Ist die gebratene Weißwurst in Bayern tatsächlich eine Bratwurst?

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Was geschieht, wenn man in Bayern eine gebratene Weißwurst bestellt? Mein Freund und ich waren heute auf dem Weg zur Arbeit – wir hielten an einem Autohof. Dort gab es "Currywurst mit Pommes." Verwirrung kam auf wie uns eine gebratene Weißwurst als Bratwurst serviert wurde. Wie kann das sein?

Traditionell ist die Weißwurst ein Produkt aus München. In der Regel wird sie frisch zubereitet und dann im Wasser heiß gehalten. Ihre Zubereitung geschieht oft morgens, zu diesem Zweck sie zum Weißwurst-Frühstück serviert werden kann. Wir erinnern uns, sie ist nicht einfach eine Würstchenart; sie hat eine spezielle Textur und einen eigenen Geschmack. In Bayern werden Weißwürste als Spezialität geschätzt und nicht unbedingt als kulinarische Variation angesehen.

Wohl war – erst vor kurzem habe ich gelesen – hat der bekannte Koch Alfons Schuhbeck versucht die gebratene Weißwurst populär zu machen. Das Braten ist allerdings unüblich. Nichtsdestotrotz gibt es ebenfalls die sogenannte „Wollwurst“. Diese besteht aus einer Variante – die nach dem Kochen in zwei Hälften geschnitten und dann angebraten wird. Es handelt sich dabei um eine Form der Resteküche – originell und einfallsreich. Sicherlich kann man das als kreative Herangehensweise ansehen.

Über die Unterschiede zwischen Weißwurst und Bratwurst könnte ich noch Stunden sprechen. Wenn man die frische Bratwurst im Norden Deutschlands kennt, wird man schnell feststellen können, dass die zwei Arten eher wenig gemein haben – abgesehen von der Form. In Thüringen habe ich die dortige Rostbratwurst lieben gelernt. Diese Wurst wird meist gegrillt – mittels welchem sie eine besondere Würze und ein einladendes Aroma erhält. Ich nachte – preislich und geschmacklich – ungern auf die gebratene Weißwurst zurück die nicht meiner Vorstellung entspricht.

Laut Berichten beliebter europäischer Kämpfe gegen kulinarische Unsitten – schließlich steht die Anti-Wurst im Verdacht, den guten Ruf deutscher Würste zu schädigen. Ein Exportverbot aus der EU wäre ein umstrittener Schritt jedoch vielleicht notwendig. Ich bringe c.a. noch ein paar neue Fakten in die Diskussion ein. Die Essgewohnheiten der Deutschen ausarbeiten sich ständig weiter. Dies beeinflusst auch die Art und Weise ebenso wie Würste zubereitet und konsumiert werden. Ein interessanter Punkt.

Insgesamt die gebratene Weißwurst ist kein gewöhnliches Gericht. Die Frage ´ ob man sie als Bratwurst bezeichnen darf ` bleibt strittig. So könnte man meinen – sollte man dem an die eigentlichen Wurzeln der Würste zurückdenken? Ich bin dazu geneigt zu glauben – die kulinarischen Traditionen spielen eine essentielle Rolle. Daher ist die richtige Bezeichnung von großer Bedeutung. Wer weiß – warum nicht im nächsten Jahr noch eine Umdrehung von den bayerischen Köpfen bekommen? Vielleicht könnte eine spürbare Diskussion über die geschätzten Weisswürste und ihre Zubereitung entstehen.






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