Wörter begriffe schriftstellern journalisten erfunden wurden sprachgebrauch übergegangen

Das Wort Wutbürger wurde vom Spiegeljournalisten Dirk Kurbjuweit 2010 erfunden. Ein Neologismus, der heute geläufig ist. Wutbürger – Wikipedia

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Gibt es Wörter oder Begriffe die von Schriftstellern, Journalisten etc. erfunden wurden? Die dann im allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind?

Ja. Der heute unauffälligste Worterfinder ist Philipp von Zesen, einfach deswegen, weil sich von ihm erfundene Wörter so sehr in den Sprachgebrauch eingefügt haben, dass sie gar nicht mehr als erfunden auffallen.
Von ihm stammen z.B. die Wörter Abstand, Anschrift, Leidenschaft, Entwurf, Besprechung, Ausflug oder Kreislauf.
Philipp von Zesen – Wikipedia
Es gibt sogar Übersetzer, denen das gelungen ist. Die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren hat ein Buch über "Madicken" gschrieben. Dieser Name wurde in der Übersetzung ins Deutsche aus mir unerklärlichen Gründen zu "Madita". Ich habe inzwischen diesen Namen schon mehrfach bei Kindern gehört.
Gleich 3 Redewendungen, die heute gebräuchlich sind, hat Trappatoni in seiner legendären Krisenrede geprägt.
- Struuunz!
- Wie die Flasche lähr!
- Ich habe fertig!
Und ich habe fertig, wenn ich Begriffe lese oder höre, wie
- in Bälde
- in keinster Weise
der Herr von Zesen hat tolle Wörter erfunden, die längst etabliert sind.
Aber mir gefallen auch seine Kreationen, die sich nicht durchgesetzt haben:
- Meuchelpuffer
- Krautbeschreiber
- Spitzgebäude
Strunz doof" ist in Franken eine gängige Beleidigung. Schon weit vor Trapattoni. "In keinster Weiße" war in der BRD auch schon vor Trappattoni bekannt.
Immerhin heißt im österreichischen Dialekt die Handfeuerwaffe "Puffn
Strunzdoof hat aber eine ganz andere Bedeutung. Strunzen ist ein anderer Ausdruck fürs Wasserlassen, und jemand, der strunzdoof ist, ist zu doof zum Pinkeln.
Was erlaube Strunz? ist aber ein Zitat von Giovanni Trapattoni, der damit eine Person namens Strunz meinte und nicht die Tätigkeit.
Mit dem Finger im Mantel, statt einer Puffn. Ich ko ka Blut sehn desholb muss i bluffn" Ba Ba Banküberfall. Das Böse ist immer und überall
In keinster Weise ist nur ein Beispiel, hat nix mit Trappatoni zu tun.
"Strunz" ist nicht komplett, natürlich ist "Was erlaube Strunz?" richtig.
Diese Redewendung wird benutzt, wie auch "Mein Gott, Walter!"von Mike Krüger.
Bei Motorad/Pkw-Test wurde die Worte
"unkaputtbar und Eierlegendewollmilchsau"
als Synonyme für Langlebigkeit/kann von allem etwas,von Journalisten kreiert.
Die politische Journalie übernahm den "Protestwähler",um Wähler die nicht die Etablierten wählten abzuwatschen.
Ich denke nicht, dass der Protestwähler als Abwatschen zu verstehen ist, sondern das ist eine sehr sachliche Beschreibung.
Üblicherweise werden Wahlen abgehalten, um festzustellen, wer die Zukunft nach welchen Wahlprogrammen gestalten darf. Wer seine Entscheidung aber vorrangig nicht danach fällt, wer die Zukunft gestalten soll, sondern dessen Motivation es ist, gegen die bisherige Regierungsarbeit zu protestieren, ist ganz klar ein Protestwähler.
Ganz besonders fällt das auf, wenn z.B. Wahlergebnisse von Ereignissen dominiert werden, die mit dem gewählten Gremium nichts zu tun haben, z.B. wenn Kommunalwahlen von bundespolitischen Themen stark beeinflusst werden.
Mehr abwatschen geht ja wohl NICHT ,denn die Etablierten suchen die Schuld beim Wähler und NICHT in Ihrer Politik
Was hat das mit Schuld zu tun?
Jemand protestiert mit seinem Abstimmungsverhalten bei einer Wahl, er ist Protestwähler.
Wo ist da eine Schuldzuweisung?
Protestwähler war IMMER eine despektierliche Äußerung von Politikern zum Wahlverhalten.
Der dumme,böse Wähler der extrem wählte ist eine klassische Schuldumkehr,weil die Frage nach dem WARUM verdrängt wurde.
Nun macht man es sich leichter.Die NPD wird verm. verboten,der AfD dreht man den Geldhahn zu,weil es schon immer galt,das rechts der CSU nur die Wand ist.
J. C. Campe, Sprachpurist
antik -> altertümlich
Parterre -> Erdgeschoss
progressiv -> fortschrittlich
Universität -> Hochschule
Kursus -> Lehrgang
Debatte -> Streitgespräch
faktisch -> tatsächlich
Für Coca-Colas erste PET-Mehrwegflasche erfand ein Werbetexter das Wort "unkaputtbar".
Die Hausse ist unkaputtbar 08.12.14 | BÖRSE ONLINE
Die "Atomruine" stammt aus einem Artikel in einer dt Illustrierte.
ach ja: "zeitnah" -
ist auch so ein Kind der Presselandschaft - und auch
"Neusperch".