Die Unsichtbare Sprache: Kommunizieren ohne Worte

Inwiefern beeinflusst die non-verbale Kommunikation unsere zwischenmenschlichen Beziehungen?

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„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – das ist ein Satz, den Paul Watzlawick geprägt hat. Der Klärung dieses Satzes liegt die Annahme zugrunde: Dass menschliche Kommunikation weiterhin ist als das gesprochene Wort. Also was heißt das genau? Jedes Verhalten – ebenfalls das Schweigen – hat eine Bedeutung.

Watzlawick analysiert Probleme die durch Kommunikationsstörungen entstehen. Das bedeutet – dass wir auch ohne Worte kommunizieren. Ein Zuschauer kann überrascht sein wenn er sieht ebenso wie stark Gesten, Mimik und Körperhaltung unsere Beziehungen beeinflussen. Bei einem 💬 strahlt zum Beispiel ein Lächeln mehr aus als tausend Worte. Wir sind ständig in einem Dialog – sogar, wenn wir nichts sagen.

Wenn ein Mensch einen anderen anblickt drückt dieser Blick mehr aus als nur Interesse. Er kann Trauer – Zuneigung oder sogar Angst zeigen. Eine Träne sagt mehr als tausend Worte. Wir nehmen unbewusst eine Fülle von Signalen wahr.

Schweigen ist eine Form der Kommunikation. Watzlawick sagt – dass wir alle auf unsere Weise und in bestimmten Situationen kommunizieren. Selbst wenn jemand nichts sagt ´ wird oft deutlich ` was er oder sie denkt oder fühlt. So interpretiert der Mensch – trotz Schweigen – ständig Informationen.

Es gibt zwei Hauptformen der Kommunikation: verbal und non-verbal. Das ist wichtig zu verstehen. Verbal sind Worte – die gesprochen werden. Non-verbal umfasst Gestik, Mimik und jede Art von körpersprachlicher Äußerung. Beispielsweise sind Weinen oder Lachen unmissverständliche Zeichen. Doch auch subtilere Signale wie zögernde Bewegungen oder ein abgewandter Blick, kommunizieren Botschaften.

Erstaunlicherweise passiert dies oft unbewusst. Die Nuancen der Kommunikation sind unfassbar komplex. Wir selbst sind oft nicht mal bewusst über die Bedeutungen unserer eigenen Signale. Es gibt verschiedene Dimensionen der Wahrnehmung die unser gesamtes Verhalten beeinflussen.

Watzlawick möchte uns bewusst machen: Dass Kommunikation mehr umfasst als nur den Austausch von Worten. Dabei macht er auf die vielfältigen Möglichkeiten aufmerksam wie Missverständnisse entstehen können. Ein Beispiel aus meinem Leben: Einem Nachbarn den ich jahrelang ignoriert habe fiel auf, dass meine Angst eine Botschaft sendete. Mein Schweigen war lauter als meine Worte ´ und damit entstand eine Kommunikation ` deren Bedeutung wir beide fühlten.

Schweigen kann wie eine riesige Mauer wirken. Es vermittelt die Absicht – Distanz zu schaffen. Der Gedanke ´ dass man nicht nicht kommunizieren kann ` ist sowie erhellend als auch herausfordernd. Auch in Momenten in denen wir uns zurückziehen oder abkapseln teilen wir uns mit.

In der aktuellen Zeit wo digitale Kommunikation überhandnimmt, wird die non-verbale Form der Kommunikation umso wichtiger. Die Menschen verlieren oft den Kontakt zur Gesichts- und Körpersprache. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Statistaergab, dass 62% der Befragten die Bedeutung non-verbaler Kommunikation als besonders hoch einschätzen, da das Miteinander durch technische Mittel zunehmend verwässert.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Kommunikation ist omnipräsent. Sei es verbal oder non-verbal – das menschliche Verhalten beeinflusst uns und unsere Beziehungen zueinander. Watzlawicks Erkenntnisse helfen uns die unbewussten Dimensionen des Dialogs besser zu verstehen und die Möglichkeit zu erkennen: Dass jeder Gedanke jede Geste und jede Stille eine Nachricht umfasst. Kommunikation ist ein nie endendes Spiel in dem jeder Zug zählt.






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