Doku film über skinheads amerika kanada

Habe vor kurzem einen Doku-Film über Skinheads in den USA und Kanada gesehen, bin dann aber nicht mehr ganz mitgekommen, denn es war die Rede davon, dass es antirassistische und rassistische Skinheads gäbe. Aber den Sinn davon habe ich nicht verstanden, denn ursprünglich waren doch die Skinheads Linke oder? Im Film ging es auch darum dass ein Skinhead einen Antirassistischen Skinhead umbrachte und das dann ein "Brudermord" war. Also wenn ihr jetzt noch mitgekommen seid vielleicht könntet ihr mich aufklären.

3 Antworten zur Frage

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Doku-Film über Skinheads in Amerika und Kanada

Das klingt nach "Skinhead Attitude" von Daniel Schweizer. Als Alternative gibt es noch "World of Skinhead" von der BBC und
"Skinheads" von Klaus Farin.
Skinheads waren ursprünglich unpolitisch und sind aus der Modbewegung entstanden. Erst mit dem Aufkommen der Punks radikalisierten sich die verschiedenen Gruppen. Wobei ein Großteil der Skins immer noch unpolitisch oder eher links sind.
Es war der Film SKinhead Attitude. Nur das mit dem " Brudermord" habe ich immer noch nicht verstanden.
Bei der Suche nach dem Film kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Zur Entstehung der Skinheads gab es allerdings schon einmal eine ähnliche Frage: "Wieso werden in den Medien eigentlich Skinheads mit Neo-Nazis gleichgestellt?" - Wieso werden in den Medien eigentlich Skinheads mit Neo-Nazis gleichgestellt?
Ich schrieb dort zur Geschichte der Skinheads:
"Die Skinhead-Subkultur, die in den 60iger Jahren in Großbritannien entstand, war zunächst eine unpolitische, aber doch gewaltbereite Szene. Sie prügelte sich mit Vietnamesen , aber schlossen vielfach Freundschaften zu Jamaikanern, aus denen sich die Musikrichtung Ska entwickelte. In den 70iger Jahren spaltete sich die Skinhead-Szene zunehmend in rechte, linke und traditionelle Skins auf. Der größte Teil konnte allerdings von Rechten vereinnahmt werden. Vor allem in den Medien wurde die auch in Deutschland übernommene Subkultur fast nur noch mit Rechtsextremen gleichgesetzt. Die linken und / oder antirassistischen Skinheads waren die Schlagzeilen nicht wert. Mittlerweile sind in Deutschland linke / antirassistische oder unpolitische Skinheads eher in der Minderheit und die rechten Skinheads überwiegen.
Die Skinheadszene wurde also von vielen politischen Richtung "politisiert", aber in den Medien wurden im wesentlichen nur die Rechten beachtet. Trotzdem ist eine grundsätzliche Kritik an der Skinheadszene angebracht. Die Szene war seit ihrer Entstehung eine gewaltbereite Szene, die sich auch öffentlich nur zu gern prügelte. Ablehnung anderer Szenen oder auch Bevölkerungsgruppen wurde auch gewaltsam deutlich gemacht. Auch das Frauenbild der Skinheadbewegung hat meistens nichts fortschrittliches, sodaß Frauen eher Anhängsel waren. Diese unreflektierte Gewaltakzeptanz und das zweifelhafte Frauenbild machten eine Vereinnahmung durch Rechtsextremisten leichter, bedingten sie aber natürlich nicht."
Die linken Skinheads haben sich hauptsächlich unter der Bezeichnung SHARP organisiert. Auch unter der Bezeichnung REDSKINS haben sich linke Skinheads organisiert. Trotzdem ist eine grundlegende Kritik an der Einstellung "Skinhead" angebracht.
Meiner persönlichen Einschätzung nach sind linke oder unpolitische Skinheads in Deutschland nicht überwiegend, wie derMartin71 schrieb. Hier sind die rechten m.E. stark dominant.
Zur Geschichte der Skinheads hab ich noch ein paar Links angefügt. Vielleicht hilft Dir auch die Suche in der IMDB bei der Suche nach dem Film.
Ich bezog das auch nicht nur auf Deutschland. Ausserdem ist auch in Deutschland der Anteil an Sharps/Red/Oi-Skins größer als man denkt. Von denen liesst man halt nicht so oft in der Presse.
Ich empfehle da das Buch "Skinheads" von Klaus Farin. Aus dem Buch ist auch eine 2Std. Dokumentation vom ZDF entstanden.