Die komplexen Dynamiken des operanten Konditionierens: Ein Beispiel aus dem Alltag

Wie wirken positive und negative Verstärker im Kontext des operanten Konditionierens auf das Verhalten von Kindern?

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Die theoretischen Konzepte des operanten Konditionierens bieten faszinierende Einblicke in menschliches Verhalten. B.F. Skinner war ein führender Psychologe auf diesem Gebiet. Ein häufig zitiertes Beispiel verdeutlicht diese Theorien. Ein Kind befand sich mit seiner Mutter im Supermarkt. Es verlangte nach einem Schokoriegel. Die Mutter antwortete kategorisch mit „Nein“. In der folgenden Situation begann das Kind zu schreien. Dieser Schrei war weiterhin als nur ein emotionaler Ausdruck – er war ein Machtspiel. Diese Forderung führte schließlich dazu, dass die Mutter dem Kind den Schokoriegel kaufte.

Hier stehen verschiedene Verstärker im Fokus. Das Kind erlebte die positive Verstärkung durch den Erhalt des gewünschten Schokoriegels. Der Schokoriegel diente als Motivator. In Zukunft könnte das Kind lernen: Dass Schreien zu einem gewünschten Ergebnis führt und es wird wahrscheinlich ebenfalls beim nächsten Mal auf diese Strategie zurückgreifen. Ein kreisförmiger Teufelskreis entsteht.

Auf der anderen Seite gibt es den negativen Verstärker der sich direkt auf die Mutter bezieht. Sie wollte die lauten Schreie des Kindes nicht länger hören. Somit erlebte sie Druck · wie das Kind tief durch die Umgebung des Supermarktes deutlich machte · ebenso wie unzufrieden es war. Der Kauf des Schokoriegels war ein Versuch den unerwünschten Laut abzustellen. An dieser Stelle wird deutlich – wie negative Verstärkung wirkt. Die Schreierei endete – jedoch auf Kosten ihrer eigenen Erziehung.

Das Schreien ist das Verhalten das möglicherweise als unangemessen betrachtet wird. Dennoch zeigt sich in diesem Beispiel die Gefahr der positiven Verstärkung in einer solchen Situation. Um den Kreislauf zu durchbrechen – könnte die Mutter eine andere Strategie verfolgen. Schrie das Kind ´ würde sie dagegenhalten ` wahrscheinlich durch Ignorieren oder durch eine gesunde Erklärung. Darauf basierend könnte sie dem Kind Lernmöglichkeiten bieten die ihm helfen, den Wert von „Nein“ zu verstehen.

Moment mal! Hierbei gibt es auch die Möglichkeit der Lob-Aktion. Lob gilt als positive Verstärkung wenn das Kind anstelle von Schreien ruhig bleibt. Eine klare und konsistente Reaktion von der Mutter könnte langfristig zu einem positiveren Verhalten führen. Negative Verstärkungen durch Bestrafungen – wie Timeout – können auch überdacht werden. Ein weiterer Aspekt ist – dass Konsequenzen für das Schreien das Verhalten eventuell sogar belohnen könnten.

Aber was ist die richtige Strategie? Beim nächsten Besuch im Supermarkt könnte es besser sein, wenn die Mutter dem Kind etwas anderes anbietet – wie eine Alternative oder vielleicht eine Beschäftigung. So lernt das Kind, dass „Nein“ nicht das Ende der Welt ist und das Schreien nicht immer zum gewünschten Erfolg führt. Diese Alternativen sind wichtig für das Verständnis der Kinder.

Das ist ein entscheidender Punkt. Kinder lernen – indem sie die Welt beobachten und ausprobieren. Das Beispiel zeigt ´ wie wichtig es ist ` die Mechanismen des operanten Konditionierens zu verstehen. Eltern sind oft in Versuchung » schnell zu handeln « um Konflikte zu vermeiden. In diesem speziellen Fall führt jedoch die Impulsivität der Mutter dazu: Sie das Schreien des Kindes unbewusst belohnt.

Fazit: Operantes Konditionieren bietet ein Rahmenwerk um Verhalten zu verstehen. Im Supermarktbeispiel erkennen wir die Rollen von positiven und negativen Verstärkern. Eltern müssen auf die langfristigen Konsequenzen ihres Verhaltens achten. So wird die Lernerfahrung für das Kind umso wertvoller. Ein kühler Kopf könnte hier entscheidend sein um Verhaltensmuster zu optimieren und zugleich die Bindung zwischen Eltern und Kind zu stärken.






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