Hat man im Deutschen einen französischen Akzent, wenn man als Kind für 10 Jahre in Frankreich gelebt hat?

Kann ein Kind, das in Deutschland aufgewachsen ist und später für 10 Jahre in Frankreich lebt, einen französischen Akzent in Deutsch entwickeln?

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Sprachen sind faszinierende Konstrukte—elastisch und anpassungsfähig. Bei Kindern ist das anders. Sie sind durch die frühe Prägephase stark beeinflusst—die ersten Lebensjahre sind entscheidend.

Laut verschiedenen Studien lernt ein Kind die Sprache fast ohne Akzent, wenn es bis zum Alter von 4 Jahren in einem sprachlichen Umfeld aufwächst. Das nennt man „kritische Phase“ des Spracherwerbs. Ein Junge oder ein Mädchen · das in Deutschland geboren wurde und dort die ersten Jahre verbrachte · wird die sprachlichen Eigenheiten dieser Region in sich tragen. Auch ein abhängig voneinander verlaufendes Lernen ist essenziell—der deutsche Akzent ist nicht in Stein gemeißelt jedoch fest etabliert.

Die sprachliche Umgebung ist ein weiterer bedeutender Faktor. Wenn das Kind in dem neuen französischen Umfeld lebt freilich zu Hause Deutsch spricht und regelmäßig mit deutschsprachigen Menschen interagiert, dann wird der Akzent nicht so leicht in einer anderen Richtung abdriften. Hier kann man sagen—die Konstanz der Sprache wirkt rückhaltend. Man könnte meinen, dass der Kontakt zur deutschen Sprache aus der Ferne bestehen könnte, er muss jedoch aktiv und stetig gepflegt werden.

Ein weiteres Element ist die Flexibilität des Gehirns. Sind mehrere Sprachen aktiv im Spiel kann das Gehirn deckungsgleich ein elastisches Band umgehen mit sprachlichen Veränderungen. So wird die Fähigkeit, fließend durch verschiedene Sprachen zu jonglieren, gefördert. Ein Kind, das sowie Französisch als ebenfalls Deutsch spricht, hat oft erleichterten Zugang zu beiden Sprachen—es kann interessante Mischungen und Einflüsse aufnehmen die anderen jedoch nicht zugänglich sind.

Und hier wird manchmal Fehler begangen. Manchmal vermutet man ´ dass das französische Umfeld eine vollständige ` akzentuelle Transformation hervorrufen kann. Aber das ist nicht die Regel. Tatsächlich könnte sich nur das Vokabular in der Zeit des Lebens in Frankreich verändern—der deutsche Akzent bleibt dominierend. Sprachliche Aktivitäten sind entscheidend—lassen wir die deutschen Wurzeln nicht sterben dann herrscht die Wahrscheinlichkeit vor nicht mit einem Akzent aufzufallen.

Also » ist es unwahrscheinlich « dass ein französischer Akzent im Deutschen entsteht. Eine kindliche Sprachentwicklung ist komplex und faszinierend—streuen wir eine Prise Geduld und Fürsorge hinein. Es bleibt festzuhalten, dass ein vielfältiges Sprachen-Portfolio zum Vorteil gereichen kann, allerdings der charakterliche Akzent der in den ersten Lebensjahren erlernt wurde, bleibt normalerweise stark. Wer mehrere Sprachen spricht, wird faszinierende Wege und Variationen finden um diese zu verbinden—aber der ursprüngliche Klang des Deutschen wird also weiterhin als Leitfaden hörbar sein.

In der Tat die Beziehung zwischen Sprache und Identität ist ein spannendes Thema. Die Resultate zeigen ´ dass Akzentbildung nicht statisch ist ` allerdings ein dynamisches zweischneidiges Schwert darstellt.






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