König ludwig ii bayerische unabhängigkeit preußen verkauft
3 Antworten zur Frage
Videos zum Thema
Hat König Ludwig II. die bayerische Unabhängigkeit an die Preußen verkauft?
Guten Tag.
Nicht "s o l l", er hat!
Aufgrund seiner ewigen Geldknappheit durch die wahnsinnige Bauwut und den sonstigen verschwenderischen Lebensstil suchte Ludwig II unablässig nach neuen Geldquellen.
Da traf es sich gut, dass Bismarck, der die Kaiserwürde des preussischen Königs Wilhelm I vorbereitete, durch preussische Agenten am bayrischen Hof auf die Finanzmisere des Bayernkönigs aufmerksam gemacht wurde und sofort reagierte.
Über Mittelsmänner unterbreitete er Ludwig II das Angebot, gegen üppige Geldzahlungen von Preussen die Kaiserwürde des Preussenkönigs massgeblich zu untertstützen.
Ludwig II verfasste daher auf Schloss Hohenschwangau den Kaiserbrief, in dem er den Preussenkönig Wilhelm I zur Annahme der Kaiserwürde des Deutschen Reiches aufforderte und erhielt in Folge davon mehrere namhafte Zahlungen von Bismarck aus dem Reptilienfonds.
Historiker gehen von 100.000,-- Goldmark insgesamt aus.
Quelle - ein Buch:
Matthias Unterburg - Ludwig II - Der Tod des Märchenkönigs -
Wilhelm Heyne Verlag München
2. Auflage 2004
ISBN 3-453-12003-5
Es wundert mich, dass Ludwig II in Bayern heute noch so beliebt ist
Er war schon zu Lebzeiten eine Legende, eben eine fern entrückte Märchengestalt. Die Volkssagen und Legenden rankten sich schon zu seinen Lebzeiten um ihn: Der König, oder "Kini", wie die Bayern sagen, einsam und tragikumwittert, wie er mit dem Schlitten, begleitet nur von wenigen Dienern, nächtens durch die verschneiten Wälder fuhr. Seine mehr als unglückselige Heirat mit Sophie, Tochter des Herzogs Max in Bayern, sein geistig umnachteter Bruder Otto, für den er selbst die Entmündigung beantragen musste.
Diese Dinge sind hängengeblieben.
NICHT dagegen, dass er die bayrischen Finanzen völlig zerrüttet hatte, dass kurz vor seiner Entmündigung und Absetzung eine Klagewelle von Handwerkern wegen unbezahlter Rechnungen drohte und dass er 1870, als Bayern im Krieg gegen Frankreich an der Seite Preussens kämpfte, es noch nicht einmal für nötig befand, die bayrischen Soldaten, die ins Feld zogen, in München zu verabschieden.
Das wurde damals und wird heute verdrängt. Geblieben ist nur die Märchengestalt.