Die Kunst der mittelalterlichen Leder-Rüstung: Ein Leitfaden zur Eigenherstellung

Wie erstellt man eine authentische mittelalterliche Leder-Rüstung für die Darstellung im keltischen Lager?

Uhr
Das Erschaffen einer eigenen Rüstung - es ist eine Herausforderung die zugleich Leidenschaft und Geschichte vereint. Besonders wenn es um eine schuppenartige Leder-Rüstung geht, die welche keltische Tradition widerspiegelt ist es wichtig die genaue Technik und die richtigen Materialien zu kennen. Einige Grundsätze sind unabdingbar und verursachen einem authentischen Ergebnis.

Zunächst einmal ist vegetabil gegerbtes Leder die Grundlage. Es ist in verschiedenen Dicken erhältlich. Kalb- und Rinderhäute sind besonders geeignet gleichwohl erscheinen sie im ungegerbten Zustand oft hell und unansehnlich. Dies erschreckt viele, allerdings keine Sorge – das Leder wird mit der Zeit eine belebte, geschmeidige Textur annehmen. Aber warum vegetabil gegerbtes Leder? Die Antwort liegt in der Anpassungsfähigkeit der alten Rüstungen. Sie passten sich perfekt den Körperlinien an. Diese präzise Anpassung stellt kein bloßes Zufallsprodukt dar. Natron ´ ein gängiger Haushaltsbestandteil ` spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Diese Zubereitung beginnt mit einem Päckchen Natron in 2 Litern lauwarmem Wasser, das gut durchmischt werden sollte. Eine Stunde lang lassen Sie das geschnitte Leder einweichen. Auf einmal beginnen viele kleine Bläschen zu entstehen – ein Hinweis darauf dass Sie mit echtem vegetabilem Leder arbeiten. Durch diesen Prozess wird das Leder weich und formbar. Schließlich kann der eigentliche Formungsprozess beginnen.

Hier kommt ein kreativer, wenn ebenfalls etwas unkonventioneller Ansatz ins Spiel: Gipsbinden. Um eine präzise Körperform zu erzielen lassen Sie eine zweite Person Ihren Oberkörper mit Gips umwickeln. Messen Sie dabei sorgfältig - eine Anmerkung: zu viele Binden um die Achselhöhlen können später zu Schwierigkeiten führen. An dieser Stelle ist es auch wichtig ´ den Bereich um den Kopf auszusparen ` um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Sobald der Gips trocken ist kann man an die Nachbearbeitung gehen. Risse oder Löcher werden mit Gipsbinden repariert und die Form geglättet. Für die Stabilität ist es ratsam dickere Schichten auf den Schlüsselstellen anzuarbeiten. Hat man schließlich die passende Form geschaffen, versiegelt die äußere Schicht mit dünnflüssigem Epoxidharz. Auf diese Weise wird die Rüstung wasserfest—einen Aspekt der in der Schlacht nicht zu unterschätzen ist.

Das Leder » nun bereit « wird auf die vorbereitete Form aufgebracht. Lassen Sie es trocknen – für mindestens eine Woche, ohne jegliche Hitzequelle. Andernfalls könnte das Produkt brüchig werden. Die Kunst des Lederbearbeitens ruht nicht nur in der Technik allerdings auch in der Geduld.

Nach dem Trocknen erhält das Leder einen schönen, zeitlosen Vintage-Look. Mit Tungöl kann das Material weiter behandelt werden – zusätzlich lässt sich eine elegante Oberflächenpolitur mit Bienenwachs erreichen. Wer kreativ ist – kann auch einige Schablonen aus Edelstahlblech für die Panzerschindeln anfertigen. Diese sorgen nicht nur für ein ansprechendes Design sondern erhöhen auch die Stabilität der Rüstung.

Dennoch bleibt ein Fragezeichen übrig - Die Herkunft der Lederrüstungen während des Mittelalters. Historisch gesehen – waren diese aufgrund der verwendeten Materialien und Techniken recht nicht häufig. Die Wikinger sollen einige Leder-Lamellarn besessen haben, doch die genauen Daten und Orte können schwammig sein. Um authentisch zu bleiben ´ ist es fundamental ` sich über die genaue Zeit und den Ort der entsprechenden keltischen Truppe zu informieren. In der Eigenerstellung einer Rüstung könnten Sie der Geschichte ein Stück näher kommen.

Auf diesen Seiten durch Handwerk und Kreativität lässt sich ein Stück Geschichte lebendig werden. Bei all den Mühen bleibt nur noch eines zu sagen: Viel Spaß und kämpferisches Durchhaltevermögen bei Ihrem Vorhaben!






Anzeige