Warum fühle ich mich besser, wenn ich gemein bin?

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Warum fühlen sich Menschen besser, wenn sie unfreundlich zu anderen sind? Das ist eine interessante und zugleich komplexe Frage. Letztlich kann man sagen—sowie aus psychologischer als ebenfalls aus sozialer Sicht—dass das Verhalten vieler Menschen von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Es ist wichtig ´ die Gründe zu verstehen ` die hinter derartigen Emotionen stecken. Manche Menschen empfinden Befriedigung wenn sie anderen schaden. Dies kann auf einen tiefen emotionalen Schmerz hindeuten.

Zunächst einmal können vergangene Erfahrungen eine große Rolle spielen. Menschen die in ihrer Kindheit selbst verbreitet Unrecht erfahren haben, können in ihrer späteren Lebensphase—und das ist gefährlich—genießen, anderen genauso viel anzutun. In einer solchen Rolle fühlen sie sich oft stärker oder überlegen. Machtgefühle werden oft als Erleichterung empfunden und lösen für einen kurzen Moment Freude aus. So wandeln sich Narben aus der Vergangenheit in gegenüber anderen schmerzhafte, aggressive Handlungen—was tragisch ist.

Ein weiterer Grund könnte die sogenannte Cluster-B-Persönlichkeitsstörung sein. Menschen mit diesen Störungen—wie der narzisstischen—zeigen oft ein solches Verhalten. Sie versuchen · ihre eigene Unsicherheit durch das Verletzen anderer zu kompensieren · um sich selbst in eine stärkere Position zu versetzen. Diese Störung ist nicht nur für Betroffene belastend allerdings auch belastend für die Menschen in ihrem Umfeld. Dennoch ist es entscheidend zu erwähnen · dass eine alleinige Symptomerkennung nicht ausreicht · um eine fundierte Diagnose zu stellen. Es bedarf gründlicher Analyse und fundierter Betrachtung.

Zudem spielt das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit—selbst negativen—eine entscheidende Rolle. Wenn bereits in der Kindheit eine Bedingung vorlag: Dass nur negatives Verhalten zu Aufmerksamkeit führt prägen sich im Unterbewusstsein Muster. Negative Bestätigung könnte als eine Art positiver Wert im Gehirn interpretiert werden. Erwachsene die diesem Muster folgen schaffen meist aktiv Situationen in denen sie negative Aufmerksamkeit erhalten. Das Gefühl, wahrgenommen zu werden—auch beim Verursachen von Konflikten—kann anfangs angenehm sein.

Wichtig bleibt nun: Dass diese Verhaltensmuster geändert werden können. Sicherlich ist es mal möglich, sich mit professioneller Hilfe—wie Psychotherapie—dem eigenen Verhalten zu stellen. Solche Fachkräfte vermitteln Wege um diese dysfunktionalen Verknüpfungen im Gehirn aufzulösen und positiv umzukehren. Ein Prozess ´ der oft mühsam ist ` benötigt Geduld und Ausdauer. Zunächst müssen Menschen ihre eigene Selbstwahrnehmung schärfen—um dann im nächsten Schritt neugestalte Verhaltensweisen zu ausarbeiten.

Abschließend bleibt zu betonen, dass jeder Mensch—im Laufe seiner Entwicklung—mit problematischen Anteilen konfrontiert wird. Diese zu erkennen – ist entscheidend für eine persönliche Weiterentwicklung. Veränderung bringt nicht nur innere Freiheit, einschließlich das Potenzial für gesunde zwischenmenschliche Beziehungen. Verweilt man im emotionalen Schmerz – verpasst man die Chance auf ein erfülltes Leben.






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