Goethe meint toleranz vorübergehende gesinnung anerkennung führen dulden heisst beleidigen

wie geht man mit dieser Aussage um? und: stimmt das?

15 Antworten zur Frage

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Goethe meint: Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heisst beleidigen.

Liebe Appassionata - die Diskussion über das Goethezitat, das ich hier auch schon einmal zum Gedankenaustausch gestellt hatte, ergibt sich aus dem gewaltig veränderten Inhalt des Begriffs Toleranz.
Heute wurde der Begriff als Richtlinie von der UNESCO mit Inhalt gefüllt
1.1 Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt. Gefördert wird sie durch Wissen, Offenheit, Kommunikation und durch Freiheit des Denkens, der Gewissensentscheidung und des Glaubens. Toleranz ist Harmonie über Unterschiede hinweg. Sie ist nicht nur moralische Verpflichtung, sondern auch eine politische und rechtliche Notwendigkeit. Toleranz ist eine Tugend, die den Frieden ermöglicht, und trägt dazu bei, den Kult des Krieges durch eine Kultur des Friedens zu überwinden.
1.2 Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung oder Nachsicht. Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung, die sich stützt auf die Anerkennung der allgemeingültigen Menschenrechte und Grundfreiheiten anderer. Keinesfalls darf sie dazu mißbraucht werden, irgendwelche Einschränkungen dieser Grundwerte zu rechtfertigen. Toleranz muß geübt werden von einzelnen, von Gruppen und von Staaten.
1.3 Toleranz ist der Schlußstein, der die Menschenrechte, den Pluralismus , die Demokratie und den Rechtsstaat zusammenhält. Sie schließt die Zurückweisung jeglichen Dogmatismus und Absolutismus ein und bekräftigt die in den internationalen Menschenrechtsdokumenten formulierten Normen.
1.4 In Übereinstimmung mit der Achtung der Menschenrechte bedeutet praktizierte Toleranz weder das Tolerieren sozialen Unrechts noch die Aufgabe oder Schwächung der eigenen Überzeugungen. Sie bedeutet für jeden einzelnen Freiheit der Wahl seiner Überzeugungen, aber gleichzeitig auch Anerkennung der gleichen Wahlfreiheit für die anderen. Toleranz bedeutet die Anerkennung der Tatsache, daß alle Menschen, natürlich mit allen Unterschieden ihrer Erscheinungsform, Situation, Sprache, Verhaltensweisen und Werte, das Recht haben, in Frieden zu leben und so zu bleiben, wie sie sind. Dazu gehört auch, daß die eigenen Ansichten anderen nicht aufgezwungen werden dürfen.
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Unter diesem Aspekt ist die Toleranz garantiert das Endziel.
Goethe hat für Toleranz ja das Synonym dulden herangeführt. Und wenn ich einen Menschen neben mir nur dulde, vielleicht als notwendiges Übel, dann ist das tatsächlich eine Beleidigung
Aus Maximen und Reflexionen. Mit dieser Sentenz äußert sich mehr der Weimarer Minister, als der Dichter. Goethe soll sehr ordnungsliebend gewesen sein und pflichtbewusst. Ein Demokrat war Goethe nicht. Er befürwortete den Obrigkeitsstaat. In ihm sah er Recht und Ordnung gewährleistet.
Dulden kann auch bedeuten, nicht für voll nehmen, - im Sinne eines Zitats aus Goethes "Götz von Berlichingen", das man sich um Stillen denkt und seiner Wege geht, sich um das Geduldete oder den Geduldeten nicht weiter kümmert.
Toleranz ist ein Merkmal der offenen Gesellschaft. Dulden heist nicht annehmen. Nach Goethes Meinung muss ein Staat scheinbar immer ein geschlossenes System darstellen, damit es gut arbeitet. Toleranz behindert die freie Entfaltung beider Parteien und stell damit niemanden zufrieden. Hierzu würde vielleicht das Zitat von Seneca passen: Wer überall ist, ist nirgendwo.
Durch Toleranz entsteht auch genau das Klima, das in unserer heutigen Gesellschaft aufzufinden ist: Man schadet niemandem, aber man hilft auch niemandem. Man geht seine Wege.
Toleranz behindert die organische Gesellschaft. Toleranz behindert Organisation
inwiefern behindert Toleranz die freie Entfaltung aller Teilnehmer.
Das verstehe ich nicht, was daran behindernd sein soll, wenn man nichts gegen einander unternimmt.
die heutige Situation zeigt es: die große Koalition ist schleppend, unproduktiv und keiner kann sich einigen. Also keiner ist zufrieden.
Wenn man Dulden als Beleidigung auffasst mag Goethes Standpunkt was für sich haben, dann ist das Dulden aber nicht, das Geduldete einfach sein lassen, sondern es genau beobachten, ob es nicht einen Grund gäbe es doch nicht zu dulden.
Das Geduldete bei Goethe ist sozusagen auf Bewährung geduldet.
Ich sehe das nicht so, wie so manches andere, das dieses Universalgenie von sich gegeben hat. Goethe bleibt dennoch ein Universalgenie, auch wenn er in manchen Punkten schon zu Lebzeiten nicht recht hatte, oder sie zu sehr vereinfachte.
Mit Toleranz meine ich heute eine Grundhaltung im Leben.
Toleranz als Staatsform setzt aber einiges voraus, denn auch aus der Evolution ist Toleranz nur gegeben, wenn im Tolerierten keine Gefahr erkennbar ist aber auch kein Nutzen.
Eigentlich ist "auf Bewährung" durchaus auch heute passend für Toleranz, denn es kann sich jederzeit ändern.
Im Detail kommt es auch hier darauf an, welche Kriterien entscheiden, ob Toleranz bestünde oder nicht.
Sind es Kriterien wie Volkszugehörigkeit oder Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Haut-oder Haarfarbe, handelt es sich auch bei Toleranz um einen verkappten Faschismus und ist aus meiner Sicht nicht zu vertreten.
Sind es persönliche Kriterien, welche vor allem auf dem Verhalten beruhen ist wohl kaum eine andere Grundhaltung möglich als Toleranz, um zu einem fruchtbaren Neben- und Miteinander zu finden.
Wenn ich das richtig auffasse, in welche Richtung er mit dieser Aussage abzielt, dann stimmt sie.
Es geht ja nicht um grundlegende Toleranz als Lebenshaltung, sondern er wird die ultimative Toleranz gegenüber einem Menschen und seinen Verhaltungsmustern, gegenüber bestimmten zu- und Umständen meinen.
Hier würde endlose Toleranz Antiautorität, Anarchie und auch Ignoranz bedeuten.
Toleranz im positiven Sinne bedeutet, dass ich bestimmte Eigenschaften akzeptiere und respektiere, ergo anerkenne.
„Dulden heißt beleidigen“ … naja, wenn ich Fehler und Missstände sehe, aber nicht „Stopp“ sage und / oder dagegen vorgehe, heißt das ja, dass kein Respekt oder eine gewisse Gleichgültigkeit oder Bequemlichkeit dem gegenüber vorliegt – was wiederum eine Beleidigung wäre.
Mal ein Beispiel :
Ein Kollege hat Mundgeruch. Tritt dies einmalig auf, toleriere ich das höflich, indem ich großzügig darüber hinweg schaue. Okay, ich erkenne es an und akzeptiere es für den Tag.
Ist dieser Zustand aber eine dauerhafte Zumutung, würde ich ihn dadurch beleidigen, indem ich ihn damit dulde und somit, auch gegenüber dem übrigen Umfeld, ins offene Messer laufen lasse.
ich würde behaupten, das das nicht stimmt, auch wenn goethe das gesagt hat.
es gibt bei jedem menschen gewissen dinge, die er nicht gutheißen kann, was auch immer das sein mag und aus welchen gründen auch immer.
aber diese dinge zu tolerieren, trotz seiner eigenen ablehnung, das zeigt den guten willen des menschen
gerade in der heutigen zeit, in der man von seinen mitmenschen nicht mehr so stark abhängig ist
ich nehme sie zur Jenntnis wie die sonstigen Werke des Dichters auch. Seine Worte sind doch keine Bibelverse.
Wobei diese ernster genommen werden sollten als Bibelverse.
Wie man damit umgeht? Man nimmt sie zur Kenntnis.
Ob es stimmt? Nun, es ist etwas wahres dran
In das Zeitalter des Herrn Goethe zurückgesetzt ist dieser Ausspruch denkbar.
Heute nicht mehr.
Heute ist Toleranz weit mehr wert.


menschen
An welchen Krankheiten sind Menschen vor 10.000 Jahren am häufigsten gestorben?

- Meeresspiegel lag tiefer als heute. Im nahen Osten wurden die Menschen langsam sesshaft und experimentierten mir Ackerbau und -


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Egal wie dicht du bist. Goethe war dichter" - Wer kennt weitere Wortspiele mit berühmten …

- Stiller Äh, ganz nett. Aber ich wollte eigentlich nicht Zitate von Lyrikern wissen, sondern Wortspiele mit ihren Name. -- ihren Name. So wie bei aquna. Christian ist auch Anders. Goethe schillert durch den Busch. Da hast Du gleich drei. Egal -


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Latein Zitat: pro patria est dum ludere videmur. Von wem stammt das Zitat, wer benutzt, benützte …

- Geht auf den Ostgotenkönig Theoderich d. Gr. zurück . Gemeint: Was Gewalt nicht durchzusetzen vermag, bringt oft angenehmer -