Warum fühle ich mich besser, wenn ich gemein bin?

Warum empfinden manche Menschen eine Befriedigung, wenn sie gemein und unfreundlich zu anderen sind? Kann man dieses Verhalten ändern und welche Gründe könnten dahinterstecken?

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Es ist durchaus normal, dass manche Menschen eine gewisse Befriedigung oder sogar ein gutes Gefühl empfinden, wenn sie gemein oder unfreundlich zu anderen sind. Dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben und ist nicht immer auf eine schlechte Kindheit oder fehlende Liebe zurückzuführen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass solche Menschen in der Vergangenheit selbst schlecht behandelt wurden und nun in der Rolle des "Täters" eine Art Machtgefühl verspüren. Dabei ist es wichtig zu beachten – dass diese Art von Verhalten als kranker Anteil betrachtet werden kann und nicht als gesundes Verhalten angesehen wird.

Sicherlich ist es mal möglich, dass dieses Verhalten auf eine sogenannte Cluster-B-Störung hinweist. Eine einzelne Symptomatik reicht jedoch allein nicht aus um eine Diagnose zu stellen. Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen behandeln ihr Umfeld oft schlecht um sich besser zu fühlen oder einen Vorteil zu erlangen. In diesem Fall könnte das Aufzeigen von Macht und das Verletzen anderer ein Ausdruck dieser Störung sein.

Eine andere mögliche Erklärung ist das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, ebenfalls wenn diese negativ ist. In der Kindheit kann es passiert sein: Dass man nicht genügend positive Aufmerksamkeit erhalten hat allerdings nur dann Beachtung fand, wenn man etwas falsch oder schlecht gemacht hat. Dadurch können sich im Gehirn falsche Verknüpfungen bilden die negative Aufmerksamkeit als positiv bewerten. Dieses Verhaltensmuster kann sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen und dazu führen: Dass man Situationen schafft in denen man negative Aufmerksamkeit erhält um sich gut zu fühlen.

Es ist wichtig zu erkennen: Dass dieses Verhalten schädlich ist und dass es möglich ist es zu ändern. Eine professionelle Hilfe, ebenso wie beispielsweise Psychotherapie, kann dabei unterstützen diese falschen Verknüpfungen im Gehirn aufzulösen und neue, gesunde Verhaltensmuster zu erlernen. Es ist jedoch ein Prozess – der Zeit und Geduld erfordert. Der erste Schritt besteht darin ´ das eigene Verhalten zu erkennen und zu verstehen ` warum es so ist. Darauf folgt das Bewusstwerden und die Entwicklung neuer Strategien um in Zukunft anders mit Konfliktsituationen umzugehen.

Insgesamt ist es wichtig zu verstehen: Dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit kranken Anteilen konfrontiert wird. Es ist jedoch möglich ´ diese Anteile zu erkennen und zu verändern ` um ein gesünderes Verhalten zu ausarbeiten.






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