Zunächst einmal könnte man meinen ein FSJ würde die Voraussetzung für eine Lehramtsausbildung ersetzen. Das ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum. Man benötigt für das Studium der Grundschulpädagogik in der Regel die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. Ein FSJ allein stellt keine Alternative zur Hochschulreife dar. Alternativen wie ein berufliches Gymnasium mit einem Schwerpunkt auf Sozialpädagogik oder eine Berufsfachschule für Kinderpflege könnten ähnlich wie in Betracht gezogen werden. Eine gezielte Planung ist hier erforderlich.
Die Frage nach der Selbstständigkeit spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Ein FSJ erfordert oft viel Eigenverantwortung besonders wenn man nicht über 18 Jahre alt ist. Die Möglichkeit ´ in einer eigenen Wohnung zu wohnen ` bringt zusätzliche Verpflichtungen mit sich. Dazu gehört nicht nur die Pflege der Wohnung – das hat auch finanzielle Konsequenzen. Solange man minderjährig ist müssen die Eltern für den Unterhalt aufkommen. Sprich – das FSJ könnte auf den ersten Blick eine interessante Option sein freilich muss man verschiedene Hürden überwinden.
Darüber hinaus kann eine Weiterführung der schulischen Ausbildung nicht vernachlässigt werden. Der Weg zum Studium ist klar: Die meisten Studiengänge fordern das Abitur. Dies bedeutet in der Praxis: Dass keine zuverlässige Planungsbasis vorhanden ist wenn man das FSJ als Zwischenstopp betrachtet. Die Verpflichtung, seine Ausbildung zügig abzuschließen, wird von Seiten der Eltern erwartet. Gibt es jedoch lohnende Ausbildungen ´ bleibt auch hier die Frage ` welke zuständigen Stellen als anerkannte Anbieter in Betracht gezogen werden können.
Bezüglich des Unterhalts während des FSJ gibt es ebenfalls klare Vorgaben. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man während eines FSJ Anspruch auf finanzielle Hilfe hat, während man nicht die Hochschule besucht. Es gibt keine zugesicherte Vergütung für ein FSJ, obwohl man im sozialen Bereich arbeitet – eine Herausforderung die viele Freiwillige betrifft. Selbstverständlich stehen die Eltern vor der Aufgabe die erforderlichen Unterhaltskosten zu decken – eine Last die nicht zu unterschätzen ist.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Dass es zwar möglich ist ein FSJ ohne Abitur zu absolvieren die Voraussetzungen für eine spätere Lehramtsausbildung jedoch klar definierte Grenzen haben. Insofern bleibt der geduldige – planvolle Weg zur Erreichung des Berufsziels Grundschullehrerin weiterhin eine Herausforderung.
Fazit
Zusammengefasst ist es unerlässlich, dass sich junge Menschen – insbesondere in der 11. Klasse – der verschiedenen Erwartungen die mit einem FSJ und den damit verbundenen beruflichen Zielen einhergehen, bewusst sind. Durch den Erhalt der schulischen Qualifikationen und das Ausschöpfen sozialer Chancen wird der Weg zum gewünschten Beruf geebnet.
