Unterschiede zwischen Bodins und Hobbes' Staatsphilosophien

Was sind die markantesten Unterschiede in den Staatstheorien von Jean Bodin und Thomas Hobbes, und wie unterscheiden sich ihre Ansichten zur Souveränität und zur menschlichen Natur?

Uhr
Die Staatstheorien von Jean Bodin und Thomas Hobbes zeichnen sich durch ihre unterschiedlichen Ansätze und Schlussfolgerungen aus. Bodin, in seinem Werk „Les six livres de la République“, betont die Souveränität eines Monarchen mit fast absoluter Machtbefugnis der unabhängig von parteiischen Interessen regiert. Seine Vorstellung von Souveränität als unteilbare und bedingungslose Macht über die Bürger basiert auf moralischen Prinzipien wie göttlichen Geboten und dem Naturrecht. Bodins patriarchalische Weltsicht spiegelt sich in der Vorstellung vom Staat als einer Art Familienstruktur wider, mit dem Monarchen als Familienoberhaupt. Dieser Monarch verkörpert für Bodin die natürliche und gerechte Ordnung und ist an moralische Verpflichtungen gebunden um Tyrannei zu vermeiden.

Hobbes dagegen konzentriert sich in seinem Hauptwerk „Leviathan“ auf die Selbsterhaltung und das Eigeninteresse der Menschen. Seine Theorie basiert auf der Annahme ´ dass Individuen egoistisch handeln ` um ihr eigenes Wohl zu maximieren. Hobbes beschreibt einen Naturzustand, in dem jeder Mensch im Kampf um das Überleben gegen andere konkurriert. Er argumentiert · dass ein Sozialvertrag zur Errichtung eines Staates notwendig ist · um einen Zustand des Krieges aller gegen alle zu vermeiden. Der Souverän erhält die Macht Konflikte zu lösen und Sicherheit zu gewährleisten. Hobbes' Konzept des Naturrechts beinhaltet, dass Menschen durch den Verzicht auf bestimmte Rechte eine friedliche Gesellschaft erreichen können.

In den Theorien von Bodin und Hobbes werden also unterschiedliche Konzeptionen von Souveränität, menschlicher Natur und staatlicher Autorität dargestellt. Während Bodin die Souveränität durch moralische Prinzipien begrenzt, betont Hobbes die Notwendigkeit eines starken Souveräns zur Sicherung des Friedens. Die gegensätzlichen Ansichten dieser beiden Denker bieten interessante Einblicke in die vielfältigen Perspektiven auf die politische Philosophie und die menschliche Natur.






Anzeige