Wo haben früher könige königinnen schloss hinuriniert gekotet
Die Legende von der so unhygienischen Barockzeit, der zufolge die Adligen nicht nur Kamine oder Vorhangverstecke, sondern auch die herrschaftlichen Zimmer und Gärten als Toilette nutzten, ist nicht totzukriegen. Die Wahrheit ist: Sicherlich hatte man damals ein anderes Verständnis von Hygiene als heute, und vor allem die einfachen Menschen haben nach unseren Begriffen vermutlich oft gestunken. Auch wenn ein regelmäßiges Bad damals nicht unbedingt an der Tagesordnung war – das Schloss verfügte über prachtvolle Baderäume, die Krönung war eine riesige achteckige Marmor-Badewanne. Gerade der »Sonnenkönig« Ludwig XIV. war nach den Maßstäben der damaligen Zeit ein Sauberkeitsfanatiker. Dreimal täglich wechselte er die Wäsche und ließ sich dabei mit Spirituswasser abreiben.
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Was nun die Frage nach den Klos betrifft: Es gab Toiletten im Schloss von Versailles, außerdem in den Privatgemächern teilweise kunstvoll verzierte Toilettenstühle. Dass die Adligen »einfach so« ihre Notdurft verrichteten, ist also barer Unsinn. Ludwigs Schwägerin Liselotte von der Pfalz beschwerte sich einmal darüber, dass unter ihrem Fenster die Wachen urinierten. Dass der Vorfall überhaupt eine Erwähnung wert war, zeigt, dass so etwas auch damals als ungebührlich galt. Christoph Drösser
Stimmt’s?: Barocke Notdurft | ZEIT ONLINE
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Wo haben früher die Könige und Königinnen im Schloss hinuriniert und gekotet?
Und hier die gegenteilige Aussage, die nun nicht falsch sein muss - wenn man die größe mancher Schlösser bedenkt, da hat sich manch einer einfach in ne Ecke gehockt oder unter berühmte Treppe.
Dabei war das Schloss höchst unpraktisch eingerichtet. Es gab nur wenige Toiletten, und die vornehmsten Herren verrichteten ihre Notdurft oft auf Treppen und in Kamine. Deswegen mussten viele Räume des Schlosses mehrmals im Jahr total renoviert werden. Dazu zog der Hofstaat in andere Schlösser um. Es fehlten Bäder, doch überdeckten die Damen den Körpergeruch mit starkem Parfüm und Puder. Es gab zwar ein Heer von Köchen, Küchenjungen und Kochmamsells, doch das Essen kam häufig kalt auf den Tisch, weil der Speisesaal viel zu weit von der Küche entfernt lag.
http://www.lsg.musin.de/geschichte/geschichte/8-neuzeit/leben_am_hof.htm
Es gab sogenannte "Aborterker" in Schlössern und Burgen, also in die Wand eingelassene Nischen, wo man dann gewisse Geschäfte verrichten konnte.
Das ganze Zeugs fiel dann einfach draußen runter, entweder durch einen Schacht oder einfach so.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Obertagstein_Aborterker.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Wimpfen-roter-turm-aborterker.JPG
Und um auch noch den letzten kommentierenden Zweifler zu überzeugen. In untenstehendem Beispiel geht es ausdrücklich um ein Schloss, und dort ist mehrfach von einem vorhandenen Aborterker die Rede:
GERMANISCHES NATIONALMUSEUM -Germanisches Nationalmuseum
Diese 'Außentoiletten' gab es nur in alten Burgen, aber nicht in Schlössern! Aber danach war gefragt.
In Sessel mit Kotschüseln darinnen. In offene Schüssel, gelegentlich auch in Erker und Fensternischen, hinter Vorhänge und sehr selten einfach auf verschiedene Tücher, auf Linnen und Decken. Meistens durch aus in Schüsseln, aber ganz sicher nicht immer.
Oft wurde der Schloßgarten benutzt, Die vielen Büsche und Hecken hatten einen durchaus praktischen Nutzen.
Verschieden – so eine Art Plumpsklo, Nachttopf oder aber in den Gängen auf den Marmorfußboden.
Vorgestern wurde gerade im Fernsehen ein Schloss mit hunderten von Zimmern vorgestellt, aber ohne eine einzige Toilette.
Die Herrschaften benutzten Nachttöpfe oder ähnliche Utensilien. Die Bediensteten entsorgten dann den Inhalt in extra angelegten Gruben irgendwo im Park in einer abgelegenen Ecke. Um den Gestank zu vermeiden, wurde immer wieder Kalk auf die Fäkalien gestreut. War die Grube fast voll, wurde sie mit Erde verfüllt und eine neue Grube angelegt.
Gibt es.
Flexion:koten – Wiktionary