Man rgisseur studieren wie wird regisseur
Du kannst Regie studieren, auf eine Filmakademie oder Hochschule gehen, eine Theaterschule besuchen. Eine Ausbildung ist wichtig, denn REGIE ist ein Handwerk, welches man nur beherrscht, wenn man es auch gelernt hat
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Regisseur
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Regisseure inszenieren Bühnenaufführungen oder Hörspiele auf der Grundlage literarischer oder musikalischer Vorlagen, setzen bei Film- und Fernsehanstalten Drehbücher in laufende Bilder um oder überwachen Live-Übertragungen.
"Der Regisseur muss den Wust an Gefühlen in Bewegung bringen, wie ein Barmann, der seine Cocktails gut schüttelt. Dann sieht er sich das Ergebnis an und sagt, was er von dir haben will. Und wenn er gut ist, dann findet er im Cocktail-Shaker plötzlich Dinge, die du selbst nicht von Dir wusstest." So umriss Marisa Paredes, Schauspielerin und Mitglied der Berlinale-Jury, einst die Kunst des Regisseurs, der als Kunstschaffender in verschiedenen Sparten unterkommen kann: Film, Theater, Musik oder Dokumentarfilm. Ob Bühne, Fernseh-, Kinofilm oder Audioband.
Jeder Regisseur hat seine eigene Handschrift
Ob Hollywood oder Dokumentarfilm - der Beruf ist stark verwoben mit dem Lebensalltag. Von geregelter Arbeitszeit etwa kann nicht die Rede sein. "Biss und Energie sowie Interesse an Menschen sind generell Grundvoraussetzung. Regisseure sind meist diejenigen, die ein Projekt in Gang bringen", sagt Joerg Altekruse, Regisseur und Autor von Dokumentarfilmen und noch dazu unabhängiger Produzent in seiner Firma Zeitfilm in Hamburg. "Bei vielen Dokumentarfilmen ist der Regisseur auch noch der, der die Gelder besorgen muss - eine der unangenehmeren Seiten der Tätigkeit", sagt Altekruse.
Auch wenn sie sich meist ihrem künstlerischen und technischen Mitarbeiterstab gleichgestellt fühlen, tragen Regisseure eine enorme Verantwortung und damit die Hauptlast der künstlerischen Arbeit an einem Projekt. "Die Weisungsbefugnis und die künstlerische Verantwortung liegen beim Regisseur. Das sagt natürlich auch etwas über die Machtverhältnisse", sagt Joerg Altekruse.
Bin ich geeignet?
Für diesen Job eignen sich vor allem:
* Absolventen eines Diplom- oder Magister-Studiums Regie
* Geprüfte Regisseure
* Absolventen eines Studiengangs Theaterwissenschaft
* Absolventen eines Studiengangs Musikwissenschaft
* Absolventen der Studiengänge Bühnenbild, Theaterausstattung oder Dramaturgie
* Regieassistenten oder Volontäre an Schauspiel- oder Opernhäusern sowie Film-, Funk- und Fernsehanstalten
* Absolventen eines Fachstudiums mit zusätzlicher regietechnischer Qualifikation
Was müssen Regisseure können?
Regisseure sind immer im Einsatz. Auch im Alltagsleben müssen sie Augen und Ohren offen halten - denn es sind oft die kleinen Dinge, die den Stoff für ein Projekt bieten: "Was man im Leben vorfindet, muss man begreifen und dann in einen Film oder ein Stück umbauen. Dazu sind Neugier und sehr viel Wissen nötig", erklärt Joerg Altekruse. Experimentierfreude und das immer neu zu Entdeckende sind die treibenden Kräfte guter Regisseure, wenn sie eine Film-, Fernseh- oder Theaterproduktion angehen. "Das Aufregendste ist, dass man immer wieder in Situationen und an Orte kommt, die sonst gar nicht zugänglich sind. Gerade im Dokumentarfilmbereich muss man inhaltlich auf vielen Hochzeiten tanzen können", betont Altekruse.
Das erlernte Regiehandwerk verbindet sich mit Kunstfertigkeit und Inhaltswissen zu einer Symbiose. Dadurch entstehen immer neue Techniken und Methoden im Regiegewerbe. Gute Regisseure zeichnen sich durch ihre "persönliche Handschrift" aus, die ihre Filme tragen. Man denke hier beispielsweise an David Lynchs Farbsymbolik, die Nahaufnahmen von Maschinen, Gestängen und Gesichtsteilen in seinen Filmen, das Reisen der Kamera vom Körper hinweg über Landschaften - "Lynchismen", die immer wiederkehren und den Filmemacher haben berüchtigt werden lassen.
Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor
Die dramaturgische Bearbeitung eines Stoffs erfolgt meist mit dem Autor des Films - wenn beide nicht in Personalunion ein Stück realisieren. Nicht selten arbeiten Regisseure den literarischen oder musikalischen Stoff vorhandener Stücke um, etwa mit Rücksicht auf neue gesellschaftspolitische Vorzeichen. Die umfangreiche Recherche zum Sujet ist Grundvoraussetzung für eine gute Produktion. Daher bereiten Regisseure Inszenierungen und Verfilmungen intensiv vor, auch in Bibliotheken und Archiven. Vor dem Dreh wird bereits die optische Konzeption und die Bildfolge für den Szenenablauf erarbeitet und Regiebuch, Shooting Script oder Storyboard erstellt. Schließlich muss der Einsatz von besonderem technischem Aufwand geplant werden und der Drehplan festgelegt werden.
Neben der künstlerisch-gestaltenden Kraft, dem kreativen Potenzial und dem offenen Blick, die einen Regisseur auszeichnen sollten, umfasst die Regietätigkeit eine Reihe von organisatorischen Arbeiten. Vor der so genannten "heißen Phase", also vor Proben oder Dreharbeiten, steht die Auswahl der Darsteller und des künstlerisch-technischen Stabes an. Ein Regisseur muss sich über die Gesamtwirkung des Film- oder Theaterwerks und die erforderlichen Produktionsmittel mit Produzent oder Fernsehsender verständigen. Das Treatment, beziehungsweise Drehbuch wird stets im Hinblick auf den künstlerisch-technischen Aufwand, kalkulatorische Gesichtspunkte und Produktionsablauf eingerichtet. Dabei werden die künstlerischen Intentionen mit den finanziellen und produktionstechnischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen versucht
Der Regisseur - ein Menschenfreund
Neben diesen eher trockenen Randbedingungen gibt es noch eine unabdingbare Voraussetzung: "Man darf keine Abneigung gegen Menschen haben. Das würde bei der Arbeit zum Problem werden. Angehende Regisseure sollten deshalb viel Kommunikationsbereitschaft und Teamerfahrung mitbringen. Darüber hinaus sollten sie führen, motivieren und entscheiden können", betont Joerg Altekruse. Denn schon bevor richtig losgelegt wird, finden Vorgespräche mit den Darstellern zur Konzeption der Rolle, beziehungsweise mit Dirigenten und Sängern zur musikdramaturgischen Konzeption statt.
Während der Dreharbeiten oder Proben arbeiten Regisseure dann zusammen mit den Darstellern Aussagen und Hintergründe einer Vorlage heraus. Sie leiten die Darsteller bei der Erarbeitung ihrer Rollen an, erproben mit ihnen unterschiedliche Facetten der Figuren und loten dabei das Gestaltungs- und Entwicklungspotenzial der Schauspieler aus. Immer trifft die Regie - in Absprache mit den Mitarbeitern und dem Produzenten - die endgültigen künstlerischen Entscheidungen.
Nach den Dreharbeiten muss bei einem Film beispielsweise der Feinschnitt zusammen mit den Cuttern angefertigt und die endgültige Fassung des Films hergestellt werden. Dazu gehören die Überwachung der Sprach-Synchronisation, der Musik- und Geräuschaufnahmen sowie der Endmischung, die Festlegung der Titelgestaltung und die Mitwirkung bei der optischen oder elektronischen Farbkorrektur. Darüber hinaus beteiligen sich Regisseure manchmal an den PR-Maßnahmen des Produzenten, Verleihers oder Fernsehsenders und wirken an der Gestaltung von Werbe- und Informationsmaterial zum Werk mit.
Wo kann ich studieren?
Es gibt viele Wege, das Berufsziel Regisseur zu erreichen. Regisseur Altekruse rät zu einer Kombination von einem Fachstudium und der Aneignung der regietechnischen Qualifikationen über Praxis oder Filmhochschule: "Man arbeitet immer mit Inhalten, man muss lernen sich mit Themen in der Welt auseinanderzusetzen, Dinge zu analysieren und zu begreifen und diese dann in einer ästhetischen Form auszudrücken. Dazu ist Neugier, Offenheit und Erfahrung nötig. Dies kann man in einem Studium, aber genauso gut bei einem Volontariat, fünf Weltreisen oder einem Leben im Kloster machen."
Ein klassischer Weg führt über ein Hochschulstudium in den eher praxisorientierten Regiestudiengängen oder über einen Studiengang der Theater- oder Musikwissenschaft. Neben dem Regie-Studium an einer Universität gibt es einige Akademien und Schauspielschulen, die eine Ausbildung zum Regisseur anbieten. So beispielsweise die Schauspielschule Aachen, die Schule des Theaters im Theater Köln und die Otto-Falckenberg-Schule in München.
Volontariat oder Studium?
Ähnlich wie an Schauspielschulen müssen Interessenten für das Regiehandwerk Proben ihrer vorhandenen künstlerischen Fähigkeiten vorweisen, um einen Platz an Akademien oder Hochschulen zu erhalten. An der Deutschen Film und Fernsehakademie in Berlin müssen Bewerber für einen Ausbildungsplatz zum Filmregisseur drei Arbeiten abgeben und werden abhängig davon zu einer Aufnahmeprüfung eingeladen.
Ein anderer Weg führt im Rahmen einer Regieassistenz oder eines Volontariats direkt über ein Schauspiel- oder Opernhaus, beziehungsweise über Film-, Funk- oder Fernsehanstalten. Dort werden aber einschlägige praktische Erfahrungen der jeweiligen Sparte vorausgesetzt. Als Alternative sind Studiengänge im Bereich Theaterwissenschaft, Bühnenbild, Theaterausstattung und Dramaturgie zu nennen. Diese werden an verschiedenen Hochschulen und Kunstakademien angeboten. Im Übrigen kann ein Fachstudium jeglicher Art hilfreich sein, dieses Berufsziel zu erreichen, wenn man sich parallel regietechnische Fähigkeiten angeeignet hat.
Wo und wie kann ich mich weiterbilden?
Neben Eigeninitiative zur eigenen Weiterbildung, beispielsweise durch Besuche von internationalen und nationalen Theatertreffen, Theaterwettbewerben, von Kurzfilmtagen und Filmfestivals, gibt es einige weiterführende Studiengänge: Bühnenbild, Film, Neue Bildmedien oder Theaterpädagogik. An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main gibt es etwa ein sechssemestriges Aufbaustudium Theaterregie. Vorausgesetzt werden ein abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium und ein längeres Volontariat an einem Theater oder Berufspraxis in einem gestaltenden Theaterberuf. Ein Aufbaustudium für den Bereich Film kann an der Universität Hamburg absolviert werden. Für die Zulassung zu diesem viersemestrigen Studium sollten Bewerber ein künstlerisches oder wissenschaftliches Studium absolviert haben. In Ausnahmefällen werden auch mit einschlägiger Berufspraxis angenommen.
Wo gibt's Jobs?
Regisseure arbeiten an Theatern einer Kunstgattung oder an Bühnen mit Mehrspartenbetrieb, an Kleinkunstbühnen, in Konzerthallen sowie bei Film, Funk und Fernsehen. Bei letzteren können sie beispielsweise in den Produktionsbereichen Fernsehspiel, Hörspiel, Dokumentarfilme, Unterhaltungs- und Kultursendungen sowie Kinder- und Jungendsendungen tätig sein.
Wo gibt's Infos?
BV Fernseh- und Filmregisseure e.V. Briennerstr. 52
80333 München
Telefon: 089/34019109
Fax: 089/34019110
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