Was ist planwirtschaft

Wirtschaftsordnung, bei der eine zentrale Planungsbehörde entsprechend allgemeinen Zielvorgaben der staatlichen Führung mithilfe staatlicher Pläne die gesamte Volkswirtschaft steuert. Da der Begriff Planwirtschaft zu Unrecht impliziert, dass marktwirtschaftliche Ordnungen Planung ausschließen, sind für zentralistische Planwirtschaften Bezeichnungen wie Zentralverwaltungswirtschaft treffender. Ausgeprägt zentralistische Planwirtschaften sind die durch staatliches und genossenschaftliches Eigentum charakterisierten Volkswirtschaften sozialistischer Staaten. Ausgehend von längerfristigen Perspektivplänen werden in mehrjährigen Plänen und Jahresplänen die vorgegebenen Zielstellungen konkretisiert und auf Wirtschaftsbereiche und Betriebe aufgeschlüsselt. Die Betriebspläne mit Festlegungen für Produktionsziele, Preisgestaltung, Investitionsvorhaben, Exportauflagen, Löhne und Gehälter u.a. erlangen Rechtsverbindlichkeit, sodass nur noch eine begrenzte Möglichkeit besteht, über Plankorrekturen auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Volkswirtschaftler wie L.von Mises und M.Weber haben frühzeitig die unvermeidliche Ineffektivität zentralistischer Planwirtschaft nachgewiesen und die mit ihr verbundene Ausdehnung einer unproduktiven Bürokratie u.a. parasitärer Erscheinungen als Hauptgefahr erkannt. Nachdem auch in der Praxis sozialistischer Länder die Nachteile der zentralistischen Planwirtschaft gegenüber Volkswirtschaften mit marktwirtschaftlichen Strukturen deutlich zutage traten, wurde seit Ende der 1980er-Jahre in fast allen diesen Ländern die Planwirtschaft reformiert beziehungsweise abgelöst. © 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG