Die Gefahr des Kleberschnüffelns: Ein gefährliches Spiel mit den eigenen Sinnen

Welche gesundheitlichen Risiken birgt das Schnüffeln von Klebstoffen für Kinder und Jugendliche?

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Das Phänomen des Schnüffelns von Klebstoffen und anderen flüchtigen Substanzen hat in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen. Ein Beispiel dafür ist die Erfahrung eines 11-jährigen Schülers der gemeinsam mit Freundinnen in der Kunstklasse das Schnüffeln von Kleber ausprobierte. Es klingt zunächst harmlos allerdings die Folgen dieser Handlung sind alarmierend. Die unmittelbare Wirkung beschleunigter Herzschläge, ein Gefühl der Schwindelanfälle und der Verlust des Realitätsbezugs trüben den Spaß schnell. Was als lustige Aktivität begann kann in der Tat weitreichende Gefahren mit sich bringen.

Die betroffenen Kinder berichteten von euphorischen Zuständen, empfindeten eine Art Rausch. Doch dieser Rausch ist trügerisch. Die bitteren Folgen setzen oft erst viel später ein. Organische Lösungsmittel ´ die in vielen Klebern enthalten sind ` greifen die Nerven an. Eine Studie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHSS) belegte, dass solventabhängige Jugendliche oft unter schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen leiden. Die Liste der möglichen Schäden reicht von Gehirn- und Herzschädigungen über Lungenschäden bis hin zu tödlichen Komplikationen.

Wissenschaftlich betrachtet kann man nicht nur von einem harmlosen Vergnügen sprechen. Die chemischen Bestandteile im Kleber „oxidieren“ was zu neurotoxischen Auswirkungen führt die das zentrale Nervensystem angreifen. Tatsächlich ist das Schnüffeln von Kleber eine Form des Drogenkonsums. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind insbesondere Kinder und Jugendliche verletzliche Gruppen. Ihr Körper ist noch im Wachstum. Schädliche Substanzen wie Kleber oder Feuerzeuggas können langfristige, irreversible Folgen haben. Schizophrenie – Entwicklungsstörungen und eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit können die Resultate einer solchen Praxis sein.

Die Frage die sich am Ende stellt, ist: Wie entfremdere ich mich in so jungen Jahren von mir selbst? Ob man sich bewusst ist oder nicht – der Abstieg in eine Suchtwelt beginnt schnell, oft ohne die erforderliche Wahrnehmung der Gefahren.

Was sollen betroffene Jugendliche tun? Der beste Weg » um dem entgegenzuwirken « ist das Vermeiden solcher Praktiken. Aufmerksamkeit ´ Unterstützung und Aufklärung sind entscheidend ` um gefährliche Tendenzen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln.

Die Erkenntnis, dass man die eigenen Sinne in einem gesunden Rahmen erkunden sollte, bleibt. Die Natur bietet zahlreiche Alternativen um die Umwelt auf gesunde Weise zu erleben – ein Spaziergang im nächsten Wald kann erfrischender sein als jeder chemisch erzeugte Rausch.

Kleberschnüffeln ist ein ernstes Thema das Fragen nach der psychischen Gesundheit und den Herausforderungen des Heranwachsens aufwirft. Kindern und Jugendlichen muss klar sein, dass ihre Entscheidungen heute weitreichende Folgen für ihre Zukunft haben können.






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