Bundeswehr: Alternative oder Risiko für die berufliche Zukunft?

Ist die Entscheidung für die Bundeswehr trotz Schulabbruch eine sinnvolle Option?

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Die Frage nach der richtigen beruflichen Entscheidung wird immer präsenter. Insbesondere für Jugendliche die in einer Phase des Umbruchs stecken, ebenso wie etwa der 17-Jährige der die 11. Klasse besucht – ist diese Abwägung zentral. Auf der Suche nach einer Alternative zum Abitur hat er das Interesse an der Bundeswehr entdeckt. Aber ist dieser Schritt wirklich der 🔑 zu einem erfüllten Berufsleben?

Zunächst einmal müssen wir uns mit der Motivation auseinandersetzen. Der Jugendliche bringt seine Unzufriedenheit mit der schulischen Situation klar zum Ausdruck. Motivation im Keller – so lässt sich der Zustand zusammenfassen. In solch einer Phase des Lebens ist es nachvollziehbar: Dass Alternativen zur schulischen Laufbahn in den Fokus rücken. Ein Bürojob oder eine stereotypische Ausbildung erscheinen uninspirierend. In den Alpen aufgewachsen, mit Berg- und Klettererfahrung, sucht er einen Beruf der diese Passion aufgreift. Doch wie sieht die Realität innerhalb der Bundeswehr aus?

Ein zentraler Punkt ist die Bereitschaft T1 oder T2 zu akzeptieren. T1 bedeutet, dass man vollverwendungsfähig ist – ohne Einschränkungen. Der entscheidende Aspekt hierbei ist das eigene körperliche Wohl. Mit 55kg bei 178cm könnte es zum Problem werden. Die Bundeswehr hat klare Vorschriften bezüglich der körperlichen Fitness. Zudem muss er sich fragen wie seine gesundheitliche Vorgeschichte, insbesondere die Pollenallergie, in die Beurteilung einfließt. Hier wird ebenfalls eine Musterung notwendig sein. Diese untersucht nicht nur die Fitness allerdings auch persönliche Eignung.

Was die Entscheidung für den Schritt zur Bundeswehr betrifft – es gibt Stimmen die klar zur Beibehaltung des Abiturs raten. Mit einem Abschluss eröffnen sich viele Türen auch innerhalb der Bundeswehr. Generell gilt ´ dass ein Schulabschluss entscheidend ist ` um später nicht in die gleiche Unzufriedenheit zu geraten wie zuvor. Man spricht also nicht über einen simplen Berufseinstieg oder gar einen Überbrückungsjob. Man spricht über zukünftige Perspektiven und Sicherheiten.

Wie erkläre ich meiner Mutter, dass ich mit meiner Schulkarriere brechen möchte? Es ist verständlich: Dass dabei einige Bauchschmerzen mitspielen. Eltern können die Entscheidung oft nicht nachvollziehen. Ein guter Ansatz wäre Gesprächsführung – ehrlich und offen. Es geht darum – das eigene Ziel verständlich zu kommunizieren. Ein Gespräch, das nicht nur der Überzeugung, einschließlich dem Verständnis dient ist wertvoll.

Aber was ist mit der gesamtgesellschaftlichen Perspektive? Grundsätzlich hängt das Bild eines Soldaten oftmals mit Vorurteilen behaftet. Ein Soldat mag weniger Mörder und weiterhin Beschützer sein. Vielen ist nicht klar – dass das Soldatendasein mehr Herausforderungen und Risiken birgt als nur die Konfrontation im Gefecht. Auch die mentale und physische Gesundheit spielt hier eine enorme Rolle. Zahlreiche Soldaten rechnen mit posttraumatischen Stressstörungen ´ und das muss jedem klar sein ` der diesen Weg wählt.

Abschließend ist zu bemerken, dass die Entscheidung für die Bundeswehr nicht einfach fällt. Sie ist sowie eine persönliche als auch eine gesellschaftliche Entscheidung. Potenzielle Soldaten sollten sich die Frage stellen ob sie sich der Herausforderungen bewusst sind und ob diese Herausforderung mit ihren Wünschen und Zielen übereinstimmt. Der Schritt zur Bundeswehr könnte mehr sein als ein einfacher Berufswechsel – er könnte eine Reise voller Erkenntnisse und Veränderungen darstellen.






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