Stiefmütter kommen märchen immer schlecht weg warum

Früher war die Lebenserwartung bekanntermaßen insgesamt wesenlicht geringer und die der Frauen lag noch unter der der Männer. „Stiefmütter“ wurden nicht nur dringend gebraucht, sie nahmen auch eine schwere Aufgabe auf sich. Sicher waren sie nicht alle „böse“. Mir ist nicht klar, wie es zu den negativen Zuschreibungen vor allen in Grimms Märchen kommt.

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Stiefmütter kommen in Märchen immer schlecht weg. Warum eigentlich?

In der ersten Ausgabe hieß es noch "Mutter". Erst später wurden die Märchen entschärft. Die bösen Mütter wurden zu Stiefmüttern. Denn im braven Biedermeier durfte es keine genervten, selbstsüchtigen, grausamen Mütter geben.
also wenn ich an "stiefmütter" aus märchen denke, fällt mir als erstes die böse stiefmutter aus "cinderella" ein.
ich denke die autoren brauchten meist eine Person, die dem Protagonisten nahe steht, aber nicht nah genug ,sodass diese ein gewisses potenzial über handlungsmöglichkeiten verfügt.
die autoren konnten entscheiden ob die "stiefmutter" gut oder böse ist, doch es gibt auch in vielen märchen die rolle der alten frau die aus tradition "stiefmütterchen" genannt wird und oft eine "hilfefunktion" in dem märchen hatte
Laut dem Buch "Kinder brauchen Märchen" von Bruno Bettelheim sind Märchen unglaublich tiefenpsychologisch. Jedes Kind hat im richtigen Leben auch mal Wut auf die eigene Mutter, aus welchen Gründen auch immer. Wenn so ein Kind jetzt ein Märchen erzählt bekommt, in dem eine böse Stiefmutter vorkommt, dann projiziert es seine zurzeit negativen Gefühle auf die eigene Mutter auf die Stiefmutter im Märchen. Es kann aber gleichzeitig dem Märchen ganz beruhigt zuhören, weil - es ist ja nicht die echte Mutter, auf die das Kind Zorn hat, sondern nur die Stiefmutter. Das ist nicht so schlimm. Und fast immer werden Stiefmütter am Ende des Märchens grausam bestraft. Bestes Beispiel: Schneewittchen. Das Kind empfindet Genugtuung und Befriedigung und kann auch im richtigen Leben mit seinen Gefühlen besser umgehen. Es ist ganz wichtig, daß es "nur" eine Stiefmutter im Märchen ist.
Märchen sind für Kinder wichtiger, als man gemeinhin glaubt, jedenfalls laut Bruno Bettelheim. Das Kind kann durch Märchen seine tiefsten, innersten Gefühle verarbeiten. Das alles geschieht natürlich unbewußt, und auch das ist sehr wichtig.
Märchen sollen kindgerecht sein. Und Kinder lehnen häufig auch eine nette Stiefmutter ab, weil sie an der ursprünglichen Mutter emotional stark hängen.