Warum mittelgroßen städten deutschlands keine gut zuverlässig funktionierenden nahverkehrsnetze einheitlichem system

, wie z.B. die vom Straßenverkehr getrennte Hochbahn im Ballungsraum Lille, die im regelmäßigen Takt umliegende Vorstädte und Ortschaften schnell miteinander verbindet? : Métro de Lille - Ligne 1 - Villeneuve d'Ascq - 4 Cantons - YouTube

13 Antworten zur Frage

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Warum gibt es in mittelgroßen Städten Deutschlands häufig keine gut und zuverlässig funktionierenden Nahverkehrsnetze mit einheitlichem System.

Diese Systeme sind teuer zu bauen, teuer zu betreiben und bringen nicht so viele Vorteile gegenüber Bus und Straßenbahn, dass sie sich lohnen.
Das genannte System funktioniert ohne Lokführer, und die Transportkapazität ist dank der hohen Nachfolge von Zügen.
Und der springende Punkt ist die kurze Wartezeit sowie eine schnellere Verbindung, als es jemals Bus und Tram schaffen können.
Wenn öffentlicher Personennahverkehr gut funktioniert, dann hat das zur Folge, dass die Straßen deutlich weniger belastet sind, als nach aktuellem Stand. Und die Kosten zugunsten überlasteter Straßen trägt letztendlich der Steuerzahler.
Ist dann ein unabhängiges Metronetz wirklich teurer oder vielleicht erschwinglicher, als Staus und permanent kaputter Straßenbelag?.
Wie so vieles gilt auch hier: Kommt drauf an.
Lille ist nicht nur die Stadt Lille, sondern Kern eines Ballungsraums von 3,5 Mio Einwohnern, der bis weit nach Belgien reicht.
D.h. du kannst Lille nicht einfach als "Stadt unter 400.000 Einwohnern" bezeichnen und mit entsprechenden Städten in Deutschland vergleichen. Sondern du musst einen entsprechenden Ballungsraum in Deutschland zum Vergleich heranziehen.
Das ist korrekt. Lille, Tourcoing und Roubaix bilden mit Villeneuve d' Ascq und vielen kleinen Vororten einen Städteberband, ähnlich wie im Ruhrgebiet, nur wesentlich kleiner und mit dem Unterschied eines einheitlichen Metrosystems, das eine Gesellschaft für mehrere Städte betreibt und dadurch zeitraubende Umsteigezeiten beim Überschreiten der Stadtgrenzen vermieden werden können, das laut der geposteten Reportage von "Tilo 24" aufgrund der verschiedenen Steuerungssysteme und verschiedener Spurweiten im Ruhrgebiet eine Katastrophe ist.
Zur Aufklärung: Mannheim und Ludwigshafen als Beispiel hat eine Agglomeration von etwas mehr, als 1 Mio. Einwohnern. Das entspricht etwa der gleichen Größe, die dem Ballungsraum rund um Lille entspricht.
Das Ruhrgebiet umfasst sogar einem Ballungsraum von fast 5 Mio. Einwohnern. Und die kriegen es nicht auf die Reihe, die Straßen durch ein einhetliches Bahnsystem zu entlasten.
Das kann, wie ich deiner Antwort entnehme, auch wunderbar mit vorhandenen Stadtbahnen auf einheitlicher Basis umgesetzt werden.
Lille z.B. verfügt über zwei Metrolinien und 2 Stadtbahntrassen, die auch die benachbarten Städte und Vororte miteinander verbinden.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/18/Metro_tram_Lille.svg/2000px-Metro_tram_Lille.svg.png
Es gibt im Ruhrgebiet ein einheitliches U-Bahnsystem auf Normalspur. Warum sollte ein zweites auf Meterspur eingeführt werden?
Warum mittelgroßen städten deutschlands keine gut zuverlässig funktionierenden nahverkehrsnetze einheitlichem system
Selbstverständlich können die bestehenden Stadtbahnlinien modernen Standards angepasst werden und müssen nicht unbedingt komplett erneuert werden (z.B. Vorhandensein "Normalspur", gleiche Stationslänge, gleiche Zugmodelle, etc.)
Das bisherige Problem sind vielmehr veraltete Steuerungssysteme, die in jeder Stadt über jeweils unterschiedliche Steuerkomponenten verfügen, sodass selbst Stadtbahnen mit der gleichen Spurweite und denselben Straßenbahntypen nicht immer mit dem System der benachbarten Stadt kompatibel sind, wie es in dem Fernsehbericht in "Tilos" Antwort an dem Beispiel beider Städte "Duisburg und Düsseldorf" erläutert wird, die beide über Normalspur- Gleise und ähnliche Zugtypen verfügen.
Die Problematik bei Stadtbahnen liegt weiterhin darin, dass sie neben getrennten Streckenführungen teilweise als Tram fungieren und neuralgische Punkte passieren, an denen es gerne Verkehrsbehinderungen z.B. durch Staus und Crashs kommen kann. Dadurch kommt es andauernd zu Verzögerungen wie bei vielen anderen Stadtbahnen - ebenfalls.
Ich selber wohne nicht im Ruhrgebiet und kann mir daher kein weiteres Urteil über die Problematik veralteter Verkehrssysteme und chronisch verstopfter Straßen bilden, als die Informationen aus dem Internet zu verfolgen.
Berlin ist ja bereits gutes Beispiel, wie es möglich ist, sein Auto gerne stehen zu lassen und trotzdem ohne zu großen Zeitaufwand über längere Distanz innerhalb eines Ballungsraums von A nach B zu kommen.
In Nürnberg z.B. gibt es ebenfalls eine vollautomatische U-Bahnlinie, die mit einer höheren Zugfrequenz und kürzeren Wartezeiten geschaltet werden kann, als bei gewöhnlichen Zügen mit Handsteuerung beim Verpassen einer Bahn.
Die Metro von Lille schafft seit 1983 einen Minutentakt zwischen den einfahrenden Zügen. Sobald ein Zug die Station verlässt, ist also bereits das Fahrzeug von der vorherigen Station auf dem Weg zur Ankunft.
Auf diese Weise ist es nahezu möglich, Endlosverkehr zu fahren.
Denn wer spontan und schnell zur Arbeit will oder einen anderen bedeutsamen Termin wahrnehmen will, der kann keine starren Fahrpläne mit langen Wartezeiten gebrauchen. Und dazu gibt es Distanzen, die sind wiederrum mit dem Fahrrad einfach zu weit sind, um jeden Tag motiviert zu sein, die Entfernung hin und zurück zu bewältigen, abgesehen von Schlechtwetter).
Das ist das Nahverkehrssystem von Lille schon eine gute Lösung, um die Straßen nicht nur effizient vom Verkehr zu entlasten, sondern zudem die hohen Kosten zu senken, die alleine durch erhöhte Emissionen, Staus und Abnutzung der Straßen, usw. entstehen.
Für eine Stadt mit weitaus kleinerer Größe als Dortmund, Hannover oder Leipzig ist das schon eine hervorragende Leistung.
. weitere Informationen:
Métro Lille – Wikipedia
Das Video veranschaulicht die extrem kurzen Wartezeiten an den Haltepunkten einer Linie.

Every minute subway - YouTube
Allein eine Straßenbahn zu betreiben ist ziemlich teuer. Schienen, Personal, Wartung, Strom, Bahnsteige und vor allem Fahrzeuge müssen beschafft werden und auch gewartet werden, was auch wiederum Geld und Platz kostet. Dazu kommen noch Sicherungssysteme und Leitungskabel.
Busse sind viel günstiger zu betreiben. Da reicht eine Buswerkstatt und Abstellhalle vollkommen aus. Busse können Überland-und innerstädtisch fahren ohne dabei wesentlich mehr zu kosten.
Hier eine Doku über die derzeit aktuelle Lage im Ruhrgebiet:

WDR: Die Story "Endstation - Kollaps im Nahverkehr" - YouTube
Der Fernsehbericht über die Städte mit ihren unterschiedlichen Tramnetzen im Ruhrgebiet verdeutlicht sehr schön, wie rückständig, engstirnig und kleingeistig verschiedene Kommunen gegeneinander versuchen zu konkurrieren, statt miteinander zu kommunizieren und nicht imstande sind, einander zu helfen, wie z.B. der krasse Unterschied zwischen Reich und Arm.
Gerade bei den Vorständen vermisse ich hier den Blick für das "Ganze".
Und dazu gehört die Nähe zum Kunden an OBERSTER Stelle. Und das beinhaltet einen vorausschauenden "Fahrstil" - also eine rechtzeitige und zukunftsorientierte Planung und GROßZÜGIGES Denken, statt zu versuchen, die andere Kommune zu überbieten und zurück in die Steinzeit zu pendeln.
Und ich habe bisher geglaubt, Vorstände seien Unternehmer?.
Frankreich ist doch eigentlich das Beispiel für marode Infrastruktur und antiquiertes Denken, aber Deutschland?
Mir wird richtig übel, nachdem ich den von Dir geposteten Stream angesehen und verinnerlicht habe. Und das in einem Ballungsraum in der rößenordnung wie Los Angeles, in dem ohnehin bereits der Verkehrskollaps mit den meisten Staus in ganz Deutschland selbstverständliche Wahnsinn ist.
. Denn die Lösung sind Busse
Denke der Post dürfte deine Frage mehr als erklärt haben warum das mittelfristig bei uns in Deutschland nicht der Fall sein wird wie in Lille. Busse sind viel günstiger, auch in der Anschaffung als Züge wo strengere Richtlinien gelten als bei Bussen.
Sehr aufschlussreiches Video, das die marode Situation verschiedener Stadtbetriebe innerhalb eines Ballungsraums, wie hier das Ruhrgebiet erläutert. Darum ein TOP.
Viele Menschen verzichten in Städten kleinerer Größe lieber auf öffentliche Verkehrsmittel aus dem Grund, weil Busse langsamer als Fahrräder sein können und nicht den Komfort einer Bahn leisten können.
Hinzu kommen die längeren Wartezeiten. Eine fahrerlose Bahn, wie das Hoch- und Untergrundbahnnetz in Lille ermöglicht Zugfolgen im Minutentakt, das heißt: Verpasst man ein Fahrzeug, das gerade wegfährt und die nächste Haltestelle erreicht, kommt schon der nächte Zug in die Haltestelle, in der man zu Stoßzeiten so gut wie gar nicht warten braucht. Und das erst überzeugt Autofahrer dazu, sein Fahrzeug stehen zu lassen, insbesondere da bei einem geschlossenen Bahnnetz die Stecke in einer wesentlich größeren Geschwindigkeit zurückgelegt werden kann.
Berlin ist ja bereits seit Jahrzehnten die Stadt mit den wenigsten Staus im Verhältnis zur Einwohnerzahl dank eines gut funktionierenden Bahnnetzes mit kurzen Fahrzeiten.
Im Minutentakt sagst du, das ist echt ne gute Anbindung, das muss man den Belgiern lassen. Da haben sie es weitaus klüger gestaltet als wir mit unseren leider teils maroden Netzen.
Ja genau, in Berlin fahren zu Stoßzeiten alle 4 Minuten eine Bahn auf einer Linie und bis fast 0 Uhr bevor der Takt gekürzt wird. Auch Hamburg ist eines jener Paradebeispiele wie man ÖPNV richtig macht.
Lille ist bekannt für seine Tuchmacherindustrie in Frankreich, Nord-Pas-de-Calais. Nur der direkt angrenzende Nachbarort "Mouscron" liegt in Belgien
Google Maps
Viel hirnrissiger ist einfach die Tatsache, wie in Deutschland häufig Projekte mit guten Aussichten kaputtdiskutiert werden und überhaupt zerstritten wird, sodass nicht einmal verschiedene Kommunen in dem selben Ballungsraum mit sogar größerer Einwohnerzahl gut miteinander zu kommunizieren wissen, wie es am Beispiel "Lille und Umgebung" hervorragend zu funktionieren scheint, oder liege ich mit meiner These etwa verkehrt?
Wie das die Franzosen mit einer einheitlichen Metro zu meistern wissen, die wahrscheinlich teurer im Verhältnis voller Straßen zu sein scheint, ist mir für eine Stadt in der kleinen Größenordnung jedenfalls Rätsel. Das kriegen Stadtverbände in vergleichbarer Größenordnung in Deutschland so wunderbar einfach nicht auf die Reihe.
Peinlich oder Glücksfall?.
Vielleicht liegt es einfach an der Mentalität oder der Tatsache, ganzheitlicher zu denken und nicht nur auf die eigenen Interessen bedacht gegen die Wand zu sehen, statt darüber hinaus.
Vielleicht ist es die Demografie einer ganzheitlich wohlhabenden Region?
Jedenfalls kann das gut funktionierende Bahnnetz einer im Verhältnis 'relativ' kleinen Stadt in Frankreich als Anregung dienen, Verbesserungsmöglichkeiten anzunehmen und natürlich auch dagegen zu stimmen.
Es handelt sich bei meiner Frage und euren Antworten um nichts Weiteres, als Brainstorming und Ideenfindung. Wozu ein Wissensforum ja durchaus hilfreich sein kann.


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unter bestimmten umstaenden NIE! ich kenne die genauen fakten nicht, die dich zu dieser frage kommen liessen! nie


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