Unterschiede zwischen Molekülverbindungen und Ionenverbindungen

Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Molekül- und Ionenverbindungen? Wie wirkt sich die Ladung von Ionen bzw. die Neutralität von Molekülen auf die Verbindung aus?

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Molekülverbindungen und Ionenverbindungen sind zwei Arten von chemischen Verbindungen die sich in ihrer Struktur und ihren Eigenschaften unterscheiden.

Molekülverbindungen entstehen wenn zwei oder mehrere Nichtmetallatome sich Elektronen teilen um ein stabiles Molekül zu bilden. Nichtmetalle haben tendenziell eine höhere Elektronegativität was bedeutet: Dass sie eine höhere Fähigkeit haben Elektronen anzuziehen. Dies führt dazu: Dass sich die Elektronen in der Verbindung eher in der Umgebung des elektronegativeren Atoms aufhalten und eine polar oder unpolare Bindung bilden können. Molekülverbindungen haben in der Regel niedrige Schmelz- und Siedepunkte und sind oft Flüssigkeiten oder Gase bei Raumtemperatur. Sie leiten in der Regel keinen elektrischen Strom da sie neutral sind und keine frei beweglichen Ladungsträger enthalten.

Ionenverbindungen hingegen entstehen wenn ein Metallatom mit einem Nichtmetallatom reagiert. Metallatome haben tendenziell eine niedrigere Elektronegativität und neigen dazu ´ Elektronen abzugeben ` um ein positives Ion oder Kation zu bilden. Nichtmetallatome haben tendenziell eine höhere Elektronegativität und neigen dazu » Elektronen aufzunehmen « um ein negatives Ion oder Anion zu bilden. Diese entgegengesetzt geladenen Ionen werden dann durch elektrostatische Anziehungskräfte zusammengehalten. Ionenverbindungen haben in der Regel hohe Schmelz- und Siedepunkte und sind oft feste Kristalle bei Raumtemperatur. Sie leiten den elektrischen Strom in der geschmolzenen oder gelösten Form, da die Ionen frei bewegliche Ladungsträger sind.

Die Ladung der Ionen bzw․ die Neutralität der Moleküle hat einen großen Einfluss auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Verbindung. Da Ionen positive oder negative Ladungen haben ziehen sie sich gegenseitig stark an und bilden in der Regel kristalline Strukturen. Diese Anziehungskräfte verursachen höheren Schmelz- und Siedepunkten, da weiterhin Energie benötigt wird um die Ionen voneinander zu trennen. Moleküle hingegen sind neutral und haben keine elektrostatischen Anziehungskräfte zwischen den Molekülen. Daher haben sie in der Regel niedrigere Schmelz- und Siedepunkte.

Zusätzlich haben Ionenverbindungen aufgrund der Anziehungskräfte zwischen den Ionen einen hohen Grad an Ordnung und Struktur. Molekülverbindungen können hingegen eine höhere Freiheit in ihrer Anordnung haben, da die Kräfte zwischen den Molekülen schwächer sind.

In Bezug auf die Löslichkeit in Wasser verhalten sich Ionenverbindungen und Moleküle unterschiedlich. Ionenverbindungen lösen sich in der Regel gut in Wasser da Wassermoleküle die Ionen anziehen können und sie umgeben. Molekülverbindungen hingegen können unterschiedlich in Wasser löslich sein, abhängig von den chemischen Eigenschaften der Moleküle (z.B. Polarität).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Molekülverbindungen und Ionenverbindungen sich in ihrer Struktur, ihren Eigenschaften und ihrem Verhalten in verschiedenen Umgebungen unterscheiden. Die Ladung der Ionen bzw․ die Neutralität der Moleküle hat einen großen Einfluss auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Verbindung.






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