Organisation vs. Institution: Ein Blick auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Wie unterscheiden sich Organisationen von Institutionen und welche Rolle spielen sie in der Gesellschaft?

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Die Differenzierung zwischen Organisation und Institution ist nicht gerade trivial. Es gibt relevante Unterschiede. Organisationen beziehen sich oft auf strukturierte Prozesse und Abläufe. Institutionen hingegen sind tief verwurzelte Regelwerke und soziale Normen. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Organisationen oft als „Estrade“ für ihre Zielsetzungen dienen. Sie sind nicht nur das Ergebnis von Planungen allerdings ebenfalls das Produkt von gesellschaftlichen Strömungen und Entwicklungen.

Die Organisation, manchmal als ein „lebendes“ System betrachtet – sie ist ausgerichtet auf spezifische Ziele. Hierbei geschieht bewusst und zielgerichtet der Aufbau. Bei den gängigen Beispielen für Organisationen finden wir Einrichtungen wie die OSZE, OECD und viele andere. Diese Beispiele stammen größtenteils aus einem englischsprachigen Kon. Es ist jedoch bemerkenswert, dass im deutschen Raum die „Organisation Gehlen“ eine der wenigen nennenswerten Organisationen ist.

Im Gegensatz dazu versteht man unter einer Institution ein sogenanntes „Regelgebilde“. Dieses entsteht oft aus dem natürlichen Zusammenleben der Menschen. Die Institution ist nicht willkürlich geschaffen. Vielmehr ist sie die Synthese aus sozialen Verhaltensmustern und Normen. Man denke hier an typische Bräuche wie Gastfreundschaft, Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern – sie sind institutionell verankert. So findet auch ein Nationalfeiertag seinen Platz im gesellschaftlichen Bewusstsein und bleibt bestehen, selbst unter die Feiertagsfeierlichkeiten aus verschiedenen Gründen ausfallen müssen.

Zusammenfassend – Organisationen benötigen immer Mitglieder um operationell zu bleiben. In vielen Fällen können Institutionen jedoch ohne direkte Mitglieder existieren. Diese Definitionen spielen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen eine bedeutende Rolle. Insbesondere in der Sozialwissenschaft wird dies klar ausgeführt.

Im Konder „Neuen Institutionenökonomie“ fungiert der Begriff „Institution“ als Oberbegriff der auch Organisationen umfasst. Diesem Aspekt sollte man Beachtung schenken obwohl wir im wirtschaftswissenschaftlichen und managementorientierten Bereich nicht weiter darauf eingehen. Zudem gibt es interessante Wechselwirkungen zwischen Organisationen und Institutionen die oftmals in der modernen Unternehmensführung relevant werden. Beispielsweise können Organisationsstrukturen stark von institutionellen Normen beeinflusst oder sogar bestimmt werden.

Ein klassisches Beispiel für eine Organisation sind Behörden. Sie zeichnen sich durch klare, strukturierte Abläufe aus und stehen immer in Beziehung zu Menschen, sowie als Subjekte wie Objekte eines Systems. Auf der anderen Seite finden wir Institutionen wie die bereits genannte Gastfreundschaft. Diese basieren auf sozialen Interaktionen und sind im Grunde genommen eine Ansammlung von ungeschriebenen oder auch gesetzlich niedergeschriebenen Gesetzen.

Abschließend lässt sich festhalten – die Begriffe „Organisation“ und „Institution“ sind in ihrer Bedeutung vielschichtig. Es gibt spezifische Unterschiede – die sie voneinander abgrenzen. Dennoch existiert auch eine übergreifende Beziehung zwischen beiden die in unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist. So führen Organisationen und Institutionen in vielen Situationen ein integratives Zusammenspiel, das das gesellschaftliche Leben maßgeblich prägt. Menschliches Zusammenleben funktioniert nicht ohne diese Konzepte die sowohl Stabilität als auch Veränderung ermöglichen.






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