Wie ist architekturstudium
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Wie ist das Architekturstudium so?
Die künstlerische Begabung hat mit einem modernen Architekturstudium so gut wie nichts mehr zu tun. Vielleicht solltest du lieber an eine Kunstschule oder Kunstakademie gehen oder dich mit dem Gedanken tragen, Design zu studieren.
Wenn du etwas studieren willst, dann ist Architektur nicht die beste Wahl. Weil man später entweder keinen Job bekommt, oder am Existenzminimum leben muss, weil sich alle Architekten, von denen es viel zu viele gibt, im Preis gegenseitig überbieten. Ich bin schwer enttäuscht von der Architektur - sie hat fast nichts mit Kunst zu tun und weil sie so schlecht bezahlt ist , werde ich noch einmal studieren, auch wenn ich schon 33 bin. Informatik macht mir Spaß und ich verdiene das dreifache. Schau dir doch mal die Häuser an, die in deiner Gegend rumstehen - orthogonale, gerade, banale Linien, Vorschriften von den Behörden - Kunst am Bau ist kaum gefragt. Mathematik reicht für die Praxis das aus, was du in der Grundschule gelernt hast plus Kommazahlen, im Studium brauchst du auch noch Quadratwurzeln für die Statik.
Wenn du zeichnen üben willst, dann zeichne Häuser und Menschen. Architekturzeichnen ist sehr effektiv, gerade Linien werden an einem Stück gezeichnet - man setzt nicht zwischendurch ab. Und ein guter Architekt kann auch Menschen zeichnen, weil sie das Maß der Dinge sind. Orthogonale Zeichnungen, perspektivische Zeichnungen, Penxacta-Zeichnungen. Bleistiftzeichnungen , vielleicht aquarellierte HB-Bleistiftzeichnungen. Gute Zeichnungen werden z.B. an der Uni am Lehrstuhl für Gestaltung ausgehängt - so ähnlich musst du zeichnen.
Aber wie gesagt - Architektur ist sehr schlecht gezahlt, auch selbständige Architekten kommen selten über 2500€ brutto hinaus, weil Aufträge enorm schwer zu bekommen sind, man bräuchte gleichzeitig eine Ausbildung zum Verkaufspsychologen - und selbst das garantiert nichts.
Ich konnte vor dem Studium schon gut zeichnen. Das Studium ist nicht schwer, aber zeitintensiv. Man muss gut reden können - ein Rhetorikkurs und Bücher über psychologie wären von Vorteil. Kohlezeichnungen sind auch gut, eigentlich alle Zeichentechniken werden am Lehrstuhl für Gestaltung gelehrt, für die Praxis reichen Bleistift und Penxacta aus. Und selbst das braucht man im Beruf nur für Aufmaße und selten für Entwürfe, weil alles heute in CAD gemacht wird: Anfangspunkt-Click-Linie-Click-Endpunkt und endlose Genehmigungsverfahren sind die Praxis.