Wieso ist kernseife immer fest nicht flüssig erhältlich
7 Antworten zur Frage
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Wieso ist Kernseife immer fest und nicht flüssig erhältlich?
Lieber vergnügter, "Nymphen- Kernseifen- Flattermann"
darf ich Deinen Beitrag noch etwas ergänzen?
Ich kenne Kernseife noch aus DDR - Zeiten, aber weniger um mich selbst damit zu waschen, da ziehe ich dann doch noch eher eine duftig wohlschnuppernde Seife vor.
Aber Männer aus Sachsen und Frauen aus Berlin, haben doch etwas unterschiedliche Ansichten, was in Ordnung ist.
> man nahm es auch zur Vorbehandlung von stark verschmutzter Wäsche, bevor sie in die Waschmaschine kam,
> auch bei Nagelbettentzündungen und um Splitter leichter entfernen zu können.
Das nur als kleiner Zusatz, zu Deiner "köstlichen Antwort"
Plawöpfchen
Weil sie schon bei der Herstellung eine teigig-feste Konsistenz hat. ausserdem löst sich Seife nicht besonders gut, was die Lösung wenig reinigend macht. Versuche eine beliebige Seife mit Wasser zu lösen, das Ergebnis ist schlecht reinigend verglichen mit synthetischen Waschcremes. Ausserdem ist der Transport von wassergelöster Seife ineffizient, weil Wasser schwer wiegt, die Lösung aber schlechte Reinigungswirkung hat. Beim Verwenden fester Seife ist die Reinigungswirkung viel intensiver, man benützt dabei eigentlich eine cremeartige Seife-Wasser-Mischung.
Die handwerkliche Herstellung von Kernseife
Die alten Seifensieder erzeugten ihre Seife auf etwas andere Weise, als wir Amateursieder es heute tun. Den alten Fachausdrücken entsprechend machen die meisten von uns heutzutage Leimseifen. Im Gegensatz dazu erzeugten die früheren gewerblichen Seifensieder die Kernseifen.
Gibt man Salz zu einer in viel Wasser kochenden Seifenmasse, bemerkt man, daß die obenschwimmende Masse im Seifentopf viel härter, also kerniger wird, als ohne Salzzusatz. Daher kommt also der Name Kernseife.
Vor hundert und mehr Jahren waren die Ausgangsstoffe zur Seifenerzeugung nicht so rein und perfekt wie heute. Man verarbeitete Ausschußfette und wußte meist über die Reinheit und den Grad der Verdünnung der Lauge nicht Bescheid. So wurde mit viel überschüssigem Wasser und langem Kochen so manche Verunreinigung beseitigt. Dabei konnte man beliebig Lauge dazuschütten oder durch weitere Fettzugabe den Laugenanteil kompensieren. Letztlich schwamm im Topf eine lockere Seifenmasse auf dem Wasser. Nun galt es, durch Aussalzen das überschüssige Wasser von der Seife zu trennen. Das schwere Salzwasser, die sog. Unterlauge, blieb nach dem Erkalten unten im Topf, darüber schwamm eine dünne, etwas klebrige Schicht aus noch unfertiger Seife. Darauf kam der sog. Seifenkern zu liegen, der - wie gesagt - fest und kernig war und aus guter Seife bestand. Obenauf wird wohl meist eine Schaumschicht gewesen sein, die man entfernen mußte.
Auch die Seifenrezepte in den Kochbüchern oder Haushaltsratgebern beschrieben meist diesen Kernseifenprozeß (siehe "Alte Seifenrezepte"). Oft mußte man auch noch die Lauge selbst herstellen, wofür meist Holzasche gesammelt und gewässert wurde. Ohne chemische Analyse konnte man nicht feststellen, wie stark die Lauge wirklich war. In den Betrieben wurde zumindest die Dichte der Lauge mit einem Aräometer nach der Baumé-Skala gemessen, ein Gerät, das kaum in einem Haushalt zu finden war.
Einen interessanten Hinweis auf eine "Dichtemessung" im Haushalt stand in einem Rezept zur Zubereitung von Lauge: "Man koche solange, bis ein Ei darin schwimmt". In reinem Wasser geht ein Ei unter, in einer genügend starken Lauge, würde das Ei schwimmen.
Der Kernseifenprozeß war somit sicher, man bekam immer gute Seife als Endprodukt. Erst nachdem Kokosfett in größeren Mengen importiert wurde, entdeckten die Seifensieder, daß die Eigenerwärmung beim Verseifungsprozeß so groß war, daß man die Kesselheizung abstellen konnte. Es bürgerte sich dafür der Begriff Kaltprozeß ein. Der Kaltprozeß ist sehr einfach, besonders wenn man qualitativ hochwertige Fette und eine reine Natronlauge als Ausgangsbasis hat. Damit reduziert sich die ganze chemische Messung auf einfache Gewichtskontrolle. Alle Zutaten genau gewogen ergeben zuverlässig eine gute Seife. Es ist klar, daß heute in Amateurkreisen der Kaltprozeß beliebt ist, wo doch weiter positive Nebeneffekte, wie Überfettung und vor allem der Verbleib des Glycerins in der Seife diese sanfter und hautschonender werden lassen
Kernseife
Durch Verseifung werden Fette mit Natronlauge in die Natriumsalze der Fettsäuren und Glycerin zerlegt. Die dabei entstehende Seifenmasse wird Seifenleim oder Leimseife genannt. Die ist dickflüssig und ist die Vorstufe zur Gewinnung der Kernseife. Nach Zusatz von Natriumchlorid schwimmt der nun feste Seifenkern auf und wird abgetrennt. Das wasserlösliche Glycerin und unerwünschte Begleitstoffe aus den Fetten bleiben in der Lösung zurück. Der feste Seifenkern wird anschließend in Form gepresst.
Wenn du mal vor der Frage gegoogelt hättest, dann hätte sich die Frage erübrigt, denn es gibt durchaus flüssige Kernseife.
Kernseife flüssig im Spender | Bellasan
Das ist nur ein Link von hunderten
Ich vermute, dass deine Frage nicht ernst gemeint ist.
Es gibt sie zuhauf auch in flüssiger Form:
flüssige kernseife - Google-Suche
Schmierseife ist chemisch anders als Kernseife: Kernseifen sind Natriumverbindungen, Schmierseife hingegen wird mit Kalilauge verseift. Man kann sie zwar trocknen, aber es bleibt immer eine weiche Angelegenheit, niemals die ziemlich harten Stücke wie bei Kernseife.