Warum haben gamben tieferen bünde

siehe hierzu: Warum haben Geigen keine Bünde? Danach sind doch Bünde von Nachteil. Nun ihr Gambisten, wehrt Euch mal

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Warum haben Gamben - in den tieferen Lagen - Bünde?

Naja, Gambisten gibt es seit 200 Jahren im Grunde nicht mehr. heute wird die Gambe vor allem von Cellisten oder anderen Musikern gespielt, wenn sie mal etwas anderes ausprobieren wollen.
Der Bauweise und Spieltechnik der Gambe liegen vollkommen andere Ideale zugrunde als den modernen Streichinstrumenten - im Grunde ist sie garnicht als direktes Streichinstrument zu verstehen, sondern eher als eine Laute die umkonstruiert wurde um sie mit dem Bogen spielen zu können, und das auch nicht um, wie es heute die Hauptmotivation ist, volle Kontrolle über den Ton des Intruments zu haben und ihn möglichst gut klanglich und emotional gestalten zu können, sondern in erster Linie um einfach die Töne länger spielen zu können und sie besser hörbar zu machen, aber auch nicht so voll und laut wie man es sich heute wünscht sondern immernoch so dezent und gewissermaßen dünn dass sie als unaufdringliches Begleitinstrument auch zu sehr leiser Musik benutzt werden kann.
Daß es Gambisten nicht mehr gäbe, ist eine äußerst eingeschränkte Wahrnehmung. Es gibt sie. Und darunter phantastische Virtuosen! (Daß auch nebenher ein bisschen gambieren mag ja sein. Ist aber unerheblich.
Es gibt ja eine ganze Gambenfamilie, am wichtigsten natürlich die von der Tonlage dem Cello nahe Viola da Gamba. Beide existierten eine zeitlang nebeneinander. Die Gambe eher vom Adel gespielt, das Cello von den niedrigeren Ständen.
Die Gambe als umfunktionierte Laute. Ein guter Gedanke!
Aber möglichst gut klanglich und emotional gestalten wollten die Gambisten den Ton gewiß ebenfalls. Nur, ihre Vorstellungen waren eben andere und ihre Emotionen weniger "plebejisch",
Aber im Großen und Ganzen sind wir schon beieinander.
Vorteil mit Bünden: leichter zu erlernen.
Für die Anfänge ist das zweifellos richtig.
Aber einr wahrer Gambist würde Dir diese Antwort um die Ohren hauen
Schönen Abend Euch beiden noch, geniesst Ihn Liebe Grüsse ans Lämmchen.
Glaub ich nicht, mein Freund. Schließlich entsteht die Form eines Instruments irgendwann einmal und zwar nicht nur unter klanglichen Aspekten. Tradition, Vorläufer. spielen ebenfalls eine Rolle.
Dann ist das Instrument da wie es ist und hat damit auch seine klanglichen und spieltechnischen Eigenarten. Violinen und Bratschen sind ungefähr gleichzeitig entstanden, wie die Gamben aller vier Tonlagen, das Cello und der Baß kamen erst später dazu, was dazu führte, dass Gamben weitgehend verschwanden. Musikliteratur gab es für beide Instrumente. Erst die Mode, die Musik möglichst orginalgetreu aufführen zu wollen, hat zu einer Renaissance der Gambe geführt.
Eine befreundete Gambistin konnte mir dann noch etwas erzählen von wegen der verschiedenen Handhaltung der Bogenhand, das sind dann die Feinheiten, die sicher einen Unterschied, eben die Eigenart, ausmachen.
Die Gamben verschwanden so um die Mitte des 18. und gleichzeitig tauchte die Dampfmaschine auf.
Alles mußte lauter werden. Die Greifhand war noch mer dienend.
Bei der alten Spielweise war die Bogenhand noch wichtiger als sie es heute ist. Bei der Gambe bestand die Vituosität ja gerade im Beherrschen der 6 Saiten.
Bei dem Barockcello war der Ton noch wesentlich gambennäher.
Man mußte es ebenfalls mühsam zwischen die Knie klemmen. Und Vibrato gabs ja auch nicht oder allenfalls kaum.D.h. es gab da schon Entwicklungen. Aber vielleicht keine "Quantensprünge".
Ja und Violine und Cello spielt man rückhand, aber sowohl Gambe als auch Kontrabass vorhand.
Auch viele Kontrabassisten halten die "Deutsche Haltung" für nicht mehr zeitgemäß und spielen lieber mit Französischem Bogen wie auf dem Cello.
Ich muss allerdings sagen mich reizt es schon gelegentlich, es auch mal vorhand auszuprobieren. hab ich aber noch nie lange durchgehalten.
Wenn der Bassist ruhige lange Grundtöne spielt, sieht die traditionelle Haltung sehr gemütlich aus. Aber kannn man so auch hochvirtuose Dinge spielen?
Ansonsten Fragen über Fragen:
Ich vermute, die Saitenspannung bei der Gambe ist niedriger.
Wie kommen die Gambisten - haben ja AUCH feine Ohren - mit der Unmöglichkeit völlig rein zu spielen zu Rande. War die Harmonik in der Rennaissance weniger weitgehend. Hat Bach der Gambe also den Garaus bereitet?
Und wenn man auf der Gambe die Bünde einfach wegließe?
Sie bliebe dennoch klanglich weitgehend Gambe, oder?
Warum baut man keine Geigen mit gleichmäßigen Saitenabstand vom Griffbrett? Man müßte ja wohl nur den Steg modifizieren?
Wie stark beeinflußt die unterschiedliche Saitenspannung beim Niederdrücken die Tönhöhen?
Aha, ein wichtiger Punkt: die Intonation. Die Bünde bei Gamben sind ganz etwas anderes als die Bünde einer modernen Gitarre: man kann sie verschieben. Und das tut man i.A. nicht zu den Stellen für die es die wohltemperierte Stimmung fordern würde, sondern vielmehr da wo die Töne in den üblichen Tonarten sauber klingen. "Hat Bach der Gambe den Garaus bereitet" ist also auch in sofern richtig als dass er mit der Förderung des Wohltemperierten Klaviers die Entwicklung weg von typischen mikrotonalen Eigenschaften bestimmter Tonarten förderte, die auf der Gambe sehr gut herauskommen können, hin zur effektiven Gleichsetzung modulo ω-Raum-Streckung aller Tonarten, die sich eben abgesehen von gleichstufiger Stimmung nur mit frei intonierbaren Instrumenten erzielen lässt.