Warum sich esperanto nicht durchsetzen
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Den Gedanken einer verbindenden Kunstsprache finde ich irgendwie toll. Alle müssten neu lernen, niemand würde bevorzugt. Hat Englisch gesiegt? Ist ein Wiederbeleben des Esperanto geplant? Wer weiss mehr oder hat eine Meinung?
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Warum konnte sich Esperanto nicht durchsetzen?
Eine Sprache zu lernen, bedeutet nicht nur, Vokabeln und Grammatik zu pauken. zb die Betonung macht viel aus. Aber auch das, wie sie eben dann im wirklichen Leben angewendet wird. Wenn ich zb Gebärdensprache oder Blindenschrift lerne, ist das jeweils eine weitere Form, mich in meiner Sprache auszudrücken. Wenn ich aber eine Fremdsprache lerne, geh ich letzlich völlig von meiner eigenen Sprache weg. Mit der neuen Sprache muss ich aber auch etwas finden, das mir dort Heimat bietet.
Hinter jeder Sprache steht eine Kultur, steht meistens eine Nation, stehen Menschen als "Sprachträger". Esperanto hat dies nicht so.
Für alle, die jetzt entrüstet protestieren wollen: Ja, ich weiß - Es gibt Bücher, sicher auch Filme,. in Esperanto. Aber Bsp: Stichwort Spanisch. Jemand denkt an Spanien: Sonne, Strand, ruhiges Leben, Paella, Sangria. Jemand denkt an Lateinamerika: Anden, dunkelhäutige, kleine Menschen, vollgestopfte, klapprige Minibusse, Lamas, Panflöten; oder Karibik : Musik, Zigarren, Lebensfreude, Rum oder Castro, Kommunismus, Che; oder Mexiko: Tortillas, Sombreros, Tequila,.
Und jetzt das gleiche Spiel mal mit Esperanto. Was sollen die damit verbinden? Was ist typisch Esperanto? Sie können nicht einmal an einen Staat denken, denn Esperanto ist halt nun mal nirgends die erste Staatssprache.
Aus diesem folgt der zweite Punkt: Esperanto ist für niemanden die erste Muttersprache. Ich komm in keinem Land nur mit Esperanto durch. Für was soll ich dann Esperanto lernen?
Und auch mit der Sprechweise: Ein Italiener redet klar anders als ein Deutscher und dieser anders als ein Engländer. Und was macht Esperanto? Sie nimmt einfach aus allen möglichen Sprachen die Vokabeln, passt sie der Grammatik an und voilá. Das kann doch nicht funktionieren.
Übrigens gilt das nicht nur für Esperanto - ich glaube nicht, dass irgendeine Kunstsprache die Chance hat, international bedeutsam zu werden.
für Deine gute Antwort. Ich finde einfach die Idee großartig. Eine Sprache die alle lernen müssten. Als Schweizer lernt man mind. 1 meistens sogar 2 Fremdsprachen. Ich würde auch sagen, dass aus diesem Umstand die Schweizer immer Versucht sind sich in der Fremdsprache zu verständigen, auch wenn sie nur ein paar Brocken sprechen. Ich erlebe immer wieder unter uns Ausländer , dass es Ausländer gibt, die hier leben, sich aber auf Englisch verständigen wollen. Hier auf dem Lande sprechen viele Franzosen keine andere Fremdsprache. Aus diesem Grund kam mir die Erinnerung an Esperanto. Ein früherer Lehrer von mir hatte Esperanto gelernt als ich zu ihm in die Schule ging. Aber eben viele kenne ich nicht die Esperanto sprechen.
Zamenhofs Idee von einer völkerverbindenden Sprachform wurde nur zeitweise ernsthaft in Erwägung gezogen. Die Popularisierung fehlte absolut, ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil unserer User nicht einmal etwas von dieser Kunstsprache gehört hat. Die Angebote zum Erlernen sind insgesamt zu gering, außerdem fürchte ich, dass die Nachfrage wegen der Kenntnislücken zur Bedeutung und der zu geringen Anwendungsmöglichkeit auch gering wäre. Erst wenn z.B. mittels einer Kampagne im großen Rahmen Informationen gegeben würden, bestünde die Möglichkeit, einer Aufwertung der Kunstform.
in den 70er war es anders. Ich kenne Menschen die Kurse besucht und die Sprache gelernt haben. Doch lange ist's her. für Deine guten Überlegungen.
Auf unserer Uni gibts auch noch Esperanto-Kurse. Und gerade deutschsprachige so Anfang, Mitte 20 werden wohl viele noch das Lied von Freundeskreis kennen und zumindest daher etwas mit dem Begriff "esperanto" anfangen können.
Und welche Perspektive siehst du zum gegenwärtigen Zeitpunkt selbst in deiner Uni mit Kursen in dieser Kunstsprache?
Nebenbei bemerkt, für das von dir erwähnte Lied von Freundeskreis bin ich wahrscheinlich nun schon wieder hoffnungslos zu alt, mir sagt das nämlich nichts.
Da diese Sprache keinem Land zuzuordnen ist, spricht sie ja auch niemand 'echt'.
Es ist eine Kunstsprache, die zwar einige Liebhaber findet, die viel Zeit haben, aber um im Leben und im Beruf voranzukommen, braucht man eine lebendige Sprache - und das ist Esperanto nicht, nur ein Hobby.
Englisch lernen ist sinnvoller in der heutigen Zeit.
oder Spanisch, Französisch, Italiensch, Potugisisch und bald Chinesisch. nur die Engländer und Amis müssen nicht.
Englisch ist die einzige gemeinsame Sprache in allen Ländern und Kontinenten - und daher wird sie sich durchsetzen - siehe Internet.
Weiss ich auch. Habe lange für eine englische Firma gearbeitet. Doch ein bisschen zynisch darf man gegen die englisch Sprechenden schon sein. Kenne sehr wenig Engländer die mehr als zwei Sprachen sprechen.
.das ist so richtig (weil - es kann ja eh' jeder, da müssen sie nix neues lernen!) - aber da man in allen Ländern Englisch als erste Fremdsprache in der Schule lernt, bleibt es gar nicht aus, dass sich diese Sprache ihren Weg allüberall hin bahnen wird - und es ist doch gut, das es sich so ergeben hat - nach dem Turmbau zu Babel und dessen Verwirrung!
So finden alle über eine gemeinsame Sprache wieder zueinander.
In der Schweiz lernen wir immer noch als erste Sprache Französisch , Deutsch. Leider wollen immer mehr Politiker dass Englisch als erste Sprache einführen. Die Verständigung in einer Landessprache finde ich wichtiger. Es ist doch peinlich von Zürich nach Genf zu telefonieren und dann Englisch zu sprechen.
die Schweiz ist nicht die Welt - ich meinte da mehr den globalen Globus, als das kleine süße Schweizlein -
.ich persönlich hab da zwar keinerlei Probleme - aber viele Besucher der Schweiz retten sich am Ende ins Englische, da sie weder Rätoromanisch, Italienisch, noch Französisch, Schwyzerdütsch oder Deutsch sprechen.
Da hast Du recht, ich würde aber sagen, dass die meisten Deutschschweizer mind. so gut Französisch wie Englisch sprechen, deshalb lebe ich auch in Gallien.
.quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur. Hi omnes lingua, institutis, legibus inter se differunt. Gallos ab Aquitanis Garunna flumen, a Belgis Matrona et Sequana dividit. Horum omnium fortissimi sunt Belgae, propterea quod a cultu atque humanitate provinciae longissime absunt, minimeque ad eos mercatores saepe commeant atque ea, quae ad affeminandos animos pertinent, important, proximique sunt Germanis, qui trans Rhenum incolunt, quibuscum continenter bellum gerunt.
remember it well - erase una vez - molti anni fa - olim - autrefois
'Melius est enim fidelis ignorantia quam temeraria scientia
Englisch ist genauso leicht wie Esperanto.
Das weiss ich. nur müssen die Engländer keine neue Sprache lernen. Sprichst Du Esperanto?
Nein, ich habe mir die Sprache aber mal vor sehr langer Zeit angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen.
Eben so ging es vielen, ist irgendwie untergegangen und die Englische Sprache hat gesiegt. Hier in Frankreich, wenigstens auf dem Lande, sprechen viele gar keine Fremdsprache. Als Schweizer etwas ungewohnt, evtl. hätte hier Esperanto ob siegt.
Englisch ist akzeptierter und für viele lohnender zu lernen, da es in vielen Liedern, Büchern, Filmen vorkommt.
lohnender für wen? Für alle Englischsprechenden? Hast ja recht, aber schade ist es, Esperanto als Idee finde ich immer noch toll und aktuell.
Und für alle Deutsch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch sprechenden
Ich habe Esperanto als Amtssprache der EU vorgeschlagen, aber man wollte lieber zwei Dutzend davon.
SH Gold finde ich super von Dir. Echt. Hochachtung