Warum haben wenig menschen urvertrauen

Vertrauen ist schwer zu erlangen, sehr leicht zu verlieren und fast unmöglich wiederzugewinnen. Eine sehr zarte Blume. Urvertrauen ist ein Rüstzeug von der Kindheit.

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Warum haben so wenig Menschen Urvertrauen?

Urvertrauen entwickeln Säuglinge etwas vom 3 Lebensmonat bis zum vollendeten ersten Lebensjahr. Es wird vom Kind versucht, zu einer Bezugsperson eine Beziehung aufzunehmen. Bis 3 Jahre können es bis zu 3 Personen sein, zu denen das Kind Bezug aufbaut. Dies geschieht dann, wenn zweifelsfrei und verlässlich alle Bedürfnisse des Kindes auch erfüllt werden. Wird dies nicht getan, stellt sich Entäuschung ein. Das Urvertrauen wird dauerhaft beschädigt.
Wenn viele Menschen kein Urvertrauen mehr haben, so hängt es also damit zusammen, dass sie in früher Kindheit Entäuschungen haben hinnehmen müssen und dies nie wirksam ausgeglichen werden konnte.
Das fehlende Urvertrauen ist ein Resultat der menschlichen Entfremdung.
Wenn wir uns die Entwicklung der Menschheit mal genauer betrachten, kommen wir zu dem Schluss, dass der Mensch immer mehr dazu übergegangen ist, zumindest der Mensch der Industrieländer, seine Kinder artfremd groß zu ziehen.
Betrachten wir mal den Urmenschen und die Naturvölker, sie leben in großen Familiengruppen, sagen wir der Einfachheit halber mal Rudel,. Die Kinder werden am Körper der Mutter getragen, solange wie es der Mutter möglich ist. Sie werden auch so lange als möglich gestillt.
Das Kind verspürt keinerlei Verlustängste - die Wärme der Mutter ist immer vorhanden, es fühlt sich angenommen und geborgen.
Die Familien leben in Hütten, meist alle in einem Raum, auch während der Nacht wird das Kleinkind nicht allein gelassen, es erfährt also die gesamte Kindheit und vor allem in der ersten Zeit immer die Wärme der ganzen Familie.
Nun stellen wir dem mal unsere heutige Lebensweise gegenüber.
Kinder kommen in kalten Kliniken zur Welt, werden in extra Bettchen gelegt und in einigen Kliniken dürfen die Babys auch Nachts nicht bei der Mutter bleiben, um die Zimmernachbarinnen nicht zu belästigen.
Die Schwestern im Babyzimmer rennen nicht sofort zum Kind wenn es mal schreit, es kommt vor, dass die Babys erst mal eine Zeit lang schreien, bevor sie zur Mutter gebracht werden - das Argument der Schwestern: "Das Kind soll erst mal richtig wach werden, denn sonst trinkt es nicht genug!. und vergessen sie nicht, ihr Baby vor und nach dem Stillen zu wiegen!"
Das Baby erfährt also direkt nach der Geburt die ersten Verlustängste.
Zuhause angekommen, schläft das Baby oftmals schon im eigenen Zimmer, und allein!
Damit nichts schief geht, wird ein Babyphone angeschafft, denn die Privatsphäre der Eltern muss ja gewahrt werden.
Damit es nicht verwöhnt wird, lassen die lieben Eltern es bisweilen auch mal eine Zeit lang schreien.
Liebe Eltern, Säuglinge kann man nicht verwöhnen, sie brauchen nicht nur Milch, sie benötigen ebenso dringend so oft wie nur irgend möglich, die Wärme der Mutter.
Das Urvertrauen wird also bei vielen Babys schon ganz früh zerstört, man lässt sie zu Abhärtungszwecken einfach immer mal wieder eine Zeit lang allein und klammert sie ansonsten auch so oft wie möglich aus dem Familienleben aus.
Einmal zerstörtes Urvertrauen ist zerstört.
Naja, man kommt ja als Mensch völlig heil und ganz zur Welt und dann ist man meistens mit völlig neurotischen Erwachsenen konfrontiert. die wahrscheinlich auch niemals Urvertrauen erleben konnten - ein Teufelskreis. So verweilen sie dann ihr ganzes leben und haben nicht alle facetten ihres Wesens kennengelernt. Die wenigsten haben den Mut und die Kraft sich ihrer perönlichen Geschichte zu stelllen und das Urvertrauen nachzuholen. By the way ist das mit ein Grund, weshalb die Menschheit so verrückt und verloren ist! , iris
Das Urvertrauen, das Kinder besitzen, verlieren sie zwangsläufig anhand schlechter Erfahrungen bereits im Kindergarten - sodann im Hort und zuletzt - mit Sicherheit - in der Schule.
Wenn ein junger Mensch kein stabiles Elternhaus mit charaktervollen Menschen, liebevoller Zuwendung und sicherer Umgebung hat, dann verliert er nicht nur dieses Urvertrauen - er kann auch kein nomrales vertrauen mehr aufbauen.
Er wird misstrauisch, miesepetrig und traut keinem mehr, der arme Mensch!
Wenn er dann auch noch in Liebesangelegenheiten betrogen und verletzt wird, dann gibt es kaum noch einen Weg zurück in ein vertrauensvolles Leben - solch ein Mensch ist für sein Leben geschädigt.
Darum ist es so wichtig, das Eltern sich um ihre Kinder sorgen, bemühen, ihnen zuhören, mitdenken und ihnen eventuelle Ängste und Unsicherheiten nehmen - indem sie ihnen erklärend zur Seite stehen und sie immer unterstützen - und gegebebenfalls konstruktiv kritisieren!
Viele Menschen sind leider nicht in der Lage, ihre Gefühle und Gedanken zu artikulieren, sie fressen Probleme und ungelöste Fragen in sich hinein und ersticken seelisch fast daran.
Darum lasst uns genauestens zuhören, wenn sich ein Mensch uns anVERTRAUT - denn Vertrauen ist das höchste Gut! ☼
Ich denke, ein gesundes Misstrauen ist sogar in unserem "Ur-instinkt" programmiert und trägt viel zur Überlebensfähigkeit bei. Wir sind ursprünglich das Schwächste oder Unangepassteste Glied in der Kette von Säugetieren und das Fluchtverhalten ist ein Garant fürs Überleben. Andererseits wird unser Vertrauen dauernd geködert und sobald es etabliert ist, zeigt der Ködernde sein Gesicht. Schwierig. Und schon fast abweichend zu Deiner Frage. Wenn jeder Mensch anfängt, seine Versprechen gegenüber seinem Mitmenschen wirklich wahrzunehmen und zu erfüllen, dann dürfte mehr "gesundes Vertrauen" auf der Welt wachsen.
Freundliche Grüsse Herbert