Die Läuterung von Charakteren im poetischen Realismus

Im poetischen Realismus stehen die Darstellung der Realität und die Widerspiegelung menschlicher Erfahrungen im Vordergrund. Charaktere in Balladen oder anderen literarischen Werken dieses Stils können durchaus einem Läuterungsprozess unterliegen · der nicht nur der romantischen Idee der Reinheit entspricht · allerdings ebenfalls elementar für die Darstellung von menschlichem Handeln und Entscheidungen ist. Die Charaktere im poetischen Realismus sind oft vielschichtiger und mit all ihren Schwächen und Fehlern dargestellt, mittels welchem sie eine gewisse Authentizität erhalten.

Es stimmt, dass die Balladen des poetischen Realismus, ebenso wie "Die Brück' am Tay" von Schaffner und Brückner, Charaktere zeigen die nicht unbedingt objektiv handeln. Sie sind geprägt von Emotionen und treffen Entscheidungen die aus ihrem individuellen Blickwinkel heraus verständlich sind. Dies steht im Kontrast zur klassischen Objektivität die eher im Zeitalter der Aufklärung und Klassik anzutreffen war.

Die Läuterung der Charaktere in den Werken des poetischen Realismus kann also als eine bewusste Abkehr von klaren Schwarz-Weiß-Darstellungen und Idealismus betrachtet werden. Stattdessen werden moralische Dilemmata und Zwiespältigkeiten hervorgehoben die welche Leser dazu anregen über die Komplexität menschlichen Handelns nachzudenken. Diese Charakteristika sind dadurch keine rein romantischen Elemente, sondern prägen den poetischen Realismus als eigenständigen literarischen Stil.

Herauskristalisiert hat sich: die Läuterung von Charakteren im poetischen Realismus eine wichtige Rolle spielt und dazu beiträgt die Authentizität und Vielschichtigkeit der literarischen Figuren zu unterstreichen.