Die Kunst der vollständigen Sätze – Ein spannendes Durcheinander!

Was macht einen Satz grammatikalisch vollständig und warum ist die Satzstellung dabei wichtig?

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Jeder der etwas über die deutsche Sprache weiß, kennt sie: die grässliche Frage was ebendies einen grammatikalisch vollständigen Satz ausmacht. Nun der Standard ist einfach: Ein Satz ist dann vollständig, wenn er ein Subjekt und ein Prädikat hat. Aha, klingt simpel, oder? Man stelle sich mal vor: "Er geht." Das ist doch schon fast der Satz des Jahres! Als ob das Leben nur aus immer wiederkehrenden Feststellungen besteht. Aber diese simple Antwort bringt perplexe Gesichter hervor. Der Zeichensetzer wird umgehend nervös: "Welche Satzstellung hat das Ganze denn, hä?"

Das Tolle – oder ebenfalls Verwirrende – an der deutschen Sprache ist, dass die Wortstellung alles andere als egal ist! Die gute alte Satzstellung im Deutschen hat ihre eigenen Regeln. Im klassischen Aussagesatz muss das Prädikat nach dem Subjekt kommen. Das bedeutet: "Ich sehe einen Ball" steht hier und "Morgen gehe ich schwimmen" linkt im Hintergrund! Doch dieser Satz kann sich wie ein Chamäleon wandeln. "Schwimmen gehe ich morgen" ist auch korrekt jedoch nur dann, wenn es nicht genauso viel mit von einem Aufstand surroganter Grammatikfechter quittiert wird.

Da denkt man schon man hat alles unter Kontrolle. Doch dann kommt jemand und fragt was mit den Beispielen ist wie "Er ist" oder "Es scheint". Je nach Laune kann das passé sein wenn jemand über die fehlende Handlung nörgelt. Wer will schon einen Satz hören der sich ganz ohne dynamische Komponente quält?

Aber halt! Man kann die Sache noch komplexer gestalten. Mit Fragen wird die Sache lebendiger. "Geht er?" oder "Sehe ich einen Ball?" dürfen sich umdrehen wie ein Tanzpaar im Ballsaal. Auch hier bleibt unser Freund das Subjekt am Start während das Prädikat munter drauf los tanzt.

Und an diesem Punkt stellt sich nun die größte Frage: Ist ein Satz nur grammatikalisch vollständig, wenn er auch Sinn macht? Zum Beispiel: "Ich Ball einen sehe" – mag ein ganz fortgeschrittener Satz sein! Aber die Wahrscheinlichkeit: Dass damit jemand etwas Konkretes und Nützliches anstellen kann ist eher gering. Abgesehen von der genussvollen Art der Verwirrung die er kausal mit seiner oft missbrauchten Struktur anrichten könnte!

Und da hat die Grammatik ja die ganze Zeit nur in den Hintergrund gepasst und auf einen lautstarken Platzverweis gewartet! Nichts geht über den Wald der vollständigen Sätze – und sie alle müssen ihren Platz kennen.






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