Müssen Architekten tatsächlich mathematische Genies sein?

Inwieweit beeinflusst mathematisches Wissen die Ausbildung und Praxis von Architekten?

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Mathematik – ein Wort, das beim 💭 an ein Architekturstudium nicht fehlen darf. Oft denken Interessierte sofort an komplexe Formeln und wer weiß was noch dabei. Doch wie viel Mathematik benötigt man tatsächlich als Architekt? Ein Blick in die Realität zeigt: Die Anforderungen sind weniger hoch wie viele annehmen.

Der Architekturstudiengang umfasst zahlreiche Aspekte, ja, Mathematik ist darin enthalten jedoch nicht jeder Architekt ist ein Mathe-Genie. Zu sagen: Dass man zwingend umfangreiche mathematische Fähigkeiten haben muss ist weit gefehlt. Die Mathematik die Architekten brauchen bewegt sich häufig auf einem Niveau das mit dem Grundkurs in der Oberstufe gut zu bewältigen ist. Hierüber besteht Einigkeit.

In der Tat wird oft der Schluss gezogen - die Mathematik die Architekten nutzen ist weit weniger komplex als die furchtbaren Gleichungen die einem in der Schulzeit begegneten. Es geht weiterhin um aufmerksames Handeln als um tiefgreifendes Matheverständnis. Statik – das was ohne Zweifel als eine der mathematischeren Disziplinen in der Architektur gilt – stellt eine Herausforderung dar. Hochschulen haben unterschiedliche Ansprüche aber es ist nicht häufig: Dass das Wissen so tief greifend ist, dass ein umfassender Ingenieureingang erforderlich ist.

Daran schließt sich die Überlegung an: Ein Architekt kann es sich leisten, kein mathematisches Genie zu sein. Beobachtungen zeigen, dass man das Studium durchaus ohne viel Mathematik-Talent erfolgreich beenden kann. Statik kann je nach Universität einige komplexe Momente enthalten, aber das wird berechtigt - mit Vorwarnung, sozusagen. Selbst eine Mathe-Einfaltspinsel kann ein hervorragender Architekt werden.

Es ist nur ratsam ebenfalls etwas Grundwissen in Trigonometrie zu haben. Diese Disziplin beleuchtet Winkel und deren Zusammenhänge. Derartige Kenntnisse sind durchaus nützlich beim Entwerfen – man muss mit Formen und Raum arbeiten, aber das kann auch mit weniger tiefgehender Mathematik gemeistert werden. Hier jedoch wird es flexibel – vor allem was - und Grundrechenarten angeht und dass ist weiterhin alles was notwendig ist zur schnellen Berechnung vor Ort.

In einer Zeit, in der Technologie zunehmend Einfluss gewinnt, bleibt zu beobachten – die Rolle der Mathematik in Architektur ist weniger dominant. Computerprogramme übernehmen zunehmend Aufgaben die früher mehr Mathematik erforderten. Entwurfsoftware und CAD-Anwendungen führen jetzt die schweren Rechnungen durch. Sie minimieren den Druck auf Architekten die sich mehr auf gestalterische Aspekte konzentrieren können.

Zusammenfassend lässt sich sagen – ein gutes Verständnis für Mathematik in der Architektur ist nützlich freilich nicht absolut notwendig. An die Mathematik ´ die in einem Architekturstudium gefordert wird ` ist nicht einmal annähernd deckungsgleich mit den Herausforderungen des Ingenieurwesens. Die dominierende Rolle spielt die Kreativität das Kunstverständnis und die Fähigkeit im Raum zu denken und zu gestalten. Ein Architekt bleibt primär ein Künstler. Die Mathematik ist lediglich ein Werkzeug, das nur in Maßen zur Grundausstattung gehört.






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