die Schicksalsfäden der Menschen spinnen. Die eine ist Urd, die blickt in die Vergangenheit, die zweite Verdande in die Gegenwart und die dritte Skuld in die Zukunft.
Sie verspinnen die Fäden miteinender. Daraus entsteht das Wyrd. Mein Schicksal ist nicht zu lösen von dem meiner familie, meines Hauses, meiner Stadt, meines Landes. Es bestimmt sich aus der Vergangenheit und der Gegenwart und bestimmt auch die Optionen, die ich für die Zukunft habe.
Schicksal meint hier nicht unausweichliches Fatum. Aber viele Dinge sind determiniert. Das wir z.B. hier in diesem Forum kommunizieren funktioniert nur, weil wir zur gleichen Zeit leben, ähnliche Vorlieben haben, die gleiche Sprache sprechen …
Um nun wieder den Bogen zur Selbsterkenntnis zu schlagen: Für wirkliche Selbsterkenntnis muss ich, wenigstens ansatzweise dieses Gespinst von Fäden erkennen.
Und hier schließt sich auch wieder der Kreis zu deinem Ansatz von Selbsterkenntnis, Welterkenntnis und Gotterkenntnis.
Ich versuch mal, mitzudiskutieren - trotz in vino veritas Da mir alles ein bisschen gotteslastig ist, tue ich mir etwas schwer. Allein mich selbst zu erkennen ist schon schwer genug, das aber mit dem Ziel zu tun, Gott zu erkennen, finde ich fast schon absurd. Gott kann man nicht erkennen, finde ich. Man kann nur an ihn glauben. Sicher kann ich auch nicht DIE Einheit oder DIE Wahrheit erkennen. Dann wäre ich sowas wie Gott. Aber ich kann MEINE finden. Natürlich gibt es bei der Selbsterkenntnis das Problem, dass man sich selbst nicht objektiv betrachten kann. Aber gerade dadurch, dass man sich subjektiv betrachtet, entsteht vielleicht die eigene Einheit. Und die Hölle - das sind die anderen.
Zur Erläuterung des Zitats von Sartre:
http://www.philo5.com/Les%20philosophes%20Textes/Sartre_L
Ob Selbsterkenntnis wichtig ist, hängt davon ab, an welcher Stelle im Leben jemand steht. Einige Menschen leben ihren Alltag mit Familie und/oder Beruf und fragen nicht nach dem Sinn. Idealerweise gehen sie ganz in ihrer aufgabe auf und sind glücklich. Und das ist mehr als genug.
Die meisten versuchen, glücklich zu sein, und es zu versuchen heißt, man ist es nicht! Sie machen sich etwas vor, z.B. das eine Partnerschaft oder Wohlstand oder was auch immer sie glücklich macht. An diesem Punkt ist Selbsterkenntnis so etwas wie: wie geht das wie funktioniert das Glücklichsein.
Sehr vereinfacht ist das so, wie wenn ich ein Auto habe, dann kann ich mich reinsetzen und Töne von mir geben und mir vorstellen, wie es fährt. Oder ich kann mich dafür interessieren, wie ich es wirklich in Bewegung setze.
Leiden hat einen Vorteil: wenn man es nicht bekämpft, sondern sich dafür interessiert, was dahinter steckt, macht es sehr kreativ.
Du schreibst, der Mensch kann keine Einheit wahrnehmen - und direkt dahinter steht, er kann sie nicht denken! Schlüssel ist das Denken. Denken ist nicht wahrnehmen. Der Satz "Ich denke, also bin ich" von Descartes gilt nicht umsonst in bestimmten Kreisen als fataler Irrtum.
Das Denken ist der Schlüssel in unserem Leben. Solange ich NICHT denke, bin ich im Hier und Jetzt und empfinde Einheit. Leider schließt das aus, dass ich diesen Moment festhalten kann. Jeder der einen Moment wirklich glücklich war, kennt das und er weiß, dass die Erinnerung, d.h. der Gedanke an das Vergangene diesen Moment nicht zurückholen kann, allenfalls nur noch ein fahles Empfinden davon. (empfehlenswert zu diesem Thema sind Bücher von Eckhart Tolle, z.B. "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart)
Denken funktioniert mit Vorstellungen. Vorstellung sind immer Illusion - und diese stehen zwischen dem Denker und der Wahrheit. Erst wer der Wahrheit nahe kommt, kommt der Liebe nahe. Dajher heißt es auch, man solle sich keine VorstellungvonGott machen, den das verhindert, das man Gott nahe kommt.
Andererseits ist das Denken mächtig. Denken erschafft das Leben. Man kann es nutzen. Es ist wie mit einem Film: Ich kann ihn erdenken, erschaffen und mich daran freuen, anderen eine Freude machen etc. Was real ist, ist die Freude, der Film als Produkt usw. Was nicht real ist, ist die Handlung des Films, sie ist Illusion. Sobald der Film zuende ist, ist nichts mehr übrig, außer der Freude und dem Filmstreifen bzw. einer DVD mit Daten.
Das Denken erschafft ähnlich wirksame Illusionen, nicht mehr und nicht weniger.
ich persönlich glaube nicht an Gott, bin da eher die Däniken Verfechterin! Wobei ich immer Probleme damit habe, wenn mir Jemand sagt.so oder so ist es.woher will er es wissen? Ich mag keine auferlegten Doktrinen!Ich hinterfrage alles und Jeden! Ich denke, also bin ich! Und Gott hat nichts mit meiner Selbsterkenntnis zu tun!
Ich sehe mich, erkenne mich und hinterfrage mich! Ich sehe was ich bin, wer ich bin und wo ich bin! Sehe meine Fehler, meine Macken und meine guten Seiten, dazu brauche ich keinen Gott!
Was es im Mikrokosmos gibt , gibt es auch im Makrokosmos da stimme ich mit Paracelsus überein.man denke nur an ein Atom, das wie ein Sonnensystem aufgebaut ist oder eben umgekehrt! Aber mit Gott hat auch das nichts zu tun!
Gott ist für mich eher der Name des Raumfahrers der die Kolonialisierung und das Genetikprogramm auf der Erde damals leitete.so wie wir es in naher Zukunft mit dem Mars tun werden! Merkt euch also den Namen des leitenden Offiziers gut.er wird irgendwann ein "Gott" sein auch wenn er dann Smith heißt!
Naja aber vielleicht ist auch das völliger Schwachsinn.aber viel wahrscheinlicher als der Gottesglaube im christlichen Sinne
Ich vergaß ganz auf die eigentliche Frage zu antworten!
Die Selbsterkenntnis ist gut und muss sein um ein zufriedenes, glückliches Leben zu führen! Das Selbstbewusstsein braucht man zum leben, auch wenn es bei den meisten leider nur sehr wenig ausgprägt ist! Selbstbewusstsein hat nichts mit Mut zu tun, das wird leider immer wieder falsch interpretiert! Selbstbewusst heißt einfach nur, sich seiner selbst bewusst zu sein mit allen Stärken aber auch Schwächen.denn wenn ich die kenne, dann weiß ich auch was ich mir und meinen Mitmenschen zumuten kann
Hi karottenkopf. Aber wenn Du weiterliest wirst Du sehen, dass das für mich eben nicht Selbsterkenntnis ist sondern "Icherkenntnis". Und das ist etwas ganz anderes.
Trotzdem!
Don
Nur kurz: Ich befasse mich viel mit ZEN und gerade dort ist es auch so, dass man durch Meditation sehr viel über sich selbst lernt, es ist überhaupt eine Meditative Form der Selbsterkenntnis. Und nur wer mit sich selbst im Einklang ist, oder "eins ist mit allem", wie man im Zen sagen würde, der kommt auch mit anderen gut aus.
Der Bayer,
welcher in der Regel ein gläubiger Mensch ist,
sieht das ziemlich bodenständig.
"Eins sein mit der Natur,
da wo meine Wurzeln sind,
da fühle ich mich wohl".
Selbsterkenntnis ist also die Fähigkeit, seine eigene Position in Raum und Zeit zu finden,
und das hat eine historische Dimension, also die
Achtung vor dem bisher Geschaffenen und dem Schöpfungsprozess,
die Verantwortung für die Gemeinschaft,
und der Gestaltungsauftrag für die nächsten Generationen.
Merkt der Bayer, dass er diese Aufgaben nicht umsetzen kann,
wirft er hin
und begibt sich in die Gemeinschaft von Gleichgesinnten.
Eine sehr schöne Frage, leider bin ich jetzt zu müde, um noch darauf einzugehen. Vielleicht später. Gute Nacht.
Oh oh gerade habe ich in vino veritas. Da kann ich das nicht mehr alles lesen. Aber morgen
für die Gute-Nacht-Lektüre.
Mit dieser Frage schaffst du es sicher in das Lycos IQ Blog.
Ich drücke dir die Daumen