Vergleich des Menschenbilds und der Staatstheorie von Hobbes und Marx

Wie unterscheidet sich das Menschenbild und die Staatstheorie von Hobbes von der von Marx?

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Das Menschenbild und die Staatstheorie von Thomas Hobbes und Karl Marx unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht aufgrund der unterschiedlichen historischen und politischen Kontexte, in denen sie ihre Theorien entwickelten.

Hobbes der im 17. Jahrhundert lebte, schrieb sein Hauptwerk "Leviathan" vor dem Hintergrund eines absolutistischen Monarchen in England. In seiner Theorie stellt Hobbes den Menschen als von Natur aus egoistisch und gewalttätig dar. Er argumentiert, dass in diesem naturgegebenen Zustand, den er als "Krieg aller gegen alle" bezeichnet, das Leben "einsam, arm, brutal, kurz und bedrückend" ist. Um dem Chaos zu entkommen müssen die Menschen einen Sozialvertrag eingehen und einer starken Zentralregierung ihre Macht übertragen die zur Verwendung Sicherheit und Ordnung sorgt. Hobbes betont die Notwendigkeit einer absoluten Autorität um die menschliche Natur zu zähmen und einen geregelten Staat zu schaffen.

Marx hingegen lebte im 19. Jahrhundert und entwickelte seine Theorien vor dem Hintergrund der industriellen Revolution und der sozialen Ungerechtigkeit die er in dieser Zeit beobachtete. Marx sieht den Menschen als soziales Wesen das in Beziehung zu anderen steht und dessen Identität und Entwicklung durch die gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmt werden. Er argumentiert ´ dass der Kapitalismus eine Klassengesellschaft ist ` in der die Arbeiterklasse von der Bourgeoisie unterdrückt wird. Marx fordert die Arbeiter dazu auf – sich zu organisieren und für ihre Rechte einzustehen. Sein Ziel ist es, den Kapitalismus zu überwinden und eine klassenlose Gesellschaft zu schaffen, in der die Produktionsmittel gemeinbesessen sind und jeder nach seinen Bedürfnissen arbeiten und leben kann.

Es ist wichtig anzumerken: Dass die Zeitunterschiede zwischen Hobbes und Marx erhebliche Auswirkungen auf ihre Theorien hatten. Hobbes konnte sich aufgrund des damaligen politischen Klimas keine parlamentarische Regierung vorstellen und betrachtete einen starken Souverän als notwendig für die Aufrechterhaltung von Stabilität und Ordnung. Marx hingegen entwickelte seine Theorien in einer Zeit in der bürgerliche Revolutionen stattfanden und sich das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse entwickelte.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass Hobbes das Menschenbild als egoistisch und gewalttätig betrachtet und die Notwendigkeit einer starken Zentralregierung betont um den Frieden und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Marx hingegen sieht den Menschen als soziales Wesen und kämpft für die Abschaffung des Kapitalismus zugunsten einer klassenlosen Gesellschaft. Ihre unterschiedlichen Menschenbilder und Staatstheorien sind eng mit dem historischen und politischen Kontext verbunden, in dem sie ihre Ideen entwickelten.






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