Naturwissenschaftliche definition seelenbegriffs

Gibt es eine naturwissenschaftliche Definition des Seelenbegriffs?

Die Seele ist eher ein philosophisches Konstrukt als naturwissenschaftlich definierbar.
Für die Naturwissenschaften gibt es im eigentlichen Sinn keine Seele, sondern nur Materie und ihre Erscheinungsformen. So gesehen, existieren Seele und Geist allein auf Grund des Gehirns.

Das finde ich höchst bedauerlich, schließlich ist die Seele in allen Kulturkreisen der Welt als faktisch existent anerkannt.
Insofern sollte doch zumindest den Versuch unternommen werden diese auch naturwissenschaftlich zu ergründen. Es ist schon faszinierend, dass einerseits die Wissenschaftler keine Probleme damit haben so abgefahrene Dinge wie dunkle Materie anzuerkennen, aber um soetwas existentiell wichtigem wie der Seele einen großen Bogen machen.

Dass sie darum einen großen Bogen machen würden, stimmt so nicht ganz. Aber wie soll man etwas mit naturwissenschaftlichen Methoden nachweisen, das per definitionem nicht materiell ist?

Nunja, Energien sind auch nicht materiell, dennoch sind sie wissenschaftlich beschrieben worden.
Jedoch denke ich, dass wir dieses Thema nicht unnötig vertiefen sollten, da die eigentliche Frage ja bereits hinlänglich beantwortet ist.

Also ich persönliche habe meine eigene Definition von Seele, welche sich aus folgender Überlegung ergibt. Angenommen man könnte eine künstliche Nervenzelle entwickeln, welche genau so wie eine menschliche funktioniert, dann könnte man nun jede beliebige Nervenzelle im Gehirn eines Menschen ersetzen, so dass er immer noch derselbe Mensch bleibt. Setzt man diesen Vorgang nun so lange fort bis schließlich alle Gehirnzellen durch künstliche ersetzt worden sind, so wäre es immer noch derselbe Mensch. Das heißt nun aber, dass die Persönlichkeit, die Art des Denkens und Fühlens, nicht von der materiellen Umsetzung abhängt, sondern nur von der dynamischen Struktur, welche unabhängig von Materie ist. Diese Struktur muss aber nun immer in Form von Materie realisiert werden. Für mich ist die Seele also die immaterielle dynamische Struktur eines Menschen, welche unabhängig von der Materie exsitiert, aber durch diese erst realisiert werden muss und welche die Art des Denkens und Fühlens festlegt.

Grundsätzlich finde ich diese Überlegung recht interessant, jedoch zielt meine Frage auf eine naturwissenschaftlich anerkannte Betrachtung des Seelenbegriffes ab, weniger auf eine philosophische. Dennoch ich dir für deine ausführliche Antwort.

Die Dynamik des Gehirns wird doch eher durch den Austausch von Neurotransmitters repräsentiert. Was ist daran immateriell?

Die Neurotransmitter sind durchaus materiell, aber die Informationen, die dadurch übertragen werden, nicht. Es kommt bei der Persönlichkeit eines Menschen eben gar nicht darauf an, ob diese Informationen nun durch Neurotransmitter oder irgend eine andere materielle Vorrichtung übertragen werden. Deshalb müsste es auch möglich sein einen Menschen mit seiner gesamten Persönlichkeit in einem Computer zu simulieren. Mit Computer meine ich hier allerdings einen Quantencomputer, da ich nicht glaube, dass sich Bewusstsein durch einen herkömmlichen Rechner realisieren lässt.

Wobei man allerdings bedenken sollte, dass man Informationen auch als Energien betrachten kann und man diesen dann ebenfalls eine Masse zuordnen müsste.

dann könnten aber auch roboter eine seele haben?

Nach meiner Definition nicht, da zum Denken und Fühlen des Menschen auch ein Bewusstsein gehört, welches ich aber bereits oben für herkömmliche Rechner und Schaltkreise ausgeschlossen habe. Meiner Meinung nach gehört zum Bewusstsein ein physikalischer Effekt, möglicherweise eine Art Quantenverschränkung wie sie bereits im Hameroff-Penrose-Model vorgeschlagen wurde. Sollten in ferner Zukunft Roboter über Schaltkreise verfügen, welche auch Quanteneffekte ausnutzen können, können sie durchaus auch eine Seele entwicklen und man müsste sie mit den gleichen Rechten behandeln wie einen Menschen.

Das sieht nicht gut aus. Wie soll man denn etwas definieren was man wissenschaftlich gar nicht nachweisen kann.