Ist wahr migräne zivilisationskrankheit

Oft hört man, dass Migräne eine typische Zivilisationskrankheit ist, die es noch nicht lange gibt und die erst durch unsere moderne Lebensweise ausgelöst wird. Andererseits heißt es, dass Migräne möglicherweise erblich ist, weil meist mehrere Personen innerhalb einer Familie betroffen sind. Ist Migräne also eine Zivilisationskrankheit oder nicht? Wie lange gibt es sie schon? Gibt es sie auch in anderen Kulturkreisen?

2 Antworten zur Frage

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Ist es wahr, dass Migräne eine Zivilisationskrankheit ist?

Die Ursachen der Migräne sind bis heute nicht genau geklärt. Da Migräne familiär gehäuft auftritt, ist eine Vermutung, dass bei Migräne Gendefekte eine Rolle spielen können. Im Falle der familiären hemiplegischen Migräne wurde eine Fehlfunktion eines mutierten Kalziumkanals, der von einem auf dem Chromosom 19 liegenden Gen codiert wird, als Ursache gefunden.
Da die Prävalenz der Migräne in den Industrieländern in den letzten 40 Jahren um den Faktor 2 - 3 zugenommen hat, kann angenommen werden, dass Umweltfaktoren und Lebensstil eine wesentliche Rolle bei der Ursache der Migräne spielen.
Auslösefaktoren
Migräne kann bei empfindlichen Personen durch Triggerfaktoren ausgelöst werden. Diese Faktoren können individuell sehr unterschiedlich sein. Die größte Bedeutung kommt zweifelsfrei der Menstruation zu. Als mögliche weitere Ursachen kommen Stress, unregelmäßiger Biorhythmus und Schlafmangel in Frage, wobei ein Migräneanfall auch erst in der Poststress-Entspannungsphase folgen kann. Ebenso können ein unregelmäßiger Tagesablauf und Muskelverspannungen im Kopf-, Hals- und Schulterbereich mit Migräne in Zusammenhang stehen. Wetterschwankungen werden immer wieder als Auslöser genannt, es ist aber zu beachten, dass sich Wettersituationen nicht nur ungünstig, sondern auch günstig auf Migräne auswirken können.
Mögliche ernährungsbedingte Ursachen sind individuell sehr unterschiedlich und werden oft überbewertet. Alkohol löst bei manchen Migränepatienten stets eine Attacke aus, bei anderen selten oder nie. Konsum von großen Mengen Koffein kann über den Weg des Entzuges Kopfschmerzen auslösen. Speiseeis kann über den Kältereiz und eine folgende Reizung des Trigeminusnervs zu Kopfschmerzen führen, löst aber üblicherweise keine Migräneattacke aus. Der Geschmacksverstärker Glutamat kann Kopfschmerzen auslösen, allerdings nur bei Zufuhr größerer Mengen auf nüchternem Magen. Die Bedeutung tyramin- und histaminreicher Nahrungsmittel ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Eine "Migränediät" wird von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft nicht empfohlen. Als wichtiger wird eine regelmäßige Ernährung ohne Auslassen von Mahlzeiten angesehen, um Hypoglykämien zu vermeiden.
Historische Migränetherapie
Erste Versuche der Behandlung migräneartiger Kopfschmerzen lassen sich bis in die Mittelsteinzeit zurückverfolgen. In dieser Zeit wurden Dämonen und böse Geister im Kopf der Patienten als Ursache der Migräne angesehen. Mit Hilfe der Trepanation, der chirurgischen Eröffnung der Schädeldecke, unter Verwendung von Steinwerkzeugen wurde versucht, diese Dämonen entweichen zu lassen. Auch wenn die Erfolgsquote dieser Methode undokumentiert blieb, konnten zumindest archäologische Funde belegen, dass über 50% der Patienten diese Maßnahme überlebten. Dieses Verfahren wurde bis in das 17. Jahrhundert angewendet.
Migränetherapie im Alten Ägypten
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Migränetherapie im Alten Ägypten
Auch aus dem Alten Ägypten während der Pharaonenzeit sind Behandlungsmethoden dokumentiert. Ein altes Pergament zeigt einen Migränepatienten, der ein Krokodil auf dem Kopf bandagiert trägt. Diese Methode der Bandagierung kann durch Abklemmung der Kranialarterien durchaus wirksam gewesen sein. Auch das auf ca. 1550 v. Chr datierte Papyrus Ebers nennt verschiedene Heilmethoden für Kopfschmerzen, einschließlich der Verwendung der Asche des Skeletts eines Welses als Einreibung.
Der berühmte griechische Arzt Hippokrates erkannte ca. 400 v. Chr. erstmalig die Aura als einen möglichen Bestandteil der Migräne. Er sah als Ursache Dämpfe, die vom Magen in den Kopf aufsteigen. Diese Theorie wurde von Galenus, der den Begriff hemicrania prägte, in der Viersäftelehre aufgegriffen.
Eine zentralnervöse Ursache der Migräne unter Beteiligung einer Dilatation zerebraler Arterien wurde erstmals 1664 von Thomas Willis erwähnt. Zu dieser Zeit wurden Kaliumcyanid, Brechnuss, Tollkirsche, Digitalis und Quecksilberverbindungen zur Therapie der Migräne eingesetzt.
Die moderne Migränetherapie begründete 1884 William H. Thompson, der einen Extrakt aus dem Mutterkorn als migränewirksam erkannte. Arthur Stoll gelang 1920 daraus die Isolierung des Wirkstoffs Ergotamin, der bis heute in der Migränetherapie eingesetzt wird. Die Entdeckung des Wirkmechanismus des Ergotamins führte schließlich seit den 1980er Jahren zur Entwicklung moderner Migränetherapeutika, der Gruppe der Triptane.
Mehr dazu hier:
Migräne – Wikipedia
Guten Tag Mr Doubtfire!
Annalena war mal wieder sehr fleißig!
Also nur ein paar wenige Worte von dieser Seite:
"Streß, falsche Ernährung und psychologische Ursachen verursachen: Kopfschmerzen!"
Das Universitäts Klinikum Essen führte im letzten Jahr eine Studie unter der Essenner Bevölkerung durch, und kam eben zu diesem Ergebnis!
Die "Migräne" im besonderen Fall, wird zunehmend häufiger, eben aus den genannten Gründen! Doch auch die moderne Medizin hat im Rahmen der "Schmerztherapie" dieses erkannt, und arbeitet unter Hochdruck, diese Krankheit zu therapieren und zu lindern!
Bitte bleiben Sie gesund,
Valiantwing


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