Die Sexmoral zur Zeit Goethes: Eine Analyse der Gretchentragödie in "Faust I"

Welche Rolle spielt die Sexmoral im Verhältnis zwischen Faust und Gretchen im Konder Gretchentragödie?

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In Goethes "Faust I" zeigt sich die Sexmoral des 18. Jahrhunderts in ihrer vollen Tragik und Komplexität. Es wird die Beziehung zwischen und Gretchen untersucht. Die Gretchentragödie illustriert die gesellschaftlichen Normen und moralischen Auffassungen dieser Epoche. Faust ´ ein gebildeter Mann ` hat ein verhängnisvolles Verlangen nach Gretchen. Er verführt sie ohne an die Konsequenzen zu denken. Ein schwerwiegender Verstoß gegen die damalige Moralvorstellung. Die Gesellschaft sah eine uneheliche Beziehung als unmoralisch an. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern war stark durch eure Vorstellungen von Ehre und Anstand geprägt.

Gretchen » eine unschuldige junge Frau « stellt die Gretchenfrage. Sie fragt Faust nach seinen Absichten. Im Konder damaligen Zeit konnte eine Frau nicht offen nach Sex fragen. Dies war ein Tabu. Die Antwort blieb verschwommen. Faust verwickelte sich selbst in ein Netz aus Lügen und Versprechungen. Er verspricht ihr Liebe – allerdings seine Absichten bleiben zweifelhaft. Dabei ist es wichtig zu erwähnen—Moralvorstellungen wurden stark durch bürgerliche Ideale geprägt. Religion spielte ähnlich wie eine zentrale Rolle.

In Mitteleuropa herrschte eine Sexualmoral die stark vom Christentum geleitet wurde. Unterschiedliche Länder hatten unterschiedliche Ausprägungen. In Spanien und Portugal kamen die kirchlichen Traditionen stärker zur Geltung. Im Gegensatz dazu erlebte das viktorianische Zeitalter in England eine ähnliche Entwicklung. Augenmerk verdienen ebenfalls die Erfahrungen der Menschen in dieser Zeit. Oft waren sie Zeugen der drakonischen Urteile dieser Moralvorstellungen. Es ist ein erschreckendes Bild. Der Begriff "Kindsmörderin" beleuchtet die gesellschaftlichen Strukturen und das Stigma, das Frauen wie Gretchen traf.

Goethe nahm als Jurist Einfluss auf die Gesellschaft. Er hatte mit den Folgen von Moralterror zu tun. Ein Todesurteil gegen eine Kindsmörderin—er zeichnete dieses Urteil. Hier wird deutlich ´ dass er die Bedingungen kannte ` unter denen Menschen litten. Die Schatten der Vergangenheit waren gegenwärtig. Es gab Geschichten von Frauen – die schwanger und allein waren. Die Strafe war nicht nur gesellschaftlich allerdings auch emotional unerträglich.

Ein Beispiel: Eine Mutter die ihr Kind umbrachte – eine grausame Realität. Es ist unvorstellbar jedoch ebendies das geschah. Der Charakter von Gretchen wird dadurch noch dramatischer. Ihre Verzweiflung und ihre Entscheidung ´ das Kind zu töten ` erscheinen in einem anderen Licht. Diese Entscheidungen waren nicht nur moralisch, einschließlich sozial und psychologisch geprägte Akte. Die Ängste der Frauen spiegeln die Zeit wider.

Zusammenfassend zeigt Goethes Gretchentragödie die Gefahren und Widersprüche der sexuell repressiven Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Fausts Verhalten verdeutlicht die patriarchalen Strukturen. Gretchen erleidet das Übel dieser Strukturen. Ihre Frage bleibt letztendlich unbeantwortet und lässt das Publikum nachdenklich zurück. Die Beziehung zwischen Faust und Gretchen stellt ein Mikrokosmos der damaligen Sexualmoral dar die von strikter Kontrolle und tiefem Leid geprägt war.






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