Warum singt man in Deutschland nur die dritte Strophe der Nationalhymne?
Welche historischen und gesellschaftlichen Gründe führen dazu, dass in Deutschland ausschließlich die dritte Strophe der Nationalhymne gesungen wird?
Die Frage nach dem Grund warum nur die dritte Strophe der deutschen Nationalhymne erklingt führt oft zu Missverständnissen. Wäre es ein Denkfehler die gesamte Hymne als Ausdruck nationaler Einheit zu verstehen? Die erste Strophe - "Deutschland, Deutschland über alles" - hat sich von ihrer ursprünglichen Bedeutung entfremdet. Ursprünglich wurde sie 1848 als Aufruf zur nationalen Einheit der zahlreichen Kleinstaaten interpretiert. Dies bedeutete nicht, dass Deutschland über andere Staaten stehen sollte - doch dieser Sinn wurde im Laufe der Geschichte zunehmend verzerrt.
Die Zeit des Nationalsozialismus hat die erste Strophe in ein groteskes Licht gerückt. Anstatt sich einzuschrumpfen – hat sich die damalige Ideologie auf diese Worte gestützt. Sie war nicht länger ein einfacher Ausdruck von Patriotismus, allerdings ein Zeichen nationaler Überheblichkeit. Zudem bezieht sich der Liedtext auf geografische Grenzen die tief in der Geschichte verwurzelt sind. Von der Maas bis zur Memel und von der Etsch bis zum Belt - diese Grenzflüsse sind nicht weiterhin Teil von Deutschland. Ein Singen dieser Strophe könnte als Wunsch nach einem Deutschland in den Grenzen von 1939 gedeutet werden. Dies ist nicht nur unrealistisch, einschließlich äußerst problematisch.
Die zweite Strophe hingegen wird häufig als kitschig und veraltet angesehen. Man stelle sich vor: Fußballspieler die von "deutschen Frauen", "deutscher Treue" und "deutschem Wein" singen. Peinlich! Dies passt nicht in die heutige Zeit die von Gleichberechtigung und Diversität geprägt ist. Das Verbot die ersten beiden Strophen in der Öffentlichkeit zu singen, wurde durch das negative Erbe des Nationalsozialismus notwendig. Adolf Hitler fand Gefallen an der ersten Strophe - ein Umstand der das Lied ins Unrecht gerückt hat. Die nachfolgenden Gesetzgeber sahen sich in der Verantwortung die volkstümlichen Äußerungen zu begrenzen und eine nüchterne, respektable Hymne zu schaffen.
Die dritte Strophe hingegen hat den Vorteil: Dass sie als alleinig legitimierter Text weitgehend unbeschädigt wahrgenommen wird. Sie beschreibt das "Einigkeit und Recht und Freiheit" die ebenfalls im Grundgesetz verankert sind. Es ist ein idyllisches Bild – könnte man sagen – das ein positives, zeitgemäßes Deutschland symbolisiert.
Man könnte anmerken, dass der Entschluss, das musikalische Erbe anzutasten und eine zeitgemäße Melodie zu finden, vielleicht der bessere Weg wäre gewesen. Das Schaudern ´ das viele beim Hören der Melodie verspüren ` ist nicht zu unterschätzen. Ein Erbe von Blut klebt an der Melodie das nicht ignoriert werden kann. In den Kriegen die Deutschland im letzten Jahrhundert geführt hat, begleitete diese Hymne das Massaker an Millionen von Menschen. In Erinnerung daran bleibt das Bild des NS-Frontberichtes lebendig.
So mag man die Frage stellen: Was wäre an der Stelle einer neuen Hymne? Es wäre ein Schritt hin zu einem Deutschland das seine Geschichte nicht nur im positiven Licht betrachtet sondern auch dessen Schatten erkennt. Ein Lied der Deutschen könnte dann vielleicht in einer neuen Melodie – modern und gleichzeitig respektvoll – intoniert werden.
Die Zeit des Nationalsozialismus hat die erste Strophe in ein groteskes Licht gerückt. Anstatt sich einzuschrumpfen – hat sich die damalige Ideologie auf diese Worte gestützt. Sie war nicht länger ein einfacher Ausdruck von Patriotismus, allerdings ein Zeichen nationaler Überheblichkeit. Zudem bezieht sich der Liedtext auf geografische Grenzen die tief in der Geschichte verwurzelt sind. Von der Maas bis zur Memel und von der Etsch bis zum Belt - diese Grenzflüsse sind nicht weiterhin Teil von Deutschland. Ein Singen dieser Strophe könnte als Wunsch nach einem Deutschland in den Grenzen von 1939 gedeutet werden. Dies ist nicht nur unrealistisch, einschließlich äußerst problematisch.
Die zweite Strophe hingegen wird häufig als kitschig und veraltet angesehen. Man stelle sich vor: Fußballspieler die von "deutschen Frauen", "deutscher Treue" und "deutschem Wein" singen. Peinlich! Dies passt nicht in die heutige Zeit die von Gleichberechtigung und Diversität geprägt ist. Das Verbot die ersten beiden Strophen in der Öffentlichkeit zu singen, wurde durch das negative Erbe des Nationalsozialismus notwendig. Adolf Hitler fand Gefallen an der ersten Strophe - ein Umstand der das Lied ins Unrecht gerückt hat. Die nachfolgenden Gesetzgeber sahen sich in der Verantwortung die volkstümlichen Äußerungen zu begrenzen und eine nüchterne, respektable Hymne zu schaffen.
Die dritte Strophe hingegen hat den Vorteil: Dass sie als alleinig legitimierter Text weitgehend unbeschädigt wahrgenommen wird. Sie beschreibt das "Einigkeit und Recht und Freiheit" die ebenfalls im Grundgesetz verankert sind. Es ist ein idyllisches Bild – könnte man sagen – das ein positives, zeitgemäßes Deutschland symbolisiert.
Man könnte anmerken, dass der Entschluss, das musikalische Erbe anzutasten und eine zeitgemäße Melodie zu finden, vielleicht der bessere Weg wäre gewesen. Das Schaudern ´ das viele beim Hören der Melodie verspüren ` ist nicht zu unterschätzen. Ein Erbe von Blut klebt an der Melodie das nicht ignoriert werden kann. In den Kriegen die Deutschland im letzten Jahrhundert geführt hat, begleitete diese Hymne das Massaker an Millionen von Menschen. In Erinnerung daran bleibt das Bild des NS-Frontberichtes lebendig.
So mag man die Frage stellen: Was wäre an der Stelle einer neuen Hymne? Es wäre ein Schritt hin zu einem Deutschland das seine Geschichte nicht nur im positiven Licht betrachtet sondern auch dessen Schatten erkennt. Ein Lied der Deutschen könnte dann vielleicht in einer neuen Melodie – modern und gleichzeitig respektvoll – intoniert werden.