Heilen oberflächliche kleine wunden besser schneller ohne heftpflaster
Wenn sie geblutet haben ist eine Abdeckung nicht besonders hilfreich für die Gerinnung.
Es soll wohl ohne Pflaster schneller heilen.
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Heilen oberflächliche, kleine Wunden besser/schneller ohne Heftpflaster?
Hab jetzt aber was fachliches gefunden dazu:
Bei Schürfwunden werden die oberen Hautschichten verletzt, die sonst eine Barriere gegen Krankheitserreger bilden. Schon Minuten nachdem sich ein Mensch seine Haut aufgerissen hat, beginnt die Heilung. Der Körper lässt das Blut gerinnen und bildet Wundsekret, die Wunde nässt - aus gutem Grund. Das Sekret ermöglicht die Versorgung und Abfallwirtschaft der Wunde. Neben Nähr- und Botenstoffen oder Antikörpern, die es in die Wunde transportiert, trägt es auch Bakterien und abgestorbene Zellteile nach außen.
Fehlt ein Pflaster, trocknet die Oberfläche der Wunde schnell aus, während sich darunter noch feuchtes Wundsekret befindet. Dieses kann nicht mehr fließen, die Heilung stockt und mit ihr auch die Abfallwirtschaft. "Unter der trockenen Schicht befindet sich dann eine Schicht aus Bakterien, Schmutz und abgestorbenem Gewebe, die nicht mehr abtransportiert wird", sagt Thomas Horn, Oberarzt an der Klinik für Dermatologie der Helios Klinik Krefeld. "Man kann sich die Wirkung der Kruste ähnlich vorstellen wie die eines Gewächshauses." Bedeckt man hingegen die Wunde mit einem Pflaster und wechselt dieses regelmäßig, nimmt man immer wieder die obere Sekretschicht mit allem, was sich darin befindet, weg - und damit den Abfall des Körpers.
hier mehr dazu.
Pflaster oder frische Luft bei Wunden und Schürfwunden? - SPIEGEL ONLINE
Kommt drauf an; wenn die Wunde sauber bleibt und an einer Stelle ist, wo Luft dran kommt, nichts scheuert, und sie auch bei der Arbeit nicht verschmutzt werden kann, dann kann man auf ein Pflaster verzichten.
Allerdings bei den modernen luftdurchlässigen Pflastern heilen kleine Wunden genau so schnell wie ohne Pflaster.
Das Heftpflaster ist nur bedingt für einen Heilungsprozess mit verantwortlich.
Die "Heilungsgeschwindigkeit" ist ua. abhängig von:
1. dem Grad der Verschmutzung
2. der Säuberung der Wunde
3. des Desinfektion der Wunde
4. der Beanspruchung der Wunde
5. der mechanischen Reibung zB durch Kleidung
6. dem aktuellen Impfstatus
Pflaster schützt also vor erneuter Verschmutzung und verhindert Reibung. Dort, wo dieses Risiko gegeben ist, macht ein Pflaster durchaus Sinn.
Dass Wunden an der Luft viel schneller heilen als unter dem Pflaster, davon sind viele überzeugt. Bis vor kurzem erteilten Fachleute den Pflastergegnern aber einhellig eine Absage: Eine unbedeckte Wunde trockne aus, die zur Heilung notwendige Feuchtigkeit gebe es nur unter dem Pflaster. Davon war schon der britische Biologe George Winter überzeugt. Er experimentierte 1962 an Schweinen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Pflaster gibt es sogar noch länger, sie werden schon mehr als hundert Jahre lang industriell hergestellt.
Kleine Wunden besser nicht verpflastern
Heutige Wissenschaftler sehen das differenzierter, erklärt Lifeline-Experte und Dermatologe Oliver Mainusch. Was die richtige Wundbehandlung angeht, „ist sich die Fachwelt aber immer noch nicht ganz einig“, so der Hautspezialist. Dank einiger Studien setze sich aber die Theorie durch, dass kleinere Wunden besser an der Luft heilen sollten – „mit Betonung auf ‚kleinere‘!“, sagt er.
mehr hier:
Wundheilung: Pflaster oder Luft?
Pflaster tut man eigentlich nur drauf, damit kein Schmutz reinkommt, rein Abdeckung, ansonsten durch Fremdmaterial eher hinderlich.
Am besten heilen Schürfwunden, wenn man sie nach der Desinfektion mit einer heilungsfördernden Salbe und danach mit einem Verband oder Pflaster abdeckt.
Die früher oft geäußerte Meinung, man solle Luft und Sonne an die Wunde lassen, war ein Aberglaube, zumindest für den Heilungsprozess nicht förderlich.
Um es kurz zu machen: Eine Wundauflage – im Falle einer kleineren Schürfwunde eben ein Pflaster – lässt die Wunde schneller heilen. Sie hält die Wunde feucht und bewahrt sie so vor vollständigem Austrocknen und dickem Schorf. Beide Faktoren verzögern die Wundheilung und begünstigen unter Umständen die Narbenbildung.
In eine dauerhaft feuchte Wunde dagegen fließt Wundsekret ungehindert nach. Es enthält heilungsfördernde Substanzen wie zum Beispiel Antikörper, bestimmte Enzyme und Wachstumsfaktoren.
Heilen Wunden besser mit oder ohne Pflaster? - Onmeda.de
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GLG