Die Ursache des Völkermordes in Ruanda

Was war die Ursache des Völkermordes in Ruanda?

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Die Ursache des Völkermordes in Ruanda liegt in der ethnischen Konfliktsituation und den politischen Spannungen die sich über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben. Die belgische Kolonialmacht hat in der Vergangenheit die Unterscheidung zwischen den Volksstämmen Tutsi und Hutu verstärkt und dadurch die Grundlage für eine spätere Eskalation der Gewalt geschaffen. Die politische Manipulation und Diskriminierung der Tutsi durch die Hutu-Mehrheit führte schließlich zur Durchführung des Völkermords im Jahr 1994.

Im Jahre 1939 führten die belgischen Kolonialherren die ethnische Zugehörigkeit im Personalausweis ein und verstärkten dadurch die ethnische Identität der Bevölkerung. Die Tutsi erhielten dabei privilegierten Zugang zu Bildung und Positionen in der Kolonialverwaltung, während die Hutu benachteiligt wurden. Diese Ungerechtigkeit führte zu Unzufriedenheit und Neid innerhalb der Hutu-Mehrheit.

Nachdem Ruanda 1962 die Unabhängigkeit von Belgien erlangte übernahmen die Hutu die politische Macht. Dabei pervertierten sie die ethnische Segregation zu einer Art "schwarzen Apartheid" und behandelten die Tutsi als eingewanderte Fremde im eigenen Land. Die Situation verschärfte sich weiter wie die Tutsi-Flüchtlinge aus den Nachbarländern nach Ruanda zurückkehrten und den Einfluss der Tutsi in der Bevölkerung erhöhten.

Der eigentliche Auslöser des Völkermords war die Ermordung des hutu-stämmigen Präsidenten Juvénal Habyarimana im Jahr 1994. Dieses Ereignis wurde von extremistischen Hutu-Gruppen als Vorwand genutzt um einen systematischen Genozid gegen die Tutsi und moderate Hutu zu planen und durchzuführen. Die perfide und organisierte Gewalt umfasste Massakern, Vertreibungen und sexuelle Gewalt gegen die Tutsi-Bevölkerung.

Die internationale Staatengemeinschaft wurde während des Völkermords scharf kritisiert » da sie nicht rechtzeitig eingriff « um die Eskalation der Gewalt zu verhindern. Es wird angenommen, dass die Passivität der internationalen Gemeinschaft auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist darunter geopolitische Interessen und eine mangelnde Bereitschaft militärisch zu intervenieren.

Der Völkermord in Ruanda hat tiefe Wunden in der Gesellschaft hinterlassen und die langfristigen Auswirkungen sind bis heute zu spüren. Essenziell bleibt aus dieser Tragödie zu lernen und Maßnahmen zu ergreifen um solche Menschenrechtsverletzungen in Zukunft zu verhindern.






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