Welche studie belegt konsum marihuana jugendlichen wahrscheinlichkeit psychose steigert

Sind nun alle Kiffer von einer Psychose oder gar von Schizophrenie bedroht? Die Frage mag überspitzt formuliert klingen, tatsächlich war und ist sie Gegenstand einer Vielzahl an Studien zum Ursache-Wirkungs-Zusammenhang bei Cannabiskonsum und Psychose. Denn es sind hier verschiedene Erklärungsmodelle denkbar: Der Cannabiskonsum alleine könnte die Ursache sein für den Ausbruch einer Psychose, die unter anderen Umständen nicht aufgetreten wäre. Dann müsste man von einer eigenständigen „Cannabispsychose“ sprechen. Ebenso ist denkbar, dass der Cannabiskonsum nur bei den Personen eine Psychose auslöst, die bereits anfällig hierfür sind. Cannabiskonsum wäre in diesen Fällen nicht die alleinige Ursache, sondern würde lediglich bewirken, dass die unterschwellig vorhandene Psychose zum Ausbruch kommt. Kiffen wäre also der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Möglich ist auch, dass psychosegefährdete Personen ein besonderes Faible für das Kiffen haben. Der Konsum wäre dann eher Folge als Ursache einer Psychose oder einfach nur ein Begleiterscheinung ohne ursächlichen Zusammenhang. Klingt kompliziert, ist es auch. So hat auch die Wissenschaft noch keine eindeutige Antwort auf diese Fragen liefern können. In den aktuellen Studien zu diesem Thema kristallisiert sich allerdings eine Tendenz für die so genannte Trigger-Hypothese ab. Das heißt, Cannabiskonsum ist sehr wahrscheinlich nicht Verursacher, aber Auslöser einer Psychose, wenn die Personen anfällig sind für psychotische Erkrankungen. Zu diesem Schluss kommt beispielsweise ein Expertenteam aus Australien nach Durchsicht mehrerer Längsschnittstudien. Die Hypothese einer eigenständigen „Cannabispsychose“ kann das Autorenteam - Louisa Degenhardt und Wayne Hall - nicht bestätigen. Vielmehr würden in den Fällen, bei denen sich infolge von Cannabiskonsum eine dauerhafte Psychose etabliert hat, meist die Symptome einer Schizophrenie diagnostiziert. Downtown Freiburg: Psychosen

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Welche Studie belegt, dass der Konsum von Marihuana bei Jugendlichen die Wahrscheinlichkeit einer Psychose um 20% steigert?

Bevor nun auf einige Forschungsergebnisse näher eingegangen wird, soll noch einmal kurz auf die methodischen Schwierigkeiten bei der Überprüfung solcher Überlegungen eingegangen werden. Wird die Annahme, dass Cannabis Psychosen verursachen könnte als Gegenargument gegen eine Entkriminalisierung herangezogen, so sollte dies auf klaren Aussagen der Forschung zu diesem Gebiet beruhen. Tatsache ist jedoch, dass genau diese weitgehend fehlen und vermutlich auch nicht in absehbarer Zukunft folgen werden. Probleme des Untersuchungsgegenstandes liegen z. B. in der Tatsache, dass nicht wenige Cannabiskonsumenten gleichzeitig auch Konsumenten anderer psychotroper Substanzen sind, so dass Einzelfalldarstellungen einer Psychose nach Cannabiskonsum schon aus diesem Grund nicht einfach zu interpretieren sind. Ein weiteres großes Hindernis in der Erforschung einer Kausalbeziehung zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten einer Psychose liegt wie bereits angesprochen in statistisch-methodischen und nicht zuletzt auch ethischen Schwierigkeiten. So können solche Versuchsanordnungen, welche eine Klärung der Frage ermöglichen würden nicht durchgeführt werden und es bleibt im Idealfall nur ein prospektives bzw. längsschnittliches Vorgehen, was in den seltensten Fällen realisiert wird. Vielmehr wird retrospektiv versucht, Daten über das Auftreten psychotischer Symptome und Cannabiskonsum zu erheben, was allerdings erhebliche Nachteile mitbringt. Eine grundsätzliche Frage drängt dabei allerdings auf: Wenn Cannabiskonsum tatsächlich einen unabhängigen Faktor in der Entstehung einer Psychose darstellen sollte , dann müsste man annehmen, dass in solchen Populationen in denen die Prävalenz des Cannabiskonsums höher ist, auch die Prävalenzen psychotischer Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis höher sein müssten. Nun liegt aber die Prävalenz der Schizophrenie trotz verschiedener Cannabis-Konsumentenzahlen in unterschiedlichen Populationen bzw. Kulturen immer in etwa bei 1 % und weist daher nicht die zu erwartenden Schwankungen auf. Dazu kommt auch, dass in historischer Betrachtung mit der zunehmenden Verbreitung des Cannabiskonsums und potenterer Sorten auch eine Zunahme der Störung Schizophrenie zu erwarten wäre. Hinweise hierfür finden sich jedoch nicht. Natürlich können aus wissenschaftlicher Sicht solche Betrachtungen keinen „Gegenbeweis“ für eine Kausalbezeihung liefern, dennoch erscheint das Argument einer Verursachung von Psychosen durch den Konsum von Cannabis, als eine Gefahr solch großen Ausmaßes, dass ein völliges Verbot als gerechtfertigt erscheint, hinfällig zu sein. Begründet werden kann dies durch die sehr spärlichen unterstützenden Hinweise der Forschung, die sich trotz einer Vielzahl durchgeführter Untersuchungen ergeben. Interessanterweise wird die Richtigkeit der Hypothese aber trotz der fehlenden Untermauerung durch die Forschung nicht in Frage gestellt, so dass man beinahe von einem “Da muss doch etwas zu finden sein-Effekt“ sprechen könnte.
Verein für Drogenpolitik - Drogen: Cannabis - Apothekenmodell
und auch dieses hier bei Interesse lesen:
Cannabis ist nicht die Ursache, aber ein sehr potenter Auslöser für Psychosen
Anders sieht das bei der dritten und perfidesten Variante der cannabisinduzierten Psychose aus, der schizophrenen Psychose, einer schweren psychischen Krankheit. Hier ist Cannabis nicht die Ursache – bei den meisten Psychosen spielen Erbfaktoren eine ganz erhebliche Rolle –, aber ein sehr potenter Auslöser. "Die große Mehrzahl der männlichen Ersterkrankten mit dieser Störung, die wir sehen, hat Cannabismarker im Urin. Die zu Grunde liegende Ursache ist zwar eine Veranlagung, aber die lässt sich nicht feststellen." Deswegen ist der Effekt auch nicht dosisabhängig: Anfällige Individuen können schon nach dem ersten Joint eine schwere Psychose bekommen. Personen, in deren Familie es bereits solche Psychosen gab, sollten unter gar keinen Umständen zum Joint greifen.
Neben diesen direkten psychischen Erkrankungen, die in Folge des Kiffens auftreten können, steigt wohl auch das langfristige Risiko für psychische Krankheiten. In einer der ersten Studien zum Thema stellten schwedische Wissenschaftler in den 1970er Jahren ein bis zu siebenfach erhöhtes Risiko für Schizophrenie fest, ein Wert, der in späteren Analysen allerdings auf das Anderthalb- bis Dreifache korrigiert wurde. Das genaue Ausmaß des relativen Risikos bleibt jedoch umstritten.
"Je früher vom Lebensalter her jemand anfängt, Cannabisprodukte zu konsumieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, abhängig zu werden oder psychiatrische Probleme zu entwickeln", so Hermanns. In Deutschland gibt es nach Angaben des Psychologen etwa 300 000 bis 400 000 Cannabisabhängige.
Rauschdrogen: Heilung und Wahn: Cannabis als Droge und Medizin - Spektrum der Wissenschaft
Das kann Dir jeder Facharzt bestätigen. Ist allgemeines Lehrwissen an Universitäten in med. Fakultäten.
ein Team von Psychiatern, Psychologen und Statistikern um Rebecca Kuepper und Jim van Os von der niederländischen Universität Maastricht jetzt im medizinischen Fachblatt British Medical Journal veröffentlicht.
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Ihre Kohortenstudie an knapp 2000 deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 24 Jahren über einen Zeitraum von zehn Jahren ist der bislang überzeugendste Beweis, dass Cannabis-Rauchen in dieser Lebensphase tatsächlich das Risiko verdoppelt, psychotische Symptome auszubilden.
Cannabis und Psyche - Vollgedröhnt bis zur Psychose - Gesundheit - Süddeutsche.de