Narkose welche varianten werden medizin angewendet

Eine wissenschaftliche Beschreibung der Narkose lautet „pharmakologisch induziertes, reversibles Koma“. Die künstlich herbeigeführte Narkose bewirkt somit die zeitweilige, umkehrbare Funktionshemmung des zentralen Nervensystems mit Herbeiführung von Bewusstseinsverlust und Ausschaltung des Schmerzempfindens. In vielen Fällen ist zusätzlich die schlaffe Lähmung der Willkür-Muskulatur erwünscht. Die Narkose geht mit einer Dämpfung der Reflexe einher.

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Narkose - welche Varianten werden in der Medizin angewendet?

Entsprechend den Zielen der Narkose werden die verwendeten Medikamente wie folgt eingeteilt.
1. Hypnotika
2. Analgetika
3. Muskelrelaxantien
Eine umfassendere und vergleichende Darstellung findet sich unter dem Stichpunkt Narkotika.
Schlafmittel
Bei den Schlafmitteln finden sich einige medizinische Gase, volatile und injizierbare Medikamente. In Ausnahmefällen können bestimmte Hypnotika auch intranasal, oral, sublingual, rektal, intramuskulär oder subkutan verabreicht werden.
Der Gebrauch des Wortes Hypnotikum kann irreführend sein. Dieser Begriff wird im alltäglichen Sprachgebrauch für Suggestionsverfahren verwandt, die mit dem eigentlichen sprachlichen Ursprung nichts zu tun haben. In der Anästhesiologie und der Pharmakologie wird das Wort Hypnose in seiner ursprünglichen Bedeutung benutzt und kennzeichnet den Zustand der Bewusstlosigkeit.
Gase und Dämpfe
Gase
Lachgas, Xenon
volatile Anästhetika
Äther, Chloroform, Halothan, verschiedene Flurane: Enfluran, Isofluran, Sevofluran, Desfluran
Volatile Substanzen liegen unter Standardbedingungen in flüssiger Form vor. Diese Narkosemittel werden durch spezielle Verdampfer dem Frischgas beigefügt.
Injektionsnarkotika
Diese Medikamente liegen in flüssiger, gelöster Form vor. Sie müssen injiziert werden.
Die gebräuchlichsten Medikamente sind Thiopental-Natrium aus der Gruppe der Barbiturate, das Propofol und das Etomidat. Seltener werden Stoffe aus der Gruppe der Benzodiazepine eingesetzt.
Aufnahme und Elimination eines Injektionsnarkotikums unterscheiden sich prinzipiell von den Inhalationsnarkotika. Während die Gase im Wesentlichen durch die Atmung dem Organismus zugeführt oder entzogen werden, erfolgt die Zufuhr bei den Injektionsnarkotika durch Einspritzen und die Elimination durch Verstoffwechslung in der Leber oder Ausscheidung durch die Nieren.
Analgetika
Die in der Anästhesie verwendeten Analgetika sind
1. Opioide
2. Nichtopioid-Analgetika
3. Ketamin
Bei den Opioiden sind Fentanyl, Dipidolor, Sufentanil, Alfentanil und Remifentanil im allgemeinen Gebrauch. Wegen seiner extrem kurzen Wirkdauer ist Remifentanil besonders gut im Rahmen der TIVA einsetzbar.
Die Nicht-Opioid-Analgetika sind zur Verwendung während der Narkose nicht geeignet. Ihre Wirkung, die auf der Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase beruht, ist nicht unmittelbar. Diese Substanzen werden vorrangig zur Behandlung des postoperativen Schmerzes eingesetzt.
Ketamin hat unter anderem μ- und δ-agonistische Eigenschaften und ist deshalb auch ein gutes Analgetikum, aber auch ein leistungsfähiges Hypnotikum. In letzter Zeit kommt sein Enantiomer S-Ketamin in Gebrauch, das ungefähr doppelt so stark und nebenwirkungsärmer ist.
Muskelrelaxantien
Muskellähmende Mittel kommen in Abhängigkeit von dem zugrunde liegendem Eingriff und dem Narkoseverfahren in Anwendung. So sind die Operationen in den großen Körperhöhlen wie Brustkorb und Bauch ohne Muskelrelaxantien nur schwer durchführbar.
An anderer Stelle, wie beispielsweise in der Kniegelenkchirurgie oder bei Eingriffen an der Körperoberfläche, sind Muskelrelaxantien entbehrlich.
Gebräuchliche Mittel sind unter anderem Suxamethonium, Mivacurium, Cisatracurium und Rocuronium.
Ihre Wirkung kann mit einem Relaxometer gemessen und überprüft werden.
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