Ist begriff pazifismus gebräuchlich was geht dieser zurück

Als Pazifismus bezeichnet man eine ethische Grundhaltung, die den Einsatz von Gewalt, vor allem den Krieg, prinzipiell ablehnt und danach strebt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden, zu verhindern und die Bedingungen für dauerhaften Frieden zu schaffen. Pazifisten sehen Krieg im Gegensatz zum Bellizismus und zur Realpolitik nicht als legitimes und effektives Mittel politischer Auseinandersetzung und Interessendurchsetzung. Sie lehnen jede Form bewaffneter Konfliktaustragung ab, meist auch militärische Selbstverteidigung gegen Gewalt von außen.Der Ausdruck Pazifismus ist abgeleitet vom lateinischen Substantiv pax für „Frieden“ und dem Verbum facere für „tun, machen, herstellen“. Bereits im klassischen Latein gab es Komposita dieser beiden Worte, wie etwa pacificus „Friedensstifter“ oder pacificare „Frieden schließen; befrieden, besänftigen“. Die Wortverbindung „Frieden machen“ bzw. „schaffen, stiften“ ist jedoch weit älter. Sie erscheint seit Beginn der schriftlichen Überlieferungen in verschiedenen antiken religiösen und weisheitlichen Traditionen. Eine Wurzel des europäischen Pazifismus wird oft in der Bergpredigt gesehen, wo es heißt : Selig, die Frieden stiften, sie werden Söhne Gottes genannt werden. Die neulateinische Prägung Pazifismus wird dem Franzosen Émile Arnaud zugeschrieben. Dieser bezog ihn auf damalige Gruppen zur Schaffung eines Völkerrechts, die sich seit etwa 1815 in vielen europäischen Staaten gebildet hatten. Die Absage an jede kriegerische Gewaltstrategie unterscheidet Pazifisten von anderen politischen Kräften, die sich ebenfalls auf Kriegsverhinderung orientieren, dazu aber Waffengewalt, Androhung derselben und Rüstung nicht ausschließen, sondern sich ausdrücklich darauf stützen. Dieser Orientierung folgen heute nahezu alle Staaten, seien sie demokratisch oder nicht. Pazifismus bildet also faktisch meist eine Minderheitsposition, die sich gegen die herrschende staatliche Gewaltpolitik richtet. Meist wird Pazifismus heute unter folgenden Aspekten aufgefasst: * als Weltanschauung, die davon ausgeht, dass die Verhinderung von Kriegen von der Haltung jedes Einzelnen, von gesellschaftlichen Gruppen und Staaten abhängt. * als Versuch, einen drohenden Krieg aktiv zu verhindern, also als Bemühung zum Aufbau einer breiten Antikriegsbewegung, * als Versuch, einen laufenden Krieg vorzeitig zu beenden, also Verhandlungsbereitschaft zu stärken und bei den kriegführenden Parteien zu erreichen, * als Absage an jede Teilnahme an kriegerischer Gewalt, also aktive Kriegsdienstverweigerung, * als Versöhnungsarbeit vor und nach einem Krieg, die sich Kriegsopfern zuwendet und gesellschaftliches Bewusstsein zu verändern sucht, um weitere Kriege nachhaltig zu verhindern. Pazifismus – Wikipedia

3 Antworten zur Frage

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Seit wann ist der Begriff "Pazifismus" gebräuchlich und auf was geht dieser zurück?

ups-na dann war das bild wohl leider nicht zu kopieren,sorry und aus bayern
Erstaunlich, wie erschöpfend eine Antwort sein kann.
Uwe
Dieser Begriff kommt von dem lateinischen Wort "pacificus", das heißt "friedliebend". Es bezeichnet eine Grundhaltung, die jede Anwendung von Gewalt ablehnt und mit aller Kraft für den Frieden eintritt. Ein Pazifist lehnt aus Gewissensgründen jede Form von Krieg grundsätzlich ab. Selbst wenn ein Staat angegriffen wird, soll dieser sich nicht mit militärischen Mitteln verteidigen. Pazifisten dulden nur friedliche und gewaltfreie Aktivitäten. Jede Form von Kriegs- oder Wehrdienst ist gegen ihre Überzeugung. In manchen Staaten dieser Welt werden Pazifisten wegen dieser Haltung verfolgt oder sogar mit Gefängnis bestraft.
Mahatma Gandhi war der Führer der indischen Unabhängnigskeitsbewegung. Er setzte sich sein Leben lang für eine gewaltfreien Widerstand ein. Hier sieht man ihn 1931 in England auf dem Weg zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit Indiens.
© picture-alliance/akg-images
Pazifismus hat in verschiedenen Religionen und Kulturen seine Ursprünge. Mahatma Gandhi, der mit gewaltlosem Widerstand für die Unabhängigkeit Indiens stritt, ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Haltung. Er war eher bereit, Misshandlungen zu erdulden als mit gewalttätigen Aktionen auf die Gewalt der britischen Kolonialmacht zu antworten.
Seit dem 19. Jahrhundert wird der Pazifismus von Friedensgesellschaften vertreten und gefördert. Durch die Friedensbewegung vor allem in den 1970er und 1980er Jahren wurden die Gedanken des Pazifismus einer größeren Öffentlichkeit bekannt.
HanisauLand - Lexikon - Pazifismus
abgeleitet vom lat. pax = frieden.
set wann ist der gebraeuchlich? hmmmmmmmm?
seit den ersten ostermaerschen so in den siebzigern?