Wird begeisterung fanatismus
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Wann wird Begeisterung zu Fanatismus?
Fan.atismus-
Die persönliche Identifikation mit "etwas",was oftmals zur Ausschließlichkeit führt.
Fußballvereine sind hier wohl ein gutes Beispiel.
In meiner Geburtsurkunde steht unter Religion S-04-hört man in Gelsenkirchen häufiger als in Dortmund.
Fazit-Ich bin der größte Fan meiner Frau.
Fanatismus ist ein zu weites feld um dazu generelle Aussagen zu treffen.
Religion,Politik,Sport,Musik,Hobby-bis ich habe eine Präferation für Blondinen.das hat alles differente Gründe.
In der heutigen Internetzeit habe ich den Eindruck, dass sich immer mehr Gruppen bilden, um ihren Fanatismus auszuleben, egal um welches Feld es sich handelt, oftmals aber sind es religiöse oder auch politische Ideologien, aber auch fanatische Nichtraucher, fanatische Abtreibungsgegner.
Wenn Fanatiker ihre Feinde "geschlagen" haben, sind sie dann zufrieden?
Internet-Mobbing-da springen Kids vom Hausdach und nehmen sich das Leben.
Der digitale Pranger.-?oder wann wird aus digital-real-?
Interessante Frage,
jeder von uns war, oder ist, hin und wieder "Fan" von Etwas. Dies scheint mir solange unbedenklich, solange man in der Realität verankert ist und eine Persönlichkeit mit einer geerdeten Mitte und unterschiedlichen Interessen ist.
Fanatismus in seiner bedenklichen Art beginnt dann, wenn eine Idee, eine Sache oder ein Ding, zum Mittelpunkt wird um den dann alles kreist. Also wenn irgendein kleiner Teil der Wirklichkeit aufgebläht und überhöht weitaus bedeutender wird als es ihm angemessen ist. Energie, Interesse, Zeit wird focusiert auf EINES, was immer mehr Raum der eigenen Wirklichkeit ausmacht.
Die eigene Persönlichkeit wird ausgefüllt, bestimmt oder besetzt von diesem EINEN. Dies ist und wird mehr und mehr zur bedenklichen Mitte um die man ständig kreist, anstatt dass man aus einer eigenen Mitte heraus mal um dieses oder jenes kreist.
Sicherlich ist Fanatismus auch eine Form von Suchtverhalten, und sicherlich fortgeschritten auch eine Form von Suchtkrankheit. Denn Fanatismus verstärkt sich, je länger man ihm Raum und Möglichkeit gibt sich zu entfalten.
Interessant dazu wären Untersuchungen, wie sich Aktivitäten und chemische Prozesse im Gehirn verändern, wenn man gedanklich intensiv und anhaltend sich "fanatisch" auf immer dasselbe focusiert. Mit solchen Untersuchungen kann ich aber gerade leider nicht dienen.deshalb belasse ich es bei meinen wenigen augenblicklichen Gedanken dazu.
g.
Sehr schön! Du hast sofort gemerkt, worauf ich hinaus will.
Fanatismus ist die Ausschließlichkeit der eigenen Position und wird meistens durch Angst gefüttert. So erklärt sich dann oft auch die Gewaltbereitschaft oder die extremen Handlungen von Fanatikern.
Was lässt Menschen geistig verkrusten? Eine tief sitzende Furcht, sagen Psychologen. Demnach steckt hinter allzu absolut gesetzten Wahrheiten oft eine tief erschütternde Angst vor dem eigenen Ende. Wer davon gepackt wird - und sei es nur unbewusst -, flüchtet sich womöglich in Hoffnungen, die himmlische Erlösung vom sicheren irdischen Schicksal versprechen. Und in einem Extremfall wie "Heaven's Gate" wird daraus ein Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Weil die Naturgesetze weiter für alle gelten und der Verstand eines mindestens durchschnittlich begabten Menschen auch noch befriedigt werden muss, wenn die Gefühle schon bedenklich brodeln, werden oft fantastische Gedankengebilde konstruiert, um vermeintlich oder tatsächlich tröstende Ewigkeitsfantasien vor der beängstigenden Wirklichkeit des biologischen Todes zu schützen. Schon länger gibt es diese Auffassung unter Psychologen. Sigmund Freud, der Vater der Psychoanalyse, nahm das an. Auch der amerikanische Anthropologe Ernest Becker hat diese These in den 1970er Jahren eindrucksvoll dargelegt.
Becker, E. 1973: The Denial of Death, New York: Free Press; deutsch 1976: Die Überwindung der Todesfurcht, München: Goldmann
Friedman, M. & Rholes, W. S. 2007: Successfully Challenging Fundamentalist Beliefs Results in Increased Death Awareness, Journal of Experimental Social Psychology 43, 794-801
Friedman, M. 2008: Religious Fundamentalism and Responses to Mortality Salience: A Quantative Text Analysis, International Journal for the Psychology of Religion 18, 216-237
Navarrete, C. D. et al. 2004: Anxiety and Intergroup Bias: Terror Management or Coalitional Psychology?, Group Processes & Intergroup Relations 7, 370-397
http://www.stern.de/wissen/mensch/kopfwelten-die-grosse-angst-der-fanatiker-654295.html
Begeisterung macht einen glücklich und auch offen gegenüber anderen, man kann sie teilen, aber man kann sich auch an anderen und ihrer Begeisterung erfreuen. Begeisterung wird von Freude getragen und Fanatismus von Furcht. Fanatismus schließt jedoch aus und ist ein Tunnelblick, bei dem alles andere übersehen, geleugnet oder man das Andere/ die Anderen seinen Vorstellungen anpassen muss. So umgibt man sich entweder nur mit Leuten, die das eigene Gedankengut pflegen oder zieht sich auf sich selbst zurück. Es kann aber auch missionarisch werden indem man andere auf seine Seite ziehen will.
…wenn es auch bewusst auf Kosten der anderen geht …
die Antwort verstehe ich nicht so ganz. Kannst du das etwas genauer beschreiben, bitte
…wenn meine Begeisterung für eine Sache oder für Personen zu Lasten der Allgemeinheit/ der Gesellschaft geht, denke ich, dass das Fanatismus ist.
Ich kann mich z.B. für einen Sportverein noch so sehr begeistern und meine Mitmenschen damit NICHT auf die Nerven gehen, dann ist das nicht fanatisch. Wenn ich allerdings meine persönliche Begeisterung den Mitmenschen aufzwingen will und für allgemein verbindlich erkläre, dann ist es Fanatismus…
Ach so, jetzt habe ich verstanden.
schön