Wie genau funktioniert anti matsch tomate was ist genetisch verändert bewirkt veränderung
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Wie genau funktioniert das mit der Anti-Matsch Tomate? Was ist da genetisch verändert und was bewirkt diese Veränderung?
Die Saatgutfirma Calgene konnte als erstes eine Tomate patentieren, die ohne aufzuweichen länger reifen und das volle Aroma ausbilden kann. Diese Tomate soll trotzdem so transport- und lagerfähig sein wie die unreifen grünen Tomaten. Als erstes gentechnisch verändertes Lebensmittel mit einer Genehmigung zum Verkauf für den menschlichen Verzehr kam die sogenannte Flavr Savr-Tomate 1994 in den USA erstmalig in die Läden.
In die Tomate wurde mit Hilfe der Gentechnologie ein "Antisense", d.h. ein Gegen- Gen zu dem Pektin verdauenden Enzym Polygalacturonase eingeschleust, um das Ablesen und Übersetzen des Gens in das Enzym zu verhindern. Laut zahlreichen Untersuchungen soll der Nachweis erbracht worden sein, dass der Gehalt an Vitaminen, Proteinen und Mineralstoffen nahezu identisch mit dem von unbehandelten Tomaten ist. Angeblich sollen auch die in Tomaten naturgemäß vorkommenden Toxine wie Tomatin und Solanin in gleichen Mengen vorhanden sein.
Die Vorteile der Flavr Savr-Tomaten liegen auf der Hand. Sowohl für den Verbraucher wie auch für die produzierende Lebensmittelindustrie kommt es entgegen dass die Tomate am Stock ausreifen kann und nicht schon vorher geerntet werden muss. Sie ist noch etwa zwei Wochen länger als normale Tomaten hart und eßbar. Auf eine Kühlung kann während des Transportes und der Lagerung wegen der längeren Haltbarkeit auch verzichtet werden.
Gegner der Gentechnik haben an der Flavr Savr Tomate vor allem ein Gen kritisiert, das für eine Antibiotikaresistenz kodiert. Diese "Kanamycinresistenz" war nötig, um Pflanzenzellen, die das gewünschte Antisensegen aufgenommen hatten, von normalen Zellen zu unterscheiden. Nach dem Gen-Transfer wurde die Kanamycinresistenz nicht mehr herausgezüchtet und deshalb befürchten manche Kritiker, die Resistenz könnte sich auf die natürliche Darmflora des Menschen übertragen, der Flavr Savr Tomaten ißt. Kanamycin könnte dann nicht mehr als Antibiotikum zur Darmsterilisierung eingesetzt werden. Zu der Thematik bleibt anzumerken, dass eine solche Aufnahme durch Darmbakterien sehr unwahrscheinlich ist und dass Kanamycin ohnehin, aus anderen Gründen, nicht mehr innerlich sondern nur noch äußerlich, z.B. als Augentropfen oder Hautsalbe verwendet wird.
Die Flavr Savr Tomate hat sich in den USA beim Verbraucher durchgesetzt und ist inzwischen auch vom englischen Landwirtschaftsministerium als sicher für den menschlichen Verzehr beurteilt worden.
Ernährung - Onmeda.de
http://www.gm.rt.schule-bw.de/lehrer/schmid/gentechnik/tomate.html
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/genbiotec/medio/136.htm
Die gesundheitlichen Gefahren von gentechnisch veränderten Lebensmitteln wird sicherlich übertrieben.
Das eigentlich Problem besteht in den katastrophalen ökonomischen Folgen.
Während das normale Saatgut frei verfügbar ist, sind gentechnisch veränderte Lebensmittel patentiert.
Wenn die Konsumenten nur noch die gentechnisch veränderten Lebensmittel haben wollen, dann muss der Produzent dieses Saatgut kaufen.
Welche Folgen dies gerade für Entwicklungsländer hat, kann sich jeder ausmalen.