Wo fängt eitelkeit

Wo fängt die Eitelkeit an?

In der christlichen Theologie wird Eitelkeit zu den Todsünden gerechnet. Sie lenkt die Gedanken von Gott ab und konzentriert sie auf die eigene Person, den Körper und dessen Aussehen. Insofern kann man sie als typisch weibliches Phänomen ansehen.
Ich persönlich finde den Stolz schlimmer - wenn man sich zuviel auf sich selber und seine Fähigkeiten einbildet. Aber irgendwie ist auch das menschlich.
Von La Rochefoucauld stammt dieser Satz: "Bescheidenheit ist die schlimmste Form der Eitelkeit".

Ja, kmisch dass Eitelkei zu den Todsünden gehört.wo es doch genug Passagen in der Bibel gibt, die zeigen.wie eitel Gott eigenlich ist! Und er uns doch angeblich nach seinem Ebenbild erschaffen hat *grübel

Am Anfang waren Adam und Eva nackt. Wenn Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat, dann muss er auch nackt sein. Deshalb sollen wir uns wahrscheinlich auch kein Bild von ihm machen Wahrscheinlich ist er nicht eitel, sondern eher etwas schüchtern. Deshalb kommuniziert er lieber indirekt mit den Menschen.

Lach* schüchtern.
Laut Bibel ist er eitel, extrem eifersüchtig, aufbrausend und vergesslich. nicht gerade göttlich. Aber passt zum Bild von uns, da wir ja nach seinem Ebenbild erschaffen wurden.

Vielleicht sollte man statt schüchtern lieber autistisch sagen?
Jemand der nur in seiner eigenen Welt lebt und unfähig ist mit anderen zu kommunizieren. Wahrscheinlich schaut er sich die Welt lieber im Fernsehen an, wie so viele von uns.
Eitelkeit ist dagegen eine Sünde von Menschen, die Wert auf soziale Kontakte legen und die persönliche Interaktion bevorzugen.

Ja, das wäre zumindest eine Erklärung! Ein autistischer Gott *grübel*, da hätte dann sogar ich "Mitleid" und würde ihm viel vergeben

Durch Zufall habe ich gerade die Stelle entdeckt *lach*:
Ex 34,14 Du darfst Dich nicht vor einem anderen Gott niederwerfen. Denn Denn JHWE trägt den Namen "der Eifersüchtige" Gott, ein eifersüchtiger Gott ist er.
Tja.soweit bei den Juden.Doch wurde in der christlichen Bibel nur Jahwe gegen Gott ausgetauscht, genauso wie Elohim gegen Gott ausgetauscht wurde.

Diese Eifersucht spricht doch eher für einen Minderwertigkeitskomplex. Ein souveräner Mensch. ääh Gott. würde nicht so reagieren. Ich denke, das viele Alleinsein und die Trennung von seiner Frau ist ihm nicht bekommen.

Ja, das ist durchaus möglich.aber interessant finde ich acuh den Ausspruch: "Du sollst Dich nicht vor einem anderen Gott niederwerfen"
Scheint also doch mehrere gegeben zu haben.so wie es ja eigentlich auch geschrieben stand.eben Elohim, Götter

Natürlich, Jahwe war ursprünglich nur ein kleiner Wettergott der Beduinen. Er wurde als "Sohn des El" bezeichnet und war mit Astarte/Aschera liiert. Neben ihm existierten noch zahlreiche andere Götter wie der ungleich bekanntere Ba'al. Bis zur Alleinherrschaft war es ein langer Weg.

Bezeichnend ist auch, dass Jahwe sich selbst NUR als Gott der Israeliten sieht! Demnach dürften aber alle anderen nicht sein Volk, seine Kinder sein.und demnach hätten auch die Gebote, die er für sein Volk aufstellte.für uns gar keine Bedeutung.

So sehe ich das auch. Ein unbedeutender Gott aus einer unbedeutenden Gegend aus einer lange vergangenen Zeit. Merkwürdig, dass sich dieser glaube so lange gehalten hat.

Das war eine der besten Konversationen, denen ich hier je Zeuge werden durfte *seufs

Hallo Karottenkopf, hallo Mambo King,
Kann mich Mortuus nur anschließen

Eine gewisse Eitelkeit finde ich angebracht, wenn man in der Gesellschaft anderer Menschen lebt. Ich möchte bitte nicht im Bus einem stinkendem, zerlumpten Menschen, mit vier Zentimeter langen Fingernägeln und verfilztem Haar, gegenüber sitzen, bloss, weil der glaubt Eitelkeit ist eine Sünde.
Sollte man in absoluter Einsiedelei leben ist keinerlei Eitelkeit notwendig, dann dient Pflege nur noch der Gesunderhaltung.

Eitelkeit ist an und für sich gut, mein Körper ist meine Wohnung, und die darf ich pflegen und verschönern. Alles, was aber nur dazu dient, durch äußerliches Aussehen Anerkennung zu erlangen, ist übertrieben. Das Äußere ist wichtig, damit ich mich wohlfühle. Aber ich sollte es nicht als einzigen Wert sehen.

wenn ich morgens nach dem Aufstehen sage: "Guten Morgen, du süßes Ding". Dann allerdings merke, dass ich gar keine Freundin hab, sondern mit meinem Spiegelbild gesprochen habe.

Sollte Dir erst zu denken geben, wenn Du eine Antwort darauf bekommst *lach*!
hmmm.also sind Selbstgespräche Eitel? Oder ein Blick in den Spiegel.oder doch Beides in Kombination?

eine gesunde Eitelkeit ist doch genau so normal wie wichtig. Fraglich ist, was jetzt genau gesund ist und was dann schon Richtung Narzismus etc. abgleitet. Ich denke mal, solange andere bei der betreffenden Person von einem gepflegtem Äußeren besprechen und die kleinen Eitelkeiten niemanden nerven oder ärgern, ist es akzeptabel

Weil es gesellschaftlich anerkannt ist.also der Norm entspricht?

also nach wikipedia ist "Eitelkeit" so definiert:
Eitelkeit ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche oder geistige Schönheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters. Das kann sich zum Beispiel darin ausdrücken, dass man immer die teuerste Kleidung tragen muss, die neuesten Schuhmodelle besitzen muss, häufig zum Friseur geht und sich übertrieben schminkt.
Richtig, solange die Eitelkeit der Norm entspricht ist es okay. Die Frage ist jetzt: Was ist die Norm? UND: was ist "übertriebene" Eitelkeit. Ziemlich subjektiv wie ich meine.

In dem Buch von Oscar Wilde
"Das Bildnis des Dorian Gray“,
wird für mich gut beschrieben was ich unter Eitelkeit verstehe.
Z.B. Wenn man das festhalten möchte was nicht möglich ist, wie die ewige Jugend. Immer auf der Suche zu sein nach der Formel die die Falten wegzaubert, die Haare wieder wachsen lässt usw.

Wenn mir etwas gut gefällt und ich es umsetze ist es wohl noch nicht deshalb eitel. Ein schönes Blumenbeet vor der Haustür oder ein schöner Farbton der Haare können das gleiche ausdrücken. Eitel wird es wohl dann, wenn ein großer Teil unserer Denkweise davon bestimmt wird.