Wo finde seiten über geschichte walliser fasnacht

undefineduelleWir leben in einer Zeit, in der Traditionen neu entstehen und alte Bräuche neu interpretiert werden. Vielleicht am deutlichsten sichtbar wird dieses neue Interesse an traditionalen Brauchtumsformen am Beispiel der Eringer Kuh; ist doch das Phänomen der Kuhkämpfe in jüngster Zeit zum Inbegriff des Echten und Typischen im Wallis geworden. Alpwirtschaft und Tourismus stehen heute im Wallis in einer engen Wechselbeziehung. Der alpine Tourismus ist auf eine attraktive und belebte Kulturlandschaft angewiesen. Doch die hohe symbolische Bewertung der Viehwirtschaft erklärt sich nicht allein aus der touristischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Sie ist auch das Resultat eines nationalen Selbstverständnisses, das in den bäuerlichen Werten das Fundament der schweizerischen Gesellschaft findet. Vieh- und Milchwirtschaft nahmen zudem im vorindustriellen Landwirtschaftssystem des Wallis einen wichtigen Platz ein. Hinzu kommt eine Entwicklung, welche die Walliser Viehzucht seit den 1950er Jahren prägt: die Nebenerwerbslandwirtschaft oder heute die Hobbylandwirtschaft. Gegenüber dem wirtschaftlichen Ertrag eines Tieres gewinnen nun Werte wie Freude am Tier, Familientradition, Leidenschaft, Kollegialität an Bedeutung. Der Kuhkampf hat so eine eigene, neue Dynamik entwickelt, an der sich neben Viehzüchtern auch nichtbäuerliche Kreise beteiligen. Und schliesslich ist da noch die Bedeutung dieser Kuh als Identitätsmerkmal eines ganzen Kantons. "Le Valais tout entier est dans la race d'Hérens," schrieb bereits vor Jahren der Schriftsteller Maurice Chappaz. Konzentrierte sich früher das Spektakel der Kämpfe zeitlich auf das Frühjahr, sind diese heute beinahe zum Ganzjahresereignis geworden: Von März bis Mai finden im ganzen Kanton regionale Ausscheidungen statt, die ihren Abschluss mit dem kantonalen Finale in Aproz finden. In der zweiten Junihälfte gehen anlässlich der Alpbestossungen die Kämpfe auf den Sommerweiden über die Bühne, gefolgt von vereinzelten Alpkämpfen während des Sommers und den letzten Stechfesten im Herbst, die erneut in der Talebene stattfinden. * Der Lebenswelt Gestalt und Ordnung zu verleihen, ist das ästhetische Grundanliegen einer jeden Gesellschaft. Im Wallis hat dieses Bemühen seine höchste Ausformung zweifellos im Bereich des Sakralen gefunden. Der dem Katholizismus eigene Hang nach äusserer Kundgebung der religiösen Gefühle entwickelte einen reichen rituellen Formenreichtum. Mit dem Bedeutungsschwund der Kirche sind diese öffentlichen „Manifestationen des Jenseits im Diesseits“ grossenteils verschwunden. Diejenigen Bräuche jedoch, die überlebten, erfuhren in jüngster Zeit eine Aufwertung, indem ihnen nun als lokales oder regionales Kulturgut neue Funktionen zukommen. So stellen beispielsweise die Prozessionen an Fronleichnam an zahlreichen Orten des Wallis nach wie vor Höhepunkte im lokalen Festleben dar. Der der Eucharistie gewidmete Feiertag findet jeweils am zweiten Donnerstag nach Pfingsten statt. Mit ihren ritualisierten Bewegungsabläufen, dem Auftritt kostümierter Gruppen und der akustischen Begleitung mit Blasmusik, Tambouren und Chorgesängen kommen diese Prozessionen einer Art Schauspiel gleich. Dadurch entwickeln sie eine starke Faszination nach aussen. Und nach innen vermögen sie noch immer eine gewisse integrative Kraft auszuüben. * Eine Fronleichnamsprozession bildet gewissermassen die traditionelle dörfliche Ordnung ab. Diese Ordnung rituell auf den Kopf zu stellen, ist seit jeher das Privileg der Jugend – wenn auch nur einmal im Jahr, anlässlich der Fastnacht im Februar. Von der Vielfalt der früheren Fastnacht vermochten sich nur wenige Figuren in die Gegenwart zu retten; so etwa die Empaillés und Pelluches in Evolène oder die Tschäggättä im Lötschental. Geprägt wird das Bild der Fastnacht heute auch im Wallis von städtischen Fastnachtsformen wie den Guggenmusiken. Gerade dies zeugt jedoch von der Dynamik dessen, was wir gemeinhin als Tradition bezeichnen. Dank ihren zeitgemässen Ausdrucksformen scheint die Fastnacht den Bedürfnissen der heutigen Gesells

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Wo finde ich Seiten über die Geschichte der Walliser Fasnacht?

Quelle:
http://www.vs.ch/encyclo/navig.asp?mnu=know&idRubrique=418&idLangue=1
Hallo Gast!
Einige Infos findest du z. B. auf der Site sagapictures.ch, auf der es um Masken und Fasnacht im Lötschental und die Tschäggättä geht. Das Lötschental ist ein Seitental des Kanton Wallis.
http://www.sagapictures.ch/masken/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1
Ansonsten konnte ich leider nichts Brauchbares finden. Vielleicht steht noch etwas dazu in Büchern über Wallis.
Labradorine