Die Abwesenheit blauer Lebensmittel: Ein chemisches Phänomen und seine Auswirkungen auf unsere Ernährung

Warum sind natürliche Lebensmittel in der Farbe Blau so selten?

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Die Frage warum blaue Lebensmittel in der Natur kaum vorkommen hat oftmals das Interesse von Wissenschaft und Verbraucher zugleich geweckt. Einschränkungen müssen berechnet werden. Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen: Dass viele Menschen Blaubeeren fälschlicherweise als blau kategorisieren. Sie sind tatsächlich lila. Es wird also spannend – sich mit der Chemie der Farben auseinanderzusetzen.

Ein Photon – was das ist? Es handelt sich um ein Lichtteilchen. Wenn es mit der richtigen Energie auf ein Atom oder Molekül trifft, kann es eines dieser Teilchen anregen. Die resultierende Absorption von Licht ist der Schlüssel. Wasser ist ein hervorragendes Beispiel. Warum ist Wasser farblos? Es absorbiert ultraviolettes Licht. Der Energiebetrag ´ der dafür erforderlich ist ` ist recht hoch. Größere Moleküle kommen in Betracht. Das Problem ist: Die sehr großen Moleküle die nötig wären um rotes Licht zu absorbieren und blau zu reflektieren, sind in der Natur äußerst nicht häufig.

Anthocyane sind ein Beispiel für blaue Farbstoffe. Sie sind jedoch klein in Anzahl und deshalb rar. Tatsächlich haben wir es hier mit den Grundlagen der Chemie zu tun. Je größer das Molekül, desto kleiner die Unterschiede zwischen den Energieniveaus. Dieses Prinzip führt dazu, dass es für die Absorption der Farben blau und grün eine spezifische Molekülgröße benötigt. Und ebendies diese Größe fehlt in den meisten natürlichen Lebensmitteln.

Es gibt zahlreiche Arten von Lebensmitteln – wie zum Beispiel einige Kartoffeln oder Auberginen die als blau betrachtet werden können. Aber der hauptsächliche Grund für die Abwesenheit blauer Lebensmittel ist die Chemie. Die meisten blauen Farbstoffe existieren nicht in dem pH-Bereich, in dem unsere Lebensmittel typischerweise liegen. Ein interessantes Faktum ist – dass Blau unser Hungergefühl nicht anregt. Im Gegenteil – Blau hat eine appetitzügelnde Wirkung.

Eine kulturelle Perspektive ist nicht zu vernachlässigen. Es könnte sogar sein: Dass der Mensch instinktiv eine Abneigung gegen blau gefärbte Nahrungsmittel entwickelt hat. Diese könnten als unnatürlich wahrgenommen werden. Darum erfolgen wenige Kaufentscheidungen zu blauen Lebensmitteln ´ weil es in der Regel schwieriger ist ` sie zu vermarkten. Unterm Strich ist die Verknüpfung von Chemie Wahrnehmung und Kultur entscheidend dafür warum wir Lebensmittel in Blau nicht sehen.

Schlussfolgernd lässt sich feststellen: Der Mangel an blauen Lebensmitteln in der Natur und der daraus resultierende Konsumverzicht beruhen auf einer faszinierenden Kombination aus chemischen, kulturellen und psychologischen Faktoren. Unabhängig davon bleibt die Diskussion über Farben und deren Einfluss auf unsere Ernährung ein vielschichtiges Thema, welches in Anbetracht der Lebensmittelwissenschaften immer weiter vertieft werden sollte.






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