"Bedeutung und Verwendung von 'Sorry not sorry / Sorry, I'm not sorry'"

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Was steckt hinter dem umstrittenen Ausdruck „Sorry not sorry“?

In der heutigen Kommunikation ist der Satz „Sorry not sorry“ ein fester Bestandteil der englischen Sprache geworden. Er wird verwendet – um eine fehlende Aufrichtigkeit in einer Entschuldigung auszudrücken. Ziemlich interessant, nicht wahr? Seine Verwendung hat sich vor allem mit der Zunahme sozialer Medien verstärkt. Nutzer greifen dieses Format gerne auf um Konfrontationen oder Meinungsverschiedenheiten zu provozieren.

Das bedeutet: Dass jemand zwar sagt es tut ihm leid, gleichzeitig jedoch betont, dass er sich nicht wirklich dafür entschuldigen will. Der Ausdruck dient häufig dazu, eine Form von Überlegenheit oder Arroganz zu demonstrieren. Dies ist bemerkenswert ´ insbesondere in einer Zeit ` in der Empathie oft als eine der wichtigsten sozialen Fähigkeiten angesehen wird. All das geschieht jedoch oft in einem informellen Rahmen – zum Beispiel in Kommentaren auf Instagram oder Twitter.

Ein Beispiel zeigt dies klar: Nehmen wir an, jemand postet eine kontroverse Meinung zu einem aktuellen gesellschaftlichen Thema. Ein anderes Nutzer könnte darauf reagieren: „Deine Ansicht ist einfach daneben.“ Um darauf zu antworten, sagt die Person: „Sorry not sorry, ich stehe zu meiner Meinung!“ Diese Reaktion zeigt: Sie sich der Kontroversität ihrer Aussage bewusst ist – und sie zeigt gleichzeitig, dass sie keinerlei Bedauern empfindet. Ist das nicht spannend?

Weniger spannend jedoch ähnelt wichtig ist die Tatsache, dass die Verwendung von „Sorry not sorry“ oft als unhöflich oder respektlos empfunden werden kann. Es wird schnell als Empathiemangel interpretiert. In einer Welt in der das Verständnis füreinander zunehmend gefragt ist steht dieser Ausdruck häufig im Widerspruch zu den nötigen sozialen Normen.

Zudem lässt sich beobachten: Die Nutzung von „Sorry not sorry“ ebenfalls einen gewissen sozialen Druck erzeugt. Menschen fühlen sich oft gezwungen, sich intensiver mit ihren Äußerungen auseinanderzusetzen um nicht mit einer solchen Resignation konfrontiert werden zu müssen. Immerhin könnte dies zu Missverständnissen oder gar zu Konflikten investieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Sorry not sorry“ als eine Art Selbstbehauptung gilt. Hierbei halte ich fest: Dass es darum geht eine Meinung zu verteidigen, ohne Rücksicht auf vorhersehbare Reaktionen zu nehmen. Interessant bleibt auch die Frage – inwiefern diese Art der Kommunikation langfristig zu einer gesunden Diskussionskultur beiträgt. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um ein zweischneidiges Schwert – und wie bei vielen sozialen Phänomenen ist der richtige Umgang entscheidend.






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