Ist wohlstand westlichen welt armut entwicklungsländern aufgebaut
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Ist der Wohlstand in der westlichen Welt auf der Armut in den Entwicklungsländern aufgebaut?
Ich denke, das ist zu simpel gedacht. Wenn ich sehe, was die westliche Welt an Entwicklungsgeldern rauspulvert und es dort bei denen, die es benötigen, nicht ankommt, weil die Bonzen es sich einverleiben, bin ich mir sicher, dass wir daran nicht schuld sind. Außerdem, schau doch mal im eigenen Land. Uns geht es nicht immer besser, wir sind wirtschaftlich und persönlich auf einem ganz schön absteigenden Ast. Das merke ich bei mir persönlich auch schon stark.
Natürlich ist das so. Man sehe sich zum Beispiel die Gewinnspannen bei Kaffee oder Erdöl an. Entwicklungshilfe wir natürlich geleistet aber was sie nutzt sieht man ja überall auf der Welt. Absurd ist auch, daß viele Firmen im Westen diese Leistungen als "Lieferanten" oder "Dienstleister" einstreichen. Auch wenn man der Meinung ist, das Reichtum, Wohlstand etc relative Größen sind, kann man sagen "Wir sind reich, weil Andere arm sind
freut mich das Du das auch so siehst "in" ist es nicht, da hast Du recht und Freunde macht man sich oft auch nicht mit der Ansichtsweise.
Nein das ist meiner Meinung nach nicht zu simpel gedacht. Denn so simpel funktioniert der Kapitalismus.
Profitieren vom Schaden Anderer.
So wird HIV verseuchtes Blutplasma von Bayer an Entwicklungsländer verkauft und entsprechende Instanzen bestochen, weil die Lager voll sind und eine Reinigung des Medikaments zu Teuer ist.
Die infizierten Kläger sterben ja eh weg, wenn man die Verfahren lange genug hinaus zögert wie es gerade der Fall ist.
1.Attac - Weltweiter Aufruf von Parlamentariern für die Tobin-Steuer
.finde ich sehr gut, ich habe mich hier nur nicht getraut, den "Kapitalismus" anzugreifen.es könnte ja sein, daß jemand auf die idee kommt zu fragen, wie man es denn anders organisieren könnte. aber auch das leben im goldenen westen ist oft mit einer zwangsjacke zu vergleichen.und dazu noch bequem.schlechtes gewissen ist einfach nicht "in".
Hast Du mal darüber nachgedacht, wo die Entwicklungsländer heute wirtschaftlich stehen würden, wenn es uns nicht so gut ginge? Ich denke, die These ist zu einfach gestrickt. Allerdings dürfen wir als westl. Industriestaaten unsere Verantwortung bezügl. Umwelt, Ausbeutung und menschenrechte nicht vergessen, und das geschieht leider durchaus.
Das ist viel zu simpel gedacht.
Man sieht ja wie der Export von Arbeitsplätzen in Entwicklungsländer mögen sie das auch nicht mehr sein]) funktioniert.
Die Armut geht weltweit aufgrund dieses Trends zurück.
Der Hauptfehler an dieser Ansicht liegt allerdings darin zu glauben, Wirtschaft sei ein Umverteilungsmodell, das heißt reich werden kann man nur, wenn man jemanden anders etwas wegnimmt.
Ist aber nicht so.
Richtigs Wirtschaften führt dazu, dass es allen besser geht, also Wohlstand weltweit geschaffen und Armut zurückgedrängt wird.
Armut gibt es vor allem dort, wo nicht frei gewirtschaftet werden kann, also an den Stellen an denen der Markt nicht funktioniert und Funktionäre die Spielregeln festlegen.
Das ist Quatsch und eine der üblichen Gutmenschenparolen. Jeder der nur ein wenig Wissen über Volkswirtschaft hat kann nachweisen, daß diese Parole nicht stimmt. Natürlich ist der Kapitalismus brutal und ohne Moral, aber gibt es nachgewiesenermaßen ein besseres System? Nur eine Beispiel. Es gibt Länder, die sind unermeßlich reich an Naturschätzen und es gibt Länder, die haben praktisch nichts davon. Zum ersten Beispiel gehört der Kongo, ein Land so groß wie Europa mit ungeheurem Reichtum an Bodenschätzen, in dem das Volk aber vielfach noch verhungert und keine Zukunft hat.
Zum zweiten Beispiel gehört die Schweitz, ein kleiner Alpenstaat, der praktisch keine natürlichen Ressourcen besitzt außer menschlichem Geist und Wissen. Aber diese wenigen Ressourcen wissen die Schweitzer so gut zu organisieren, daß sie zu den hochentwickelten Industrienationen gehören. Ob es den Menschen gut oder schlecht geht hängt ausschließlich von ihnen selbst ab. Es gibt letztlich nur eine Triebkraft, die die Menschen vorantreibt, das ist der Wunsch nach Verbesserungen und die Freiheit dies auch zu tun zu dürfen oder kurz gesagt der Kapitalismus.
Übrigens, die afrikanischen Staaten, aber auch andere, die sich für den Kapitalismus entschieden haben, geht es heute um ein vielfaches besser als die, die noch immer am Tropf der Entwicklungshilfe hängen.
Es ist dann zu simpel gedacht, wenn man sich nur die heutige Situation anschaut.
Der Wohlstand unserer industrialisierten Welt basiert schon lange auf der Ausbeutung anderer Weltgegenden. Während der Kolonialzeit haben die Europäer ziemlich schamlos den Rest der Welt unterjocht und herausgepresst, was zu holen war. Daraus haben wir hier riesige Vermögenswerte angehäuft und so unsere eigene Entwicklung vorangetrieben.
Ähnlich haben es allerdings auch schon die Römer und Griechen in der Antike betrieben oder die Chinesen in ihrer Weltgegend.
Heute findet diese Ausbeutung versteckter statt, weil man ja schließlich gelernt hat. Heute werden die eigenen Märkte weitestgehend dichtgemacht, aber gleichzeitig die Öffnung der Märkte der ärmeren Länder gefordert.
Mir fehlt heute morgen die Zeit, um das ganze ausführlicher zu schreiben, deshalb kann ich hier nur einige wenige Punkte wie Stammtischparolen anreißen. Vielleicht schaffe ich es noch, meine Antwort zu ergänzen.
Der Wohlstand unserer industrialisierten Welt basiert schon lange auf der Ausbeutung anderer Weltgegenden."
Das ist wieder die alte Behauptung, viel zitiert aber trotzdem falsch. Umgekehrt wird ein Schuh draus
Es ist eine alte Geschichte, die man sich vor allem in marxistischen Kreisen gerne erzählt: Europa verdankt seinen Aufstieg in der Zeit zwischen dem Ausgang der Renaissance und dem Beginn der Industrialisierung vor allem dem Kolonialismus. Das Wachstum des europäischen Wohlstandes in dieser Zeit ist, wenn man dieser alten Geschichte glaubt, ein Resultat der Ausbeutung unterdrückter Völker, die sich noch heute fast alle in der Gruppe der sogenannten Drittweltländer wiederfinden.
In einem gerade veröffentlichten Papier haben sich Daron Acemoglu, Simon Johnson und James Robinson diese alte Geschichte nochmal näher angeschaut — genauer gesagt die Daten, die diese Geschichte erzählen, oder eben auch nicht.
Zunächst zeigen sie, daß zwischen 1500 und 1800 tatsächlich die Gruppe der europäischen Staaten im Vergleich zum Rest Europas wesentler gewachsen ist, die am atlantischen Handel teilgenommen hat, die also am Handel mit den wichtigsten Kolonien dieser Zeit direkt beteiligt waren. Damit scheinen sie die alte marxistische Geschichte zu bestätigen. Das Problem ist andererseits, daß es umfangreiche empirische Evidenz dafür gibt, daß der Warenverkehr mit den Kolonien quantitativ zu keinem Zeitpunkt besonders bedeutsam war. Ebenso waren die Gewinne, die der Handel mit den Kolonien generierte, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht recht gering. Jedenfalls war ihr quantitatives Ausmaß so gering, daß man damit kaum die gesamten Wachstumsunterschiede erklären kann.
Wir haben es hier also eigentlich mit einem Puzzle zu tun: Ja, die atlantischen Volkswirtschaften mit aktiver Kolonialpolitik wuchsen in dieser Phase schneller, aber eigentlich reichen die kolonialen Effekte nicht aus, um dies befriedigend zu erklären. Hier kommt nun der originelle Beitrag von Acemoglu et al. ins Spiel: Sie schauen sich die politischen Institutionen der atlantischen Volkswirtschaften vor 1500 an und auch die Veränderung dieser Institutionen nach 1500. Dabei stellen sie zunächst fest, daß die atlantischen Volkswirtschaften zwischen 1500 und 1800 keinen einheitlichen Wachstumstrend aufwiesen. Ganz im Gegenteil: Die atlantischen Länder, die vor 1500 sehr absolutistisch organisiert waren — Spanien, Portugal, Frankreich — wuchsen trotz ihres Zugangs zum Atlantik und damit zu Kolonien kaer als der nicht-atlantische Rest Europas.
Für die vor 1500 weniger absolutistisch organisierten Atlantiker, insbesondere England und die Niederlande, sieht es anders aus. Nur diese Gruppe von Ländern weist tatsächlich ein wesentleres Wachstum gegenüber dem Rest Europas auf. Die Erklärung dafür sehen Acemoglu et al. darin, daß in diesen nicht-absolutistischen Ländern ein Wandel von politischen Institutionen möglich war.
In den absolutistischen Staaten flossen die Gewinne aus dem kolonialen Handel vor allem in adelige Taschen, in den nicht-absolutistischen Staaten hingegen in die Taschen privater Kaufleute. Dort waren die politischen Institutionen auch bereits flexibel genug, um einen weiteren Wandel zuzulassen: Die nun immer stärker werdende Verhandlungsposition einer reicher werdenden Klasse von Kaufleuten ermöglichte es ihnen, politische Institutionen durchzusetzen, die private Eigentumsrechte viel stärker sicherten als dies in den absolutistischen Staaten möglich war. Und dies ist letztendlich dafür verantwortlich, daß gerade diese Gruppe von Volkswirtschaften schneller prosperierte als der Rest Europas.
Es ist also erstaunlicherweise nicht die Ausbeutung von Kolonien an und für sich, die den Aufstieg Europas in dieser Zeit erklärt. Es ist vielmehr der Wandel politischer Institutionen, der in einigen europäischen Staaten ausgelöst wurde, nachdem erfolgreiche Kaufleute dort in eine politisch günstigere Verhandlungsposition gerieten. Und was können wir heute noch daraus lernen? Ganz einfach: Der institutionelle Rahme