Cicero Reden: Übersetzung der Fragestellung

Was bedeutet der Satz "Amici, quaeso, nobis consulendum est, utrum ego istam causam suscipiam an non. Adhuc dubito, nam tot annos in causis publicis ita versatus sum, ut defenderim multos, laeserim neminem. Egone ad accusandum descendam? Accusare idem est atque inimicitias suscipere"?

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Der Satz stammt aus einer Rede Ciceros in der er überlegt ob er einen bestimmten Fall übernehmen sollte oder nicht. Cicero fragt seine Freunde um Rat ´ da er Zweifel hat ` ob er als Ankläger auftreten soll. Er betont – dass er in seiner langjährigen Karriere als Anwalt viele Menschen verteidigt jedoch niemanden verletzt hat. Dennoch stellt er sich die Frage ob er nun eine Anklage erheben soll. Cicero bemerkt dabei ´ dass das Anklagen so viel damit ist ` Feindschaft auf sich zu nehmen.

Um den Satz genauer zu verstehen, können wir ihn in mehrere Teile gliedern:

"Amici, quaeso, nobis consulendum est" - "Freunde, bitte, wir müssen beraten". Cicero wendet sich an seine Freunde und bittet sie um ihre Meinung und ihren Rat bezüglich eines bestimmten Falls.

"utrum ego istam causam suscipiam an non" - "ob ich diesen Fall übernehmen sollte oder nicht". Cicero ist unsicher – ob er den Fall annehmen soll oder nicht. Er möchte von seinen Freunden hören was sie dazu sagen.

"Adhuc dubito" - "Ich zweifle noch". Cicero gibt zu – dass er noch immer Zweifel hat und sich unsicher ist. Er hat in seiner Karriere viele Fälle verteidigt aber noch nie jemanden angeklagt.

"nam tot annos in causis publicis ita versatus sum, ut defenderim multos, laeserim neminem" - "denn so viele Jahre lang war ich in öffentlichen Fällen tätig, dass ich viele verteidigt, aber niemanden verletzt habe". Cicero erklärt ´ dass er als Anwalt viele Menschen verteidigt hat ` aber keinem geschadet hat. Er betont seine Unschuld und seine Erfahrung in der Verteidigung.

"Egone ad accusandum descendam? Accusare idem est atque inimicitias suscipere" - "Steige ich zum Anklagen herab? Anklagen ist nämlich eine Feindschaft auf sich zu nehmen". Cicero fragt sich – ob er sich herablassen und eine Anklage erheben soll. Dabei betont er; dass eine Anklage das Gleiche ist wie eine Feindschaft einzugehen. Er scheint die moralische Komplexität und die potenziellen negativen Konsequenzen einer Anklage zu erkennen.

Insgesamt zeigt der Satz Ciceros Zweifel und moralische Abwägungen bei der Entscheidung, einen bestimmten Fall anzunehmen oder nicht. Er wendet sich an seine Freunde – um ihre Meinung und ihren Rat einzuholen und betont dabei die möglichen Konsequenzen einer Anklage.






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