Was passiert man wein schwefelt wie lange dauert prozess
Hallo Gast 190929,
Das Schwefeln ist eine Konservierungsmethode und wird hauptsächlich für die Verlängerung der Haltbarkeit von Wein, Trockenobst sowie Meerrettich angewendet. Die Schwefelung ist seit der Antike bekannt. Sie wurde zeitweise aufgrund der Überschwefelung verboten. Kaiser Maximilian I. erlaubte die Schwefelung für Wein wieder und schrieb einen Höchstwert vor.
Der Schwefelbedarf bei der Weinbereitung ist abhängig von der Rebsorte und vom Lesezeitpunkt, Weißweine benötigen in der Regel mehr SO2 als Rotweine, Qualitätsweine benötigen weniger SO2 als Prädikatsweine, da diese oft einen höheren Anteil an edelfaulem Lesegut aufweisen .
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Produkt zu schwefeln:
Verbrennen von Schwefel in leeren Weinfässern zu gasförmigem Schwefeldioxid SO2
Zusatz von Kaliumdisulfit K2S2O5, welches in saurer Lösung zu Schwefeldioxid SO2 reagiert
Zugabe von verflüssigtem Schwefeldioxid SO2
Zugabe von schwefliger Säure-Lösung H2SO3
Zugabe von Natriumhydrogensulfit NaHSO3
Zugabe von Natriumsulfit Na2SO3
Diese Methoden unterscheiden sich durch Sicherheits- und Dosierungsaspekte.
Das Abbrennen von Schwefel ist eine historische Methode und wird heute in der Regel nicht mehr angewendet, da die Dosierung zu ungenau ist.
Angaben zur Dauer des Vorgangs dürften auch unterschiedliche Werte hervorbringen, ja nach Methode, Intensität etc. etc.
Interessant ist vielleicht noch die Wirkungsweise:
antimikrobiell: Wie andere Konservierungssäuren kann nur das undisoziierte Säuremolekül die Zellmembran von Mikroorganismen passieren. Beim Schwefeln wirkt praktisch nur das physikalisch gelöste , welches den Stoffwechsel unwiederbringlich hemmt und die Zellmembran schädigt.
enzymdeaktivierend: Verschiedene Enzyme, darunter die Oxidation fördernde, werden durch SO2 verschieden stark gehemmt. Diese Hemmung kann durch Zerstörung der Sekundär- und Tertiärstruktur der Enzyme erfolgen.
reduzierend: Bestandteile des geschwefelten Produkts, die durch Sauerstoff oxidiert wurden, können unter Oxidierung der als Bisulfition gelösten schwefligen Säure zu Sulfationen reduziert werden. Das Bisulfition kann durch freien Sauerstoff oxidiert werden und schützt somit das Produkt vor Oxidation.
sensorisch: Ein Zusatznutzen entsteht bei der Weinbereitung, indem sich SO2 an das Methanal bindet, unterdrückt es den unerwünschten Einfluss dieses Nebenprodukts der alkoholischen Gärung auf den Geschmack.
Ewas knapper wird es hier beschrieben:
Weinherstellung – Wikipedia
oder auch hier:
Sulfite – Wikipedia
Wegen der Knappheit der Erklärungen habe ich mich mal ausnahmsweise bei Wikipedia bedient, hoffe, das ist o.k.
lGadsRh
Thomas
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