Warum gibt es für Ionenverbindungen keine Lewis-Formel?

Warum gibt es für Ionenverbindungen keine Lewis-Formel und wie können diese Verbindungen stattdessen dargestellt werden?

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Eine Lewis-Formel beschreibt die Bindung zwischen Atomen in einer Molekülverbindung, bei der Elektronenpaare zwischen den beteiligten Atomen geteilt werden. Da Ionenverbindungen jedoch aus positiv und negativ geladenen Ionen bestehen, gibt es keine gemeinsam geteilten Elektronenpaare. Daher können Ionenverbindungen nicht mit einer traditionellen Lewis-Formel dargestellt werden.

In einer Ionenverbindung, ebenso wie zum Beispiel Natriumchlorid (NaCl), gibt das Natrium-Atom ein Elektron an das Chlor-Atom ab um die Edelgaskonfiguration zu erreichen. Dadurch entsteht ein Natrium-Kation (Na+) und ein Chlor-Anion (Cl-). Die Ionen werden durch elektrostatische Anziehungskräfte zusammengehalten und bilden ein Kristallgitter. Es gibt keine bindenden Elektronenpaare zwischen den Ionen.

Bei der Lewis-Formel werden die Elektronenpaare zwischen den Atomen durch Striche oder Punkte dargestellt. Da es jedoch keine bindenden Elektronenpaare in Ionenverbindungen gibt, kann man höchstens die einzelnen Ionen in der Lewisschreibweise wiedergeben. Eine Darstellung in der Form von Na-Cl wäre falsch.

Um Ionenverbindungen darzustellen wird oft die Elektronenkonfiguration der beteiligten Atome verwendet. Dabei werden die Elektronen der äußersten Schale jedes Atoms aufsummiert um zu zeigen wie die Ionen gebildet werden. Im Fall von NaCl gibt Natrium ein Elektron ab und Chlor nimmt dieses Elektron auf. Dadurch erhält Natrium die Edelgaskonfiguration von Neon und Chlor die Konfiguration von Argon. Die Ionenverbindung kann also durch Na+ und Cl- dargestellt werden.

Es ist zu beachten: Dass Ionenverbindungen keine diskreten Moleküle bilden allerdings ein Kristallgitter aus positiv und negativ geladenen Ionen. Daher ist es ungenau, von einzelnen NaCl-Molekülen zu sprechen. Die Darstellung der Ionenverbindung erfolgt also durch die Einzelionen und das Kristallgitter. Die Elektronenkonfiguration der beteiligten Atome gibt Aufschluss darüber wie die Ionen gebildet werden und welche Ladungen sie haben.






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